RAI-Konvention, ladinische Programme und Post
Bozen (lpa) - Die Anpassung der RAI-Konvention, die Ausweitung der Sendezeiten für die ladinischen
Programme, die Verbreitung digitaler Fernsehprogramme und nicht zuletzt der Vorschlag der Übernahme der Postverwaltung
standen im Mittelpunkt einer Aussprache von Landeshauptmann Luis Durnwalder mit Telekommunikationsminister Paolo
Gentiloni am Vormittag des 22.11. in Rom.
Durchwegs positive Nachrichten nahm Landeshauptmann Durnwalder heute vom Treffen mit Minister Gentiloni mit. So
habe der Minister ihm gegenüber seine Bereitschaft signalisiert, die Vereinbarung, mit der Staat und Land
die Organisation und Finanzierung der Programme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks RAI in Bozen regeln,
zu verlängern und an die neuen Bedürfnisse anzupassen. "Die RAI-Konvention ist vor mittlerweile
fast zehn Jahren zum letzten Mal unterzeichnet worden", so Durnwalder. "Aus diesem Grund ist eine Anpassung
auch des finanziellen Teils unbedingt notwendig", erklärte der Landeshauptmann nach der Aussprache.
Auch bereits über die neue RAI-Konvention soll eine Ausweitung der ladinischen Programme ins Auge gefasst
werden. "Der Minister hat eingesehen, dass dies unbedingt notwendig ist, und zugesagt, dass er dafür
Sorge tragen wird, eine solche Ausweitung zu ermöglichen", so Durnwalder. Eine Zusage gab's auch in Sachen
Organisation der ladinischen RAI-Redaktion in Bozen, die derzeit noch der italienischen Redaktion angegliedert
ist. "Die ladinische Redaktion soll auch nach Meinung des Ministers eine eigene Struktur und das Personal
entsprechend angepasst werden", erklärte der Landeshauptmann.
Vorgelegt hat Durnwalder dem Minister heute einen Vorschlag, der die digitale Verbreitung der lokalen Programme
von RAI 3 ermöglichen soll. Nachdem der RAI dafür die Mittel fehlen, hat sich die RAS angeboten, ihre
Umsetzer für eine digitale Verbreitung dieser Programme in ganz Südtirol zur Verfügung zu stellen.
"Wir verfügen bereits über die entsprechenden Anlagen, weitere Investitionen wären deshalb
nicht notwendig", so der Landeshauptmann. Gentiloni habe sich an diesem Vorschlag sehr interessiert gezeigt
und seinerseits angeregt, eine entsprechende Vereinbarung zwischen Ministerium, RAI und RAS auszuarbeiten.
Der letzte Punkt, der heute zur Sprache kam, war die Situation der Post in Südtirol und die Möglichkeiten
zu deren Verbesserung. "Wir sind der Meinung, dass wir die aktuelle Situation in zwei Schritten verbessern
könnten", so Durnwalder. Der erste Schritt müsse darin bestehen, entsprechend der Südtiroler
Autonomie auch dem Bozner Post-Direktor einen größeren Handlungsspielraum in organisatorischen und personellen
Fragen einzuräumen. "Dieser Schritt sollte auch bereits kurzfristig gesetzt werden", erklärte
der Landeshauptmann.
Der zweite Schritt bestünde dann in einer Übernahme der Verwaltungsbefugnisse in Sachen Post durch das
Land. "Das Modell wäre ein ähnliches wie jenes für die Staatsstraßen", so Durnwalder.
Gentiloni hat dem Landeshauptmann heute zugesagt, diesen Vorschlag eingehend zu studieren und einen entsprechenden
Entwurf einer Lösung auszuarbeiten. "Dieser wird dann von Staat, Land und Post gemeinsam zu diskutieren
sein", so der Landeshauptmann. |