Finanzreferent LR Helmut Bieler präsentierte
Budget 2007
Eisenstadt (blms) - Im Rahmen seiner Budgetrede skizzierte Finanzreferent Landesrat Helmut Bieler
am 23.11. im Burgenländischen Landtag den Landesvoranschlag für 2007. Mit diesem bereits siebenten ausgeglichenen
Budget will Bieler in vielen Bereichen Neues umsetzen, den großen Herausforderungen entsprechend begegnen
und den Erfolgskurs der letzten Jahre prolongieren. Das Budget 2007 weist im ordentlichen Haushalt sowohl Einnahmen
als auch Ausgaben in der Höhe von insgesamt 909,3 Millionen Euro auf. Die Einnahmen und Ausgaben im Außerordentlichen
Haushalt betragen jeweils 28,9 Millionen Euro. Folglich weist der Gesamthaushalt für 2007 Einnahmen und Ausgaben
von je 938,2 Millionen Euro aus. Die Fondsgebarung ist mit Einnahmen und Ausgaben von je 6,4 Millionen Euro ebenfalls
ausgeglichen. Der Landesvoranschlag 2007 führt, an den Maastricht-Kriterien gemessen, zu einem Überschuss
von insgesamt 40,4 Millionen Euro.
"Die Landesregierung hat in den vergangenen Jahren daran gearbeitet, dass die Lebensqualität im Burgenland
verbessert, die Verwaltung flexibler gestaltet, die sozialen Standards gewahrt bleiben und die Wirtschaft belebt
sowie Arbeitsplätze geschaffen werden. Wir sind damit gut vorangekommen und haben eine gute Basis für
die kommenden Aufgaben geschaffen. Durch viele Neuerungen im Strukturbereich wollen wir noch mehr Effizienz in
der Verwaltung erreichen", so Bieler. Die Neuheiten reichen von der Kofinanzierung der Phasing Out-Periode
über die Schaffung einer Bildungsdirektion, einer Reorganisation der technischen Abteilungen (Baudirektion),
neue Überlegungen im EDV-Bereich bis hin zu einem Neubemessen der Fördergelder im Bereich der Landwirtschaftskammer.
Nach zwei Ziel 1-Förderperioden ist das Burgenland weiterhin in vielen Bereichen auf der Überholspur.
Die Wirtschaft, der Arbeitsmarkt, der Tourismus, die Landwirtschaft, die Kultur und der Bildungsbereich haben sehr
viel von den Geldern aus Brüssel profitiert. "Diesen Weg wollen wir auch in der Phasing Out-Phase fortsetzen,
um das Burgenland als Wirtschaftsstandort abzusichern und die Lebensqualität in unserem Land zu erhalten",
betonte der Finanzreferent.
Ziel ist es, auf der Ausgabenseite Einsparungen zu treffen. Einen ausgeglichenen Haushalt ohne neue Schulden zu
erreichen bedeutet, dass bei einer Steigerung der Ausgaben alle Einsparungspotenziale in der Verwaltung und im
Betrieb zu nutzen sind. Mit der Umsetzung der Reorganisation der technischen Abteilungen werden im Bereich des
Straßen-, Wasser- und Güterwegebaues sinnvolle Strukturen geschaffen, die von Wirtschaftlichkeit und
Wirkungsorientierung getragen sind. Damit verbunden ist eine Neugestaltung und Bündelung des Verwaltungsgeschehens
im Bereich der drei Abteilungen sowie Einführung einer gemeinsamen Kostenrechnung.
Im Bereich der EDV wurde eine IT-Assessment durchgeführt, um Defizite in der aktuellen Leistungserbringung
und Kosteneinsparungspotentiale zu erheben und entsprechende Verbesserungsvorschläge zu erheben. Zur Attraktivierung
und Erhaltung des Wirtschaftsstandortes Burgenland, der Belebung der Wirtschaft sowie der Schaffung und Absicherung
neuer Arbeitsplätze wird der Burgenland Fonds für Arbeit und Wirtschaft die nötigen Rahmenbedingungen
schaffen, um eine gezielte Wirtschaftsförderung durchführen zu können.
"Der größte Knackpunkt bei den Budgetverhandlungen war der Bereich der Förderungen für
die Landwirtschaftskammer, nachdem der Bericht eines unabhängigen Kontrollinstituts eine Überförderung
der Landwirtschaftskammer um mehrere hunderttausend Euro ergeben hat. Unter der Voraussetzung, dass die Zahlen
künftig stimmen und ein Leistungsvertrag mit der Landwirtschaftskammer auf Basis des Bundesvertrages abgeschlossen
wird, haben wir einer weiteren Förderung zugestimmt. Bei einer allfälligen Nichtnachvollziehbarkeit wären
Mittel rückzufordern", so Bieler.
Eine wichtige Voraussetzung für die Erstellung des Landesvoranschlages ist die Kostenaufteilung zwischen Bund,
Ländern und Gemeinden im Finanzausgleich. In den vergangen Jahren hat dieser Finanzausgleich eine eindeutige
Schieflage zu Ungunsten von Ländern und Gemeinden eingenommen. Aufgaben, für die früher der Bund
zuständig war und diese auch finanziert hat, wurden ohne die Bereitstellung der dafür nötigen Finanzmittel
an die Länder abgewälzt. Die Landesfinanzreferenten haben daher in einem Katalog über die finanziellen
Forderungen der Länder an eine neue Bundesregierung grundsätzlich festgehalten, dass auf Basis der Finanzverfassung
eine bestandsfeste, sachgerechte Aufteilung der Finanzmittel den Aufgaben entsprechend sicher zu stellen ist.
"Der Finanzausgleich ist auf Grundlage gleichberechtigter Partner aufgabenorientiert zu regeln, damit neue
Aufgabenübertragungen an die Länder nur unter der Voraussetzung einer unkündbaren, dauerhaften,
indexierten und die dynamische Entwicklung berücksichtigenden Finanzierung erfolgen können", so
Landesrat Helmut Bieler abschließend. |