Verleihung des Josef Umdasch Forschungspreises
Wien (boku) - Mittlerweile zum achten Mal wurden im Rahmen einer Festveranstaltung der Universität
für Bodenkultur herausragende forst- und holzwissenschaftliche Arbeiten mit dem Josef Umdasch Forschungspreis
prämiert. Die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung ging zu gleichen Teilen an eine Forschungsgruppe der Eidgenössischen
Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) in Dübendorf/CH um Dr. Klaus Richter sowie an DI Dr. Adolf
Merl für seine Dissertation an der TU Wien.
Beide wissenschaftlich herausragenden Arbeiten beschäftigen sich mit der Reduktion der Treibhausgase durch
langfristige Bindung von Kohlendioxid (CO2) in Holzprodukten. Bäume entnehmen zum Aufbau von Holz, Rinde,
Borke, Blättern oder Nadeln der Luft Kohlendioxid (CO2). Wird das Holz nicht verbrannt und kommt es zu keiner
Verrottung verringert das im Holz gespeicherte CO2 entsprechend den Anteil des Treibhausgases in der Atmosphäre.
Die Forschungsarbeit der EMPA mit dem Titel "Modell zur Bewertung von Strategien einer optimierten Wald- und
Holznutzung zur Minderung des Klimawandels" zeigt auf, dass eine optimale Nutzung des zuwachsenden Holzes
sowie der Abbau des Starkholz-Überhanges langfristig am meisten zur CO2-Reduktion beiträgt. Zusätzlich
konnte ein positiver Einfluss auf die Beschäftigung nachgewiesen werden. Einbezogen wurde in mehrjähriger
Forschungstätigkeit die ökologische, ökonomische und politische Situation ganzer Länder.
In der Dissertation "Bau - Ressourcenmanagement in urbanen Räumen - Fallstudie Wien - Nachhaltiger Einsatz
von Holz im Rohbau" wiederum konzentriert sich der Autor in seiner Untersuchung auf den Raum Wien und Umland.
Dabei zeigt DI Dr. Adolf Merl die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen einer positiven Umweltbeeinflussung
durch den Einsatz von Holz im Bauwesen auf.
Der auf Initiative von Hilde Umdasch und Alfred Umdasch - den Eigentümern des Umdasch Konzerns - gestiftete
Preis, wird alle zwei Jahre in memoriam Kommerzialrat Josef Umdasch von der Universität für Bodenkultur,
Wien vergeben. Mit dieser Ausbildungs- und Forschungsstätte mit Schwerpunkten in den Forst- und Holzwissenschaften
pflegt Umdasch traditionell enge Beziehungen. So laufen aktuell gemeinsame Forschungsprojekte.
Holz stellt für die beiden Konzernbereiche Doka-Schalungstechnik und Umdasch Shopfitting Group einen unverzichtbaren
Rohstoff dar. Ausgezeichnet werden jedoch ausdrücklich nicht nur betrieblich verwertbare Forschungsergebnisse.
Der Erkenntnisgewinn entlang der gesamten Wertschöpfungskette Forst-Holz soll gefördert werden, legten
Hilde Umdasch und Alfred Umdasch in den Statuten fest. Mittlerweile etablierte sich der Preis als Fixum in der
internationalen Forscherlandschaft. So gab es heuer über den deutschsprachigen Raum hinaus etwa Einreichungen
aus der Türkei oder Finnland. Es werden deshalb von der Jury Arbeiten in deutscher als auch englischen Sprache
bewertet. Von Jänner bis April 2008 können wieder Forschungsarbeiten eingereicht werden. |