Mehr Sicherheit durch intelligente Technologie
Wien (kfv) - 2005 ereigneten sich 5.482 Unfälle mit Radfahrern im Straßenverkehr, 47 Radfahrer
wurden getötet und 5.412 verletzt. Allein in Wien kam es 2005 zu 682 Unfällen mit verletzten und getöteten
Radfahrern - um 15 Prozent mehr als 2004. Eine telematikgestützte Warnanlage soll die Sicherheit von Radfahrern
im Bereich von Straßenkreuzungen erhöhen. Unter Beisein von Vertretern der Stadt Wien und des Bezirks
Wieden wurde am 14. November der Testbetrieb der Pilotanlage gestartet, der bis April 2007 dauert.
Im Stadtgebiet können auch widrige Wetterverhältnisse im Winter einige Hartgesottene nicht davon abhalten,
ihre Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Gute Sichtbarkeit ist in der dunklen Jahreszeit daher nicht nur für
Fußgänger, sondern auch für Pedalritter besonders wichtig. Vor allem auf Kreuzungen, wo sich motorisierter
und nicht motorisierter Verkehr begegnen, ist die Gefahr "übersehen" zu werden, besonders hoch -
und das nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr über. Radfahrer zählen neben den Fußgängern
zu der am meisten gefährdeten Gruppe im nicht motorisierten Straßenverkehr und stellen einen Anteil
von rund 19 Prozent an allen bei Verkehrsunfällen getöteten und verletzten Personen. Eine neue, telematikgestützte
Warnanlage soll brenzlige Situationen an Kreuzungen und Radfahrerüberfahrten entschärfen. Die Anlage
wurde auf der Kreuzung Margaretenstraße/Paulanergasse installiert. Unter Beisein von Vertretern der MA 46
(Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten), MA 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau)
und des Bezirks Wieden ging die Anlange am 14. November in den Probetrieb, der bis April 2007 geplant ist.
Das gemeinsame Forschungsprojekt von EBE Elektrotechnik GmbH, Swarco Futurit Verkehrssignalsysteme GmbH, ABC Consulting
und dem Kuratorium für Verkehrssicherheit besteht aus einer Kombination von Markierungsleuchtknöpfen
("LaneLights"), einem berührungslosen Sensorsystem und einer intelligenten Steuerung. Obwohl viel
intelligente Technologie dahinter steckt, ist das System der Anlage sehr einfach. Erkennen die Infrarot- und Radarsensoren
einen herannahenden Radfahrer, leiten sie durch drahtlose Datenübertragung ein Signal an die Steuerungszentrale
weiter. Diese aktiviert die parallel zur Radfahrerüberfahrt eingelassenen Bodenmarkierungsleuchten. Die "LaneLights"-Markierungsleuchtknöpfe
von Swarco Futurit beginnen zu blinken und signalisieren so einem Autofahrer, der abbiegen will, dass sich ein
Radfahrer nähert. Dadurch kann der Autofahrer entsprechend reagieren und gefährliche Situationen verhindern.
Sämtliche Mitglieder des Projektkonsortiums haben bereits einige Erfahrungen auf dem Gebiet der Verkehrstelematik
gesammelt. Der Einsatz von Bodenmarkierungsleuchten für die höhere Sicherheit von Radfahrern ist allerdings
ein bisher neuer Ansatz.
Als Teststandort wurde gemeinsam mit der Bezirksvorstehung Wieden, sowie der Magistratsabteilung MA 46 die Kreuzung
Margaretenstraße/Paulanergasse in Wien/Wieden ausgewählt. Das Projekt wird vom Zentrum für Innovation
und Technologie und dem Wiener Wirtschaftsförderungsfonds gefördert und von Billa unterstützt. |