|
||
AK: Gentechnikfrei einkaufen - geht das? |
erstellt am |
|
Neue AK Broschüre gibt Konsumenten hilfreiche Informationen und Tipps über Gentechnik
Wien (ak) - Gentechnik im Kochtopf und Genreis im Supermarkt? "Das Gentechnikrecht hat Lücken und Tücken", kritisiert AK Ernährungsexpertin Petra Lehner. Illegaler Genreis taucht aus dem Nichts am Markt auf und keiner erfährt in welchen Produkten. Und die Kennzeichnung ist grundsätzlich nicht konsumentenfreundlich. So müssen z.B. Eier oder Fleisch nicht gekennzeichnet werden, wenn das Tierfutter gentechnisch verändert war. Stellt die Lebensmittelpolizei Kennzeichnungsverstöße fest oder beschlagnahmt illegale Ware, erfahren Konsumenten nicht, um welche Produkte es sicht handelte. Die AK verlangt daher eine gesetzlich verankerte Auskunftspflicht für Konsumenten. Eine neue AK Broschüre gibt nun einen Überblick im Gentechnik-Dschungel. Anfang Oktober wurde in Reisprodukten nicht zugelassener gentechnisch veränderter Reis gefunden. Laut Homepage der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit sind bis Ende Oktober von 250 Proben 45 positiv getestet worden, das sind fast 20 Prozent. "Von zufälliger Verunreinigung kann hier wohl nicht mehr die Rede sein", kritisiert Lehner. Der Reis wurde zwar vom Markt genommen, aber die Konsumenten nicht informiert, um welche Produkte es sich handelt. "Wir haben immer kritisiert, dass man sich im Gentechnikrecht leicht hinter der Amtsverschwiegenheit verstecken kann, und Konsumenten nicht erfahren, welche Produkte illegalerweise gentechnisch veränderte Organismen enthalten oder welche Produkte von der Lebensmittelaufsicht als falsch gekennzeichnet entlarvt wurden", kritisiert Lehner. Viele waren das zwar nicht in den letzten Jahren, aber doch einige. Vor zehn Jahren wurden in der EU erstmals gentechnisch veränderte Organismen wie zugelassen (Mais oder Soja). Der weltweite Anbau von gentechnisch veränderten Organismen steigt stetig: von 2004 auf 2005 um mehr als zehn Prozent. Seit Frühjahr 2004 gelten ausgeweitete Gen-Kennzeichnungsregeln. Demnach muss auf Produkten angegeben sein, wenn die Pflanze gentechnisch verändert war, etwa bei Rapsöl. Aber im Labor gentechnisch hergestellte Zutaten oder Produkte von Tieren, die gentechnisch verändertes Futter gefressen haben, müssen nicht gekennzeichnet werden. Und gerade beim Futter werden verstärkt gentechnisch veränderte Organismen eingesetzt. Das bestätigte auch ein AK Test im April: 70 Prozent der getesteten Geflügel-, Kälber-, Rinder und Schweinemastfutter enthielten Gensoja. "Konsumenten haben kein Recht auf eine entsprechende Auskunft", kritisiert Lehner. Der Bauer weiß zwar, dass er Genfutter füttert und der Handel, woher das Produkt kommt. "Diese Informationen brauchen auch Konsumenten und nicht nur die Lebensmittelpolizei", verlangt Lehner. Die neue AK Broschüre "Gentechnik im Kochtopf" gibt es kostenlos unter 01 310 00 10 373 (rund um die Uhr); Download: http://www.arbeiterkammer.at |
||
zurück |