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Koalitionsverhandlungen / RH-Bericht zu Gegengeschäften |
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erstellt am
24. 11. 06
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Kräuter
sieht Eurofighter-Ausstieg bedeutend näher gerückt
"Nichts stimmt, was über Gegengeschäfte behauptet wurde" - Erfüllungszeitraum
kann laut RH "nach Gutdünken" einseitig verlängert werden
Wien (sk) - Für SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter sei die Republik Österreich
durch den von der SPÖ beauftragten Rechnungshof-Prüfbericht zu den Gegengeschäften dem "Ausstieg
aus dem Eurofighterdeal" bedeutend näher gerückt. Kräuter am 24.11. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst:
"Mit diesem Bericht steht eindeutig fest, dass die Gegengeschäfte keine wirkliche Hürde für
den Vertrraggsausstieg bedeuten können." Als "außerordentlich bemerkenswert" wertete
der SPÖ-Abgeordnete eine Passage des Prüfberichts, der "offen legt, dass nichts stimmt, was über
die Gegengeschäfte behauptet wurde". Konkret decke der Rechnungshof auf, dass die Republik den Erfüllungszeitraum
des auf 15 Jahre angelegten Vertrages "nach Gutdünken" des BMWA einseitig von sich aus verlängern
könne. Kräuter: "Das bringt alle bisherigen Darstellungen der ÖVP zum Einsturz. Bundeskanzler
Schüssel hat noch am 1. November, als er das von ihm behauptete Gegengeschäftsvolumen nach unten korrigieren
musste, erklärt, dass die Laufzeit 15 Jahre beträgt."
Für Kräuter steche im RH-Prüfbericht zudem besonders ins Auge, dass der Rechnungshof wörtlich
"ein Mindestmaß an kontrollrelevanten bzw. kontrollierbaren Inhalten" sowie "den Beschluss
von Nachweisen" in den Gegengeschäftsbestätigungen verlange. "Jegliche seriöse Kontrolle
der Gegengeschäfte gerät zur Farce, wenn sich das BMWA de facto selbst die Gegengeschäfte anrechnet.
Damit ist eine objektive Bewertung schlicht ausgeschaltet", so der Rechnungshofsprecher dazu. Nunmehr sei
auch geklärt, dass die Darstellung, wonach "die Regierung 240 Prozent an Gegengeschäften für
die Eurofighter ausverhandelt habe" getrost ins "Reich der Märchen" verwiesen werden könne.
Denn laut Rechnungshof-Prüfbericht erwiesen sich auch die Kriterien für die Anrechnung als Gegengeschäft
wörtlich "als nur bedingt umsetzbar, enthielten erhebliche Interpretationsspielräume und gestalteten
das Anrechnungsverfahren des BMWA aufwendig. Die Gegengeschäftsbestätigungen der österreichischen
Partnerunternehmen ließen allenfalls eine Plausibilitätskontrolle, aber kaum inhaltliche Kontrollen
zu".
Dem Ansinnen von Ex-Verteidigungsminiminister Scheibner, Rechnungshofpräsident a. D. Franz Fiedler vor den
Untersuchungsauschuss zu laden, werde laut Kräuter seitens der SPÖ entsprochen. Kräuter abschließend:
"Selbstverständlich werden Fiedler und auch Präsident Moser dem Ausschuss zur Verfügung stehen." |
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Haimbuchner: SPÖ fehlt jegliche sicherheitspolitische Kompetenz
Cap soll Nachhilfeunterricht in Sachen Luftraumüberwachung nehmen
Wien (fpd) - Der freiheitliche NAbg. und Mitglied des Eurofighter-Untersuchungsausschusses, Manfred
Haimbuchner, stellt das Fehlen jeglicher sicherheitspolitischer Kompetenz in der SPÖ fest. "Die Forderung
des SP-Klubobmanns Cap zu einem Ausstieg aus dem Eurofighterkaufvertrag zugunsten von veralteten Modellen ist an
billigem Populismus und pazifistischer Naivität nicht mehr zu überbieten. Cap greift damit den Ergebnissen
des Untersuchungsausschusses vor und torpediert mit diesen Aussagen das ansonsten konstruktive Arbeitsklima.",
so Haimbuchner.
Die SPÖ solle endlich ein Bekenntnis zur Landesverteidigung und zur Luftraumüberwachung abgeben, wie
es die FPÖ bereits im Vorfeld des U-Ausschusses getan hat, und nicht die Heeresangehörigen und die Bevölkerung
verunsichern. Die jüngsten Aussagen von Cap reihen sich in eine Kette von unsäglichen Wortmeldungen zur
Verteidigungspolitik ein, wie die Forderung, die Luftraumüberwachung solle mittels Saab 105 und Drohnen sichergestellt
werden und nicht über sündhaftteures Kriegsgerät.
"Herr Cap sollte bei seinem Genossen, dem Abgeordneten Gaal, Nachhilfeunterricht in Anspruch nehmen. Dieser
könnte ihn darüber aufklären, dass Saab 105 und Drohnen für die Luftraumüberwachung nicht
geeignet sind, daher wurde auch 1985 der Draken beschafft. Außerdem sind auch Gripen, F-16, F-18 und Mirage
2000, welche für die österreichischen Fliegerkräfte in Frage kämen, Kampfflugzeuge und somit
in der pazifistischen 68er-Diktion Kriegsgerät", schloss Haimbuchner. |
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Sburny: SPÖ fährt nach Studiengebühren auch bei Eurofightern Schleuderkurs
Grüne: Häupl bereit, Eurofighter-Ausstieg aufzugeben - SPÖ gibt Wahlversprechen
auf, bevor Verhandlungen beginnen
Wien (grüne) - "Die SPÖ fährt bei den Eurofightern wie bei den Studiengebühren
einen Schleuderkurs. Wiens Bürgermeister Häupl hat nichts mehr gegen einen Ankauf der Eurofighter, während
andere SP-Funktionäre zumindest derzeit noch am Ausstieg festhalten. Die Linie der SPÖ wird immer unklarer.
Klar ist nur, dass zumindest Häupl offenbar bereit ist, zentrale Wahlversprechen schon aufzugeben, bevor die
Verhandlungen mit der ÖVP überhaupt begonnen haben", so Michaela Sburny, Bundesgeschäftsführerin
der Grünen. |
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Gegengeschäfte
bringen Eintritt in europäische Hochtechnologiemärkte
IV: Rechnungshof-Prüfung bestätigt grundsätzlich Arbeit des BMWA und der
beratenden Plattform Gegengeschäfte
Wien (pdi) - Auf die Wichtigkeit und Sinnhaftigkeit der laufenden Gegengeschäfte für den
Technologiestandort Österreich und die Beschäftigung im Rahmen des Eurofighter- Offsetvertrages verweist
die Industriellenvereinigung (IV) anlässlich des am 24.11. veröffentlichten Rechnungshof-Berichtes zur
Anrechnung der Gegengeschäfte. „Die Offset-Geschäfte werden nach den strengen Kriterien des Vertrages
kritisch und nachvollziehbar durch das BMWA geprüft. Für die österreichische Wirtschaft hat sich
in den vergangenen Jahren vor allem das Tor zur Zukunftsindustrie Luftfahrt aufgestoßen, woran nachweisbar
die Gegengeschäfte einen bedeutenden Anteil hatten“, betont die IV. Die Industriellenvereinigung ist in der
beratenden Plattform Gegengeschäfte des BMWA vertreten.
Die Industrie habe immer darauf gedrängt und eingefordert, dass eine Offset-Vereinbarung im Rahmen des Kaufes
von Luftraum-Überwachungsflugzeugen nachhaltig und insbesondere technologietransferorientiert gestaltet werden
muss. Die laufenden und anerkannten Gegengeschäfte entsprechen diesen Vorgaben. Der Schaden für Beschäftigung
und Unternehmen im Falle eines Ausstieges aus dem Eurofighter-Vertrag wären jedenfalls enorm und würden
den Entwicklungen der vergangenen Jahre und Monate - vor allem den Einstieg österreichischer Unternehmen in
die europäischen Luftfahrtindustrie - erheblichen Schaden zufügen, so die Industrie. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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