Linz (lk) - Naturschutzreferent Landeshauptmann-Stv. DI Erich Haider: "Da es sich um ein Gebiet handelt,
welches sich durch eine weitgehende Ursprünglichkeit auszeichnet, und weil es selten gewordene Tierarten,
Pflanzen und Pflanzengesellschaften beherbergt, hat die Landesregierung in ihrer letzten Sitzung die Moosalm zum
Naturschutzgebiet erklärt."
Das neue Naturschutzgebiet Moosalm befindet sich im Gemeindegebiet von St. Wolfgang und liegt in der Schwarzensee-Talfurche
zwischen dem Schafberg im Westen und dem Leonsberg im Osten. Dieses Almgebiet wird vom Moosbach durchquert und
ist von Niedermoorflächen und Hochmooren durchsetzt. Es erstreckt sich bei einer durchschnittlichen Breite
von rund 300 bis 350 Metern auf einer Länge von etwa 1,5 km. Die Gesamtfläche des geplanten Naturschutzgebietes
beträgt etwa 70 ha.
Die vorkommenden Lebensraumtypen
Niedermoor 12,6 ha
Hochmoor 3,7 ha
Magerweide 31,0 ha
Wald 20,0 ha
Bach, Wege, Felsbereiche 2,7 ha
Teil der Salzkammergut-Voralpen
Das Gebiet gehört zu den "Salzkammergut-Voralpen". Dieses Mittelgebirge mit ausgedehntem
Urlandschafts-Charakter in den höheren Lagen erreicht durchschnittlich Seehöhen zwischen etwa 1.000 und
1.400 m. Die Böden sind oftmals steinig und austrocknungsgefährdet. Auch in den Hochlagen ist die Walddecke
weitgehend geschlossen, wobei Fichten- und Fichten-Lärchenforsten mit teilweise auch höherem Buchenanteil
dominieren. Naturnahe Wälder finden sich meist nur in unerschlossenen Lagen. Zudem gibt es hier noch mehrerer,
hochgelegene Almflächen, wobei die Moosalm auf einer Seehöhe von etwa 750 m noch vergleichsweise tief
gelegen ist. Andere Almen wie etwa die Kasbergalm liegen in Höhen um 1.700 m.
Geschützte Pflanzen der Niedermoor
Aufgrund der engen Verzahnung der Niedermoore mit den Magerweide-Flächen und den bewachsenen Felskuppen sowie
den abschnittsweise locker bestockten Bachrandzonen ist besonders dieser nördliche Teilbereich der Moosalm
ausgesprochen vielgestaltig und artenreich.
Eriophorum latifolium Breitblatt-Wollgras
Pinquicula vulgaris Gewöhnliches Fettkraut
Primula farinosa Mehl-Primel
Menyanthes trifoliata Fieberklee
Trichophorum alpinum Alpen-Haarbinse
Gentiana asclepiadea Schwalbenwurz-Enzian
Pedicularis palustris Sumpf-Läusekraut
Valeriana dioica Sumpf-Baldrian
Dactylorhiza majalis Breitblatt-Fingerknabenkraut
Dactylorhiza incarnata Fleischfarbiges Fingerknabenkraut
Dactylorhiza maculata Geflecktes Fingerknabenkraut
Platanthera bifolia Weiße Waldhyazinthe
Parnassia palustris Herzblatt
Epipactis palustris Sumpf-Stendelwurz
Geschützte Pflanzen der Hochmoore
Pinus mugo Leg-Föhre
Vaccinium vitis-idaea Preiselbeere
Vaccinium uliginosum Moor-Rauschbeere
Vaccinium oxycoccus Gewöhnliche Moor-Preiselbeere
Drosera rotundifolia Rundblatt-Sonnentau
Eriophorum vaginatum Scheiden-Wollgras
Sphagnum magellanicum /
Sphagnum fallax /
Geschützte Pflanzen der Magerweiden
Zusammen mit den Niedermooren, den Hochmooren, den Waldrandbereichen, aber auch den Bachuferzonen tragen
die artenreichen Weideflächen zum Artenreichtum des gesamten Gebietes bei. Hier gedeihen neben herkömmlichen,
noch nicht seltenen Gräsern und Kräutern auch zahlreiche, bereits seltene und geschützte Pflanzenarten.
Salvia verticillata Quirl-Salbei
Anthyllis vulneraria Wundklee
Thymus pulegioides Arznei-Quendel
Arnica montana Arnika
Ononis spinosa Gewöhnlicher Dorn-Hauhechel
Centaurium erythraea Echtes Tausendguldenkraut
Orchis ustulata Brand-Knabenkraut
Carlina acaulis Silberdistel
Nardus stricta Bürstling
Leontodon hispidus Leuenzahn
Centaurea jacea Gewöhnliche Wiesen-Flockenblume
Hypericum perforatum Echtes Johanniskraut
Molinia caerulea Blaues Pfeifengras
Holcus lanatus Wolliges Honiggras
Der Moosbach
Der im Nordteil des Naturschutzgebietes aus nordwestlicher Richtung kommende Moosbach durchströmt
das Naturschutzgebiet auf etwa 3/4 der Längserstreckung zentral und teilt dadurch die Moosalm in diesem Bereich
in einen westlichen und einen östlichen Teilbereich. Der Bach ist noch ausgesprochen naturnah erhalten und
zeigt besonders bei hoher Wasserführung eine hohe Dynamik.
Naturschutzreferent Erich Haider: "Naturschutz heißt Sicherung der Ressourcen für unsere Kinder
und damit eine Zukunft mit einer natürlichen Lebensgrundlage"
LH-Stv. Dipl.-Ing. Erich Haider: "Naturschutz heißt Sicherung der Ressourcen für unsere Kinder
und damit eine Zukunft mit einer natürlichen Lebensgrundlage. Ziel des Naturschutzes ist, die Vielfalt der
Lebensräume zu erhalten. Nur so kann der Charakter einer Landschaft, aber auch die Vielfalt an heimischen
Arten erhalten werden." |