Kukacka: Trilaterale Inititative zu Eisenbahnachse zwischen Tschechien, Österreich und Slowenien
wird zügig fortgesetzt
Wien (bmvit/sts) - Als Fortsetzung der im vergangenen August eingeleiteten Initiative zur trilateralen
Eisenbahnachse zwischen Tschechien, Österreich und Slowenien folgte am 13.11. in Budweis ein weiteres Treffen
des tschechischen Vize-Verkehrsministers Vojtech Kocourek, des slowenischen Staatssekretärs Peter Verlic sowie
dessen österreichischen Amtskollegen Magister Helmut Kukacka, bei dem ein gemeinsames Schreiben an die Europäische
Kommission verabschiedet und die konkreten, nächsten Schritte koordiniert wurden. Darin wurde die Wichtigkeit
der Nord-Süd-Schienenachse von der Ostsee zur Adria über Prag-Linz-Graz-Maribor-Koper und ihre wirtschaftliche
Bedeutung betont.
Die bereits eingesetzte trilaterale Arbeitsgruppe unter der Führung der drei Staatssekretäre wird in
den nächsten Wochen ein Detailkonzept zur Unterstützung der Initiative ausarbeiten und beabsichtigt dieses
im März der Europäischen Kommission in Brüssel vorstellen.
Die drei Staaten wollen künftig gemeinsam am Ausbau einer leistungsfähigen Nord Süd Verbindung,
von Prag über Budweis und Linz, weiter nach Graz, Marburg und Laibach bis zum Hafen Koper als Schienenverkehrsachse,
arbeiten. "Es ist erstmalig und einzigartig, dass drei europäische Staaten so eng und koordiniert beim
Schienenausbau zusammenarbeiten und der Europäischen Union gegenüber gemeinsam auftreten. Damit verfolgen
wir das Ziel, die TEN (Trans Europäische Netze) Strecke Prag Linz weiter nach Süden an die Adriahäfen
zu verlängern.", zeigt sich Kukacka über die erfolgreiche Fortsetzung der Intitiative erfreut.
Kukacka verwies auch auf die enorme wirtschaftliche Bedeutung dieses Bahnausbaus. Nach Rotterdam ist Koper der
zweitwichtigste Seehafen für Österreich. Derzeit werden in Österreich 2,7 Millionen Tonnen an Gütern
über Koper importiert und 789.000 Tonnen exportiert. Durch den Ausbau dieser Bahnstrecke sei eine Verlagerung
des Transitverkehrs von der Straße auf die Schiene zu erwarten.
Das gemeinsame Vorgehen, der drei betroffenen Länder (Österreich, Tschechien und Slowenien) ist vor allem
in Hinblick auf eine Kofinanzierung durch die Europäische Union (EU) von entscheidender Wichtigkeit. "Die
Strecke Prag Linz ist bereits als vorrangige TEN Strecke der EU beschlossen. Mit diesem gemeinsamen Abkommen steigen
unsere Chancen, bei der nächsten TEN Revision im Jahr 2009 die gesamte Strecke quer durch Österreich
zur prioritären TEN Strecke aufzuwerten und dafür auch TEN Gelder zu erhalten", führt Kukacka
aus. Denn Projekte von länderübergreifender Bedeutung hätten eine höhere Förderchance.
Für den Ausbau dieser Strecke auf österreichischer Seite sind Gesamtkosten von 875 Millionen Euro veranschlagt.
Davon entfallen ca. 377 Millionen Euro auf den Lückenschluss in Oberösterreich (Linz bis Grenze, Richtung
Prag) und cirka 360 Millionen Euro für das Ausbauprogramm in der Steiermark sowie cirka 138 Millionen Euro
für Rationalisierungsmaßnahmen (zum Beispiel elektronische Stellwerke, signaltechnische Anlagen) auf
der Gesamtachse. Die Fertigstellung der Streckenteile sollen nicht wie bisher geplant erst bis 2019 erfolgen, sondern
durch die gemeinsame Priorisierung in den drei Staaten bereits bis 2015 erfolgen. |