Inflation im Oktober 1,1%  

erstellt am
16. 11. 06

Sinkende Treibstoffpreise – Wohnen und Energie bleiben teuer
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Oktober 2006 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 1,1%. Damit ist die Inflationsrate weiter gesunken (September 1,4%, August 1,8%, Juli und Juni jeweils 1,5%) und erreichte den niedrigsten Wert seit März 2006. Hauptverantwortlich für den starken Rückgang sind weiterhin Verbilligungen bei Treibstoffen (-7% im Jahresabstand). Ohne diese Reduktionen hätte die Inflation im Oktober wie im September 1,4% betragen. Der stärkste preistreibende Faktor ist jedoch weiterhin die Ausgabengruppe Wohnung, Wasser und Energie.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Oktober 2006 beträgt 101,5 (2005=100). Gegenüber dem Vormonat (September 2006) ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,2% gesunken.

Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat Oktober 2006 beträgt 1,2%, der Indexstand des HVPI (2005=100) lag im Oktober bei 101,78.

Kurzfristanalyse: Veränderungen zu September 2006: -0,2%
Wie schon im Vormonat sind auch im Oktober die Preise in der Ausgabengruppe Bekleidung und Schuhe (durchschnittlich +4,6%) am stärksten gestiegen. Die Bekleidung wurde um +4,9% teurer (Herrenjacke, Damenhose, Damenbluse und -jacke jeweils +8%, Herrenpullover/-weste +7%, Damenshirt +4%). Schuhe wiesen mit durchschnittlich +3,1% einen geringeren Preisanstieg auf.

Die Ausgabengruppe Verkehr (durchschnittlich -1,8%) zeigt im Vergleich zum September mit Abstand den größten Preisrückgang. Hauptverantwortlich dafür waren deutlich sinkende Preise bei den Treibstoffen im Monatsabstand (durchschnittlich -7%, Normalbenzin und Superbenzin -8%, Diesel -5%).

Ebenfalls gesunken sind die Preise in der Ausgabengruppe Freizeit und Kultur (durchschnittlich -1,0%). Hauptverantwortlich dafür waren saisontypische Preisrückgänge bei Pauschalreisen (insgesamt -5,0%, Flugpauschalreisen -8%).

In der Ausgabengruppe Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (durchschnittlich -0,4%) sanken die Preise für Nahrungsmittel im Durchschnitt um 0,4%. Obst wurde hier durchschnittlich um 3% (Erdbeeren -21%, Äpfel -6%) und Gemüse durchschnittlich um 5% (Karfiol -38%, Häuptelsalat -21%) billiger.

Inflationsanalyse: Vergleich zu Oktober 2005
„Top-Preistreiber“ im Vergleich zum Vorjahresmonat ist weiterhin die Ausgabengruppe Wohnung, Wasser und Energie (durchschnittliche +4,2%). Deutlich mehr als die Hälfte der Jahresinflation wird durch diese Gruppe verursacht. Die Preise für die Instandhaltung von Wohnungen waren um insgesamt 4,7% höher als vor einem Jahr. Die Betriebskosten für Wohnungen erhöhten sich insgesamt um 8% (Betriebskosten für Eigentumswohnungen +14%, Betriebskosten für Mietwohnungen +5%). Die Preise für Haushaltsenergie stiegen durchschnittlich um 3,1% (Strom +4%, feste Brennstoffe +7%, Heizöl jedoch -2%).

Ein weiterer wesentlicher Preistreiber ist die Ausgabengruppe Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (durchschnittlich +2,5%). Hauptverantwortlich dafür sind bei den Nahrungsmitteln (insgesamt +2,4%) besonders Gemüse (durchschnittlich +7%; Paprika +31%, Zwiebeln +30%, Kartoffeln +17%) und Obst (durchschnittlich +7%; Äpfel +10%).

Die Ausgabengruppe Verschiedene Waren und Dienstleistungen verzeichnete einen durchschnittlichen Preisanstieg von 1,8% gegenüber dem Vorjahr. Hervorgerufen wurde dies hauptsächlich durch massive Verteuerungen bei persönlichen Gebrauchsgegenständen (durchschnittlich +11%).

Größter „Preisdämpfer“ war, wie in den Monaten zuvor, die Ausgabengruppe Freizeit und Kultur (durchschnittlich -2,2%). Die größten Preissenkungen sind bei den Audiovisuellen, fotografischen und EDV-Geräten festzustellen (durchschnittlich -10%; Farbfernseher -15%, Flachfernseher -23%, PC-Monitor -21%, Notebook-13%, Speichermedium -45%). Bedeutende Preisrückgänge fanden auch bei Pauschalreisen statt (insgesamt -5,1%).

Die Preise für Nachrichtenübermittlung gingen um durchschnittlich 2,3% zurück. Telefon- und Telefaxdienste wurden um 1,5% billiger, Telefonapparate und Telefaxgeräte um 34,4%.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im Oktober 2006: +1,2%
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion berechneten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 2005=100) betrug 101,78. Mit 1,2% ist die harmonisierte Inflationsrate etwas niedriger als im September (1,3%; August 2,1%, Juli 2,0%). Sie ist nur geringfügig höher als jene mit dem nationalen VPI gemessene. Die Gründe für die Abweichung sind in unterschiedlichen Konzepten zu suchen: das eigentumsgenutzte Wohnen ist nicht im HVPI enthalten, was natürlich bei den gegenwärtig hohen Ausgaben für das Wohnen inflationsmildernd auf den HVPI wirkt. Übernachtung im Ausland ist ebenfalls nicht im HVPI enthalten, deren Preisrückgänge dämpfen daher nur den VPI.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex zu konstanten Steuersätzen (HVPI-KS) im Oktober 2006: +1,1%
Der Indexstand des HVPI-KS (2005=100) beträgt im Oktober 2006 101,69, die jährliche Veränderungsrate 1,1%. Hätten die Steueränderungen bei der Tabaksteuer und den Energiesteuern in den letzten 12 Monaten nicht stattgefunden, würde die HVPI-Inflation um 0,1% -Punkte niedriger sein.

Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) im Oktober 2006: +1,5%
Der Indexstand des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH; 2005=100) beträgt im Oktober 2006 101,9. Mit einer jährlichen Veränderungsrate von 1,5% ist er 0,4 Prozentpunkte höher als der VPI. Inflationstreiber im PIPH sind die Ausgabengruppen Wohnung, Wasser, Energie, Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke und Verschiedene Waren und Dienstleistungen. Verantwortlich für die Differenz zum VPI sind so wie in den letzten Monaten hauptsächlich Verschiedene Waren und Dienstleistungen sowie Gesundheitspflege.
 
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