Wien (statistik austria) - Trotz äußerst wechselhaften Wetters war 2006 ein ausgesprochen ertragreiches
Obstjahr, wie Statistik Austria auf Grund vorliegender Ergebnisse zusammenfasst. Die bis in das zeitige Frühjahr
hinein anhaltende Winterkälte richtete nur punktuell stärkere Schäden an den Kulturen an. Es folgte
eine verkürzte, aber üppige Blühphase, die vor allem bei Steinobst bereits sehr früh auf hohe
Behangsdichten schließen ließ. Im Sommer folgte auf eine hitzegeprägte, niederschlagsarme Periode
ab August sehr feuchtes und kühles Wetter, welches schließlich in einen von mildem Schönwetter
geprägten „Jahrhundertherbst“ überging. Davon profitierte vor allem Winterkernobst, für welches
bei ausreichender Wasserversorgung in der Wachstumsphase optimale Bedingungen für die Reife qualitativ hochwertiger
Früchte mit hohen Zuckergehalten gegeben waren.
An Kernobst wurden insgesamt 626.400 Tonnen geerntet, was 10% über dem Vorjahresergebnis lag.
Die Produktion von Winteräpfeln betrug 363.000 Tonnen (+4% zu 2005). Davon stammten 180.900 Tonnen aus Erwerbsobstanlagen,
die zwar weniger gut abschnitten als im mengenmäßig ausgezeichneten Vorjahr (-16% zu 2005), aber durchaus
eine Produktion im Bereich einer Normalernte (-1% zum zehnjährigen Mittel) erbrachten. An Winterbirnen wurden
37.900 Tonnen (+2% zu 2005) geerntet, wovon 5.000 Tonnen in Erwerbsobstanlagen kultiviert wurden.
Bei Sommerkernobst wurde ebenfalls eine sehr hohe Ernte eingebracht. So konnte an Sommeräpfeln eine Produktion
von 51.600 Tonnen (+22% zu 2005) erzielt werden und an Sommerbirnen 15.300 Tonnen (+2% zu 2005).
Hohe Behangsdichten resultierten auch bei Mostobst in einer üppigen Erntemenge von 158.600 Tonnen (+23% zu
2005), wobei vor allem bei Mostäpfeln mit 94.500 Tonnen hohe Zuwächse verzeichnet wurden (+51% zu 2005).
2006 war auch für Steinobst ein überaus einträgliches Erntejahr. Mit insgesamt 146.800 Tonnen lag
die Produktionsmenge um 30% über dem Vorjahr.
Bei Marillen wurde mit 25.200 Tonnen fast die doppelte Menge (+93%), verglichen mit 2005, geerntet. Aus Erwerbsobstanlagen
stammten 5.500 Tonnen (+94% zu 2005), wobei ein beachtlicher Durchschnittsertrag von 117 dt/ha erzielt werden konnte.
Bei Pfirsichen lag die Gesamtproduktion bei 9.200 Tonnen (+11% zu 2005) und somit um 7% über dem Durchschnitt
der letzten zehn Jahre.
Mit 80.300 Tonnen notierte die Zwetschkenproduktion um 30% über dem Vorjahreswert und ein Drittel über
dem langjährigen Durchschnitt. In Erwerbsobstkulturen war die Erntemenge zwar deutlich geringer als im Vorjahr,
wodurch mit 5.600 Tonnen ein Minus von 12% zu 2005 verzeichnet wurde, gegenüber dem langjährigen Durchschnitt
konnte dennoch ein ausgesprochen gutes Ertragsniveau auf diesem Sektor erreicht werden (+14%).
Kirschen und Weichseln erreichten zusammen 32.100 Tonnen (+6% zu 2005), womit auch hier ein überdurchschnittliches
(+3%) Ernteergebnis erzielt wurde.
An Beerenobst (excl. Holunder) wurden 36.400 Tonnen produziert (-6% zu 2005). Ananas-Erdbeeren erreichten - als
mengenmäßige Hauptkulturform - 14.500 Tonnen und somit deutlich weniger als im Vorjahr (-11%) und auch
im Vergleich zum 10-jährigen Erntedurchschnitt (-10%).
Ribisel erzielten mit 19.300 Tonnen (-1%) in etwa die Produktion des Vorjahres, wobei an roten und weißen
Ribiseln 12.700 Tonnen (-1%) sowie an schwarzen Ribiseln 6.600 Tonnen (+/-0%) eingebracht werden konnten.
Als wenig lukrativ erwies sich heuer der Anbau von Himbeeren in Erwerbsanlagen, wo durch das Auftreten stärkerer
Frostschäden - speziell im Hauptanbaugebiet Niederösterreich – die Produktion auf 900 Tonnen (-26% zu
2005) zurückging.
Die Walnussernte verzeichnete mit 18.100 Tonnen ein Plus von 6% zu 2005 und lag damit um 18% über dem Zehnjahresdurchschnitt.
Bei Holunder betrug die Produktion 7.400 Tonnen (-8% zu 2005). |