Erhöhte Transportkosten müssten von Konsumenten getragen werden
Wien (bmvit/sts) - Den Vorschlag der SPÖ, die Lkw-Maut auch auf das niederrangige Straßennetz
auszuweiten, will Verkehrsstaatssekretär Magister Helmut Kukacka einer kritischen Prüfung unterziehen,
denn er sehe in der Umsetzung dieses Vorschalges erhebliche Probleme. So sei etwa rechtlich nicht geklärt,
inwiefern die Erträge einer LKW-Maut auf allen Bundes- und Landesstraßen der Autobahnen- und Schnellstraßen-
Finanzierungs- Aktiengesellschaft (ASFINAG) zur Finanzierung von Bauvorhaben zugeführt werden könnte.
Kukacka erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass diese Straßen seit April 2002 im Besitz der Länder
sind.
Weiters bezweifelt der Verkehrsstaatssekretär die Effizienz einer LKW-Maut im niederrangigen Straßennetz.
Die Einhebungs- beziehungsweise Errichtungskosten würden bei einem Mikrowellensystem - wie es jetzt auf Autobahnen
in Verwendung ist - laut Schätzungen von Experten bis zu 50 Prozent der Erlöse beanspruchen, bei Global
Positioning Systems (GPS) sogar über 50 Prozent. Darüber hinaus wäre ein wirksames Kontrollsystem
in einem Straßennetz von knapp 100.000 Kilometer mit einem enormen Aufwand verbunden. Hinzu komme die besondere
Problematik des grenzüberschreitenden Verkehrs. Als Schengen-Staat könne Österreich - im Gegensatz
zur Schweiz - seine Grenzen auch nicht zur Kontrolle der LKW-Maut "dicht" machen.
Treffen würde eine LKW-Maut am niederrangigen Straßennetz vor allem den ländlichen Raum. Eine flächendeckende
LKW-Maut würde die Transportkosten erheblich erhöhen, die aber letztlich durch höhere Warenpreise
von den Konsumenten getragen werden müssten, schloss Kukacka. |