Rauchverbot in Lokalen bringt Brauereien zum Schäumen  

erstellt am
04. 12. 06

Linz (nöwpd) - Ein totales Rauchverbot in Restaurants, Wirtshäusern und Beisln würde sich in ganz Österreich negativ auf den Bierabsatz auswirken. Diese Befürchtung hegt der heimische Brauereiverband, nachdem erste Zahlen aus Irland bekannt geworden sind: Auf der "Grünen Insel" ist zwei Jahre nach der völligen Verbannung der Zigaretten aus den beliebten Pubs der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum von Bier von 113 auf 108 Liter pro Jahr zurückgegangen.

"Ganz klar: Die Iren trinken ihr Guinness-Bier lieber in gemütlicher Gesellschaft in einem Pub anstatt daheim in den eigenen vier Wänden. Kommt das Rauchverbot auch bei uns, ruiniert man damit die österreichische Wirtshauskultur. Es kann doch nicht sein, dass sich die Europäische Union nur noch als Verbieterverein aufspielt", wettert Markus Liebl, Obmann des Brauereiverbandes und Vorstandssprecher der Brau Union, Österreichs größtem Bierkonzern, im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Die Brau Union betreibt in Niederösterreich die Brauereien Wieselburg und Schwechat mit insgesamt rund 700 Arbeitsplätzen.

Auch Franz Therner, Obmann der Bezirksstelle Wien-Umgebung der NÖ Wirtschaftskammer, sieht für den Fall eines totalen Glimmstengel-Verbots in den Gaststätten schwarz fürs Geschäft: "Die Wirte berichten mir immer wieder von Gästen, die klipp und klar sagen, dass sie in das betreffende Lokal bestimmt nicht mehr hineingehen werden, wenn sie drinnen nicht rauchen dürfen". Therner appelliert an die Vernunft und plädiert für die von der Wirtschaft vorgeschlagene "Österreichische Lösung": "Die Einrichtung von Raucher- und Nichtraucherzonen in den Lokalen ist bestimmt ein guter Kompromiss."
 
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