Österreichisches Katastrophenschutzmodell Vorbild für Russland  

erstellt am
21. 11. 06

Wien (bmi) - Auf Einladung des russischen Katastrophenschutzministeriums EMERCOM reiste vergangene Woche eine Delegation des Innenministeriums und der Bergrettung zu einem dreitägigen Arbeitsbesuch in die russische Föderation.

Das Expertentreffen diente u.a. dazu, die Arbeiten am Katastrophenhilfeabkommen mit der russischen Föderation weiterzuführen – das Abkommen soll 2007 unterzeichnet werden – und die Kooperation im Katastrophenschutz weiter zu vertiefen. So werden auf Einladung von Bundesministerin Liese Prokop im Frühjahr 2007 erstmals russische Bergretter an Spezialausbildungen in Österreich teilnehmen.

Neben Delegationsleiterin Dr. Doris Ita, Leiterin der Abteilung für Zivilschutz, Krisen-, und Katastrophenschutzmanagement im Innenministerium, nahmen der Präsident der Österreichischen Bergrettung, Reinhold Dörflinger, und Fachleute der Alpin- und Flugpolizei am Treffen teil. Katastrophenschutzminister Sergey Schoigu hatte die Einladung am Gipfel der EU-Zivilschutz-Generaldirektoren im Mai 2006 auf Schloss Seggau ausgesprochen.

In Krasnaja Poljana bei Sotschi konnte sich die Delegation vom hohen Niveau des russischen Rettungsdienstes überzeugen. Dabei traf die Delegation mit hochrangigen Vertretern des "Ministeriums für besondere Situationen" (Russlands zuständige Behörde für Katastrophenschutzangelegenheiten) zusammen. Die Experten zeigten besonderes Interesse am österreichischen Katastrophenschutzmodell, das auf Freiwilligen aus den einzelnen Einsatzorganisationen aufgebaut ist. In Russland besteht der Katastrophendienst ausschließlich aus hauptberuflichen Rettungsleuten. Dieser soll in Zukunft aber auch um Freiwillige ergänzt werden.

Das Interesse am österreichischen Ausbildungsangebot spiegelte sich auch in der medialen Berichterstattung wider. Die Delegation wurde insgesamt zwei Tage lang von russischen Medienvertretern begleitetet.
 
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