Ausgezeichnete Forschung  

erstellt am
04. 12. 06

Verleihung des Josef Umdasch Forschungspreises
Wien (boku) - Mittlerweile zum achten Mal wurden im Rahmen einer Festveranstaltung der Universität für Bodenkultur herausragende forst- und holzwissenschaftliche Arbeiten mit dem Josef Umdasch Forschungspreis prämiert. Die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung ging zu gleichen Teilen an eine Forschungsgruppe der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) in Dübendorf/CH um Dr. Klaus Richter sowie an DI Dr. Adolf Merl für seine Dissertation an der TU Wien.

Beide wissenschaftlich herausragenden Arbeiten beschäftigen sich mit der Reduktion der Treibhausgase durch langfristige Bindung von Kohlendioxid (CO2) in Holzprodukten. Bäume entnehmen zum Aufbau von Holz, Rinde, Borke, Blättern oder Nadeln der Luft Kohlendioxid (CO2). Wird das Holz nicht verbrannt und kommt es zu keiner Verrottung verringert das im Holz gespeicherte CO2 entsprechend den Anteil des Treibhausgases in der Atmosphäre.

Die Forschungsarbeit der EMPA mit dem Titel "Modell zur Bewertung von Strategien einer optimierten Wald- und Holznutzung zur Minderung des Klimawandels" zeigt auf, dass eine optimale Nutzung des zuwachsenden Holzes sowie der Abbau des Starkholz-Überhanges langfristig am meisten zur CO2-Reduktion beiträgt. Zusätzlich konnte ein positiver Einfluss auf die Beschäftigung nachgewiesen werden. Einbezogen wurde in mehrjähriger Forschungstätigkeit die ökologische, ökonomische und politische Situation ganzer Länder.

In der Dissertation "Bau - Ressourcenmanagement in urbanen Räumen - Fallstudie Wien - Nachhaltiger Einsatz von Holz im Rohbau" wiederum konzentriert sich der Autor in seiner Untersuchung auf den Raum Wien und Umland. Dabei zeigt DI Dr. Adolf Merl die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen einer positiven Umweltbeeinflussung durch den Einsatz von Holz im Bauwesen auf.

Der auf Initiative von Hilde Umdasch und Alfred Umdasch - den Eigentümern des Umdasch Konzerns - gestiftete Preis, wird alle zwei Jahre in memoriam Kommerzialrat Josef Umdasch von der Universität für Bodenkultur, Wien vergeben. Mit dieser Ausbildungs- und Forschungsstätte mit Schwerpunkten in den Forst- und Holzwissenschaften pflegt Umdasch traditionell enge Beziehungen. So laufen aktuell gemeinsame Forschungsprojekte.

Holz stellt für die beiden Konzernbereiche Doka-Schalungstechnik und Umdasch Shopfitting Group einen unverzichtbaren Rohstoff dar. Ausgezeichnet werden jedoch ausdrücklich nicht nur betrieblich verwertbare Forschungsergebnisse. Der Erkenntnisgewinn entlang der gesamten Wertschöpfungskette Forst-Holz soll gefördert werden, legten Hilde Umdasch und Alfred Umdasch in den Statuten fest. Mittlerweile etablierte sich der Preis als Fixum in der internationalen Forscherlandschaft. So gab es heuer über den deutschsprachigen Raum hinaus etwa Einreichungen aus der Türkei oder Finnland. Es werden deshalb von der Jury Arbeiten in deutscher als auch englischen Sprache bewertet. Von Jänner bis April 2008 können wieder Forschungsarbeiten eingereicht werden.
 
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