Drittes Christian Doppler Labor wird an der Universität Salzburg eingerichtet
Salzburg (universität) - Wolfgang Pree, Universitätsprofessor für Informatik an der
Universität Salzburg, setzt gemeinsam mit der Firma AVL List GmbH neue Qualitätsstandards für die
Softwareentwicklung. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wird in den kommenden
sieben Jahren mit Förderung durch die Christian Doppler Gesellschaft fortgesetzt.
Professor Pree gelang es, in Zusammenarbeit mit der in Graz ansässigen Firma AVL List GmbH die Qualität
bei der Softwareentwicklung signifikant zu verbessern. Entsprechend dem internationalen Standard CMMI (Capability
Maturity Model Integration) wurde erstmals von einem österreichischen Unternehmen die offizielle Zertifizierung
der CMMI-Stufe 2 erreicht. Dieses Projekt wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
über die Förderung FIT-IT Embedded Systems (www.fit-it.at) unterstützt.
Firmen, die diese neuen Qualitätskriterien erfüllen, haben einen hohen organisatorischen Standard bei
der Entwicklung von Software. Zusätzlich zu organisatorischen Verbesserungen konnten durch die Begutachtung
der Software mögliche Fehlerquellen behoben und die Verständlichkeit der Software deutlich erhöht
werden. Für Zulieferfirmen in der Automobilindustrie ist eine exzellente Softwarequalität zunehmend ein
entscheidender Wettbewerbsfaktor: “Wer den Anforderungen der CMMI-Stufe 2 entspricht, hat einen bestimmten Standard
erreicht und bekommt dadurch wesentlich leichter Aufträge”, erläutert Pree.
Die Fortsetzung dieser effektiven Zusammenarbeit zwischen dem Lehrstuhl Pree und AVL ist nun durch die Genehmigung
des Christian Doppler Labors Embedded Software Systems für weitere sieben Jahre gesichert. Doppler Labors
werden errichtet, um anwendungsorientierte Grundlagenforschung, die Zusammenarbeit zwischen Universitäten
und Unternehmen sowie den allgemeinen Technologietransfer zu stärken. Sie werden je zur Hälfte von der
öffentlichen Hand und den kooperierenden Mitgliedsfirmen der Christian Doppler Gesellschaft finanziert. Für
die Arbeit des dritten Doppler Labors an der Universität Salzburg werden 2,1 Millionen Euro zur Verfügung
gestellt.
Das Christian Doppler Labor Embedded Software Systems wird Anfang 2007 eröffnet. Ziel der Forschungsarbeit
ist, die Konstruktion von Software für technische Systeme wie Motorenprüfstände weiter zu rationalisieren
und damit die Qualität weiter zu verbessern. Die Partnerfirma AVL ist das weltweit größte private
und unabhängige Unternehmen für die Entwicklung von Antriebssystemen mit Verbrennungsmotoren und Meß-
und Prüftechnik. Der Hauptsitz befindet sich in Graz, weltweit werden rund 3.440 Mitarbeiter beschäftigt.
Wolfgang Pree
Prof. Pree wurde im Alter von 32 Jahren als Professor für Informatik an die Universität Konstanz
berufen. In den insgesamt mehr als 10 Jahren im Ausland war er zudem Assistent an der Universität Zürich,
Assistant Professor an der Washington University, bei der Siemens AG in München und als Gastprofessor an einem
der besten Informatik-Departements der Welt, an der University of California in Berkeley. Dort wurde der Grundstein
für eine erfolgreiche Kooperation im Bereich Embedded Software gelegt. Seit seiner Berufung an die Universität
Salzburg im Jahr 2002 hat Professor Pree nun bereits über 3 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben, die
zu international beachteten Forschungsergebnissen und zur Gründung einer Spin-Off-Firma führten. |