Innsbruck (universität) -Er ist einer der Vordenker der Quantenphysik
und erhielt für seine Ideen schon zahlreiche Auszeichnungen. Am 2.12. wird Univ.-Prof. Dr. Peter Zoller in
Japan der 6. Internationale Preis für Quantenkommunikation verliehen. Der Innsbrucker Physiker erhält
den Preis gemeinsam mit seinem langjährigen Forschungskollegen Ignacio Cirac für seine herausragenden
Beiträge auf dem Gebiet der Theoretischen Physik, insbesondere der Quanteninformationsverarbeitung. Diese
Auszeichnung unterstreicht einmal mehr die international führende Rolle Innsbrucks auf dem Gebiet der Quantenphysik.
Mit dem Leiter des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik in Garching, Prof. Ignacio Cirac, verbindet Prof.
Peter Zoller eine langjährige Zusammenarbeit, war der gebürtige Spanier doch auch mehrere Jahre Professor
an der Universität Innsbruck. Ein von den beiden Theoretikern vorgeschlagenes Modell für den Quantencomputer
basiert auf der Wechselwirkung von Lasern mit kalten, in einer elektromagnetischen Falle ge-speicherten Ionen.
Diese vor über zehn Jahren veröffentlichte Idee konnte in den vergangenen Jahren unter anderem auch in
Innsbruck realisiert werden und ist einer der erfolgversprechendsten Wege, einen zukünftigen Quantenrechner
zu bauen. "Wir entwickeln theoretische Ideen, die sich mit existierenden oder in naher Zukunft erreichbaren
Technologien im Labor umsetzen lassen", sagt Peter Zoller, "die große Herausforderung besteht darin,
wichtige Ziele zu identifizieren, die über das eigene, eng gesteckte Fachgebiet hinausgehen, wie zum Beispiel
die Implementierung von Quantencomputern oder die Quantenkommunikation." Neben Zoller und Cirac erhalten in
diesem Jahr auch William K. Wootters und Philippe Grangier den Preis für Quantenkommunikation, der seit 1996
alle zwei Jahre vergeben wird. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Charles H. Bennett,
Dave Wineland, Richard Josza und David Deutsch. Verliehen wird die Auszeichnung im Rahmen der 8. Internationalen
Konferenz für Quantenkommunikation in Tsukuba, Japan. Aus terminlichen Gründen kann Prof. Zoller den
Preis nicht persönlich entgegennehmen.
Vielfach ausgezeichnet Peter Zoller ist Professor am Institut für Theoretische Physik der Universität
Innsbruck und einer der wissenschaftlichen Direktoren am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck. Er wurde 1952 in Innsbruck geboren und studierte
an der Universität Innsbruck Physik. Als Gastprofessor wirkte Zoller an renommierten Universitäten in
aller Welt und war für mehrere Jahre Professor am Joint Institute for Laboratory Astrophysics (JILA) in Boulder,
bevor er 1994 dem Ruf an die Universität Innsbruck folgte. 1998 wurde ihm der Wittgenstein-Preis, die höchste
österreichische Wissenschaftsauszeichnung, verliehen. Im selben Jahr erhielt er den Schrödinger-Preis
und den Max-Born-Preis. Im Vorjahr wurde er mit der Max-Planck-Medaille und der Niels-Bohr-Goldmedaille ausgezeichnet.
In diesem Jahr erhielt er die Dirac-Medaille zugesprochen. |