Mit der Vernissage zur Ausstellung DNArt II wurde am Abend des 29.11.
ein origineller Brückenschlag zwischen Kunst und Wissenschaft der Öffentlichkeit vorgestellt
Wien (pd&d) - Zahlreiche Gäste gaben sich am 29.11. im Atrium des Campus Vienna Biocenter
2 anlässlich der Vernissage zur Kunstausstellung DNArt II ihr Stelldichein. Mit mehr als 150 BesucherInnen
wurden die Erwartungen der Veranstalter und die Räumlichkeiten deutlich über(er)füllt. Präsentiert
wurden Exponate großer wie kleiner KünstlerInnen, die darin ihren ganz persönlichen Erlebnissen
mit der Wissenschaft Ausdruck verliehen haben. Gezeigt und erlebt wurden neben abstrakten und expressiv-figurativen
Malereien auch Lehmbilder, drei Video-Installationen, Foto-Montagen ergänzt mit Mind-Maps sowie Glaskunst,
die zelluläre Strukturen darstellte. Die Werke werden noch bis zum 22.12.2006 im Atrium des Campus Vienna
Biocenter bei freiem Eintritt zu besichtigen sein.
Experimentelle Kunst
Dem künstlerischen Schaffensprozess aller beteiligten KünstlerInnen war ein Nachmittag im Vienna
Open Lab vorausgegangen: Dabei isolierten die erwachsenen KünstlerInnen eigenhändig DNA und die Kinder
lernten Fliegen und Würmer als Modellorganismen der Molekularbiologie kennen.
Inspiriert vom experimentell Erlebten, schufen die acht Künstlerlnnen aus Österreich in einem Zeitraum
von zwei Monaten zahlreiche Werke, die der besonderen Architektur des Ausstellungsraums angepasst sind. Dazu zählen
neben Gemälden, Fotos und Video-Produktionen auch ungewöhnliche Ideen. So wurden VIPs, Virus Infected
Personalities, in Form einer Visitenkarte in einer Petrischale präsentiert, oder die Lebenskraft des Ur-Materials
Lehm auf auto-dynamischen Reliefs fixiert.
Die Kinder wiederum schufen mit Frau Dr. Fliegenwurm und Herrn Dr. Farbenmischer farbenfrohe Collagen ihrer
Erwartungen von echten WissenschafterInnen.
Für den Campus Vienna Biocenter dient die Ausstellung auch dazu, der österreichischen Öffentlichkeit
einen neuen Zugang zur Wissenschaft zu bieten. Dazu Till C. Jelitto, Managing Partner der Agentur PR&D, die
gemeinsam mit dem Verein dialog<>gentechnik diese Veranstaltung organisiert hat: "Bereits die Vernissage
zeigt, dass in der Kulturmetropole Wien ein kreativer Zugang zur Wissenschaft auf großes Interesse stößt.
Für zahlreiche der über 150 Gäste der Vernissage war dies der erste Kontakt mit der Molekularbiologie.
Die Kunst kann also auch hier Wege ebnen und Hemmschwellen abbauen."
Wie unterschiedlich der Zugang der erwachsenen KünstlerInnen war, zeigte sich in der Vielfalt der Werke.
Diese sind im Einzelnen:
- "Hr. Dr. Farbenmischer" von Theresa Dobersberger, Lena Ivankovits, Harald Moritz, Sebastian Pallanich,
Vivien Spann, Viktoria Walzer (Betriebskindergarten Rathausstraße)
- "Fr. Dr. Fliegenwurm" von Philipp Böck, Laurin Hofer, Julia Lerch, Celine Jägersberger,
Rebecca Jakob (Betriebskindergarten Rathausstraße)
- "K"-Gen" von Georg Kuttelwascher
- "Schöne Zellen" (Textile Zellen in Petrischalen von unten beleuchtet) und "DNA?" (Videotrick
7¹40 / Farbe & Ton) von Ina Loitzl
- "mud. Muttererde und DNA" (Lehmreliefs 70 x 90 cm) von Charlotte Ottwald
- "going to fly" (Performative Komposition) von Sabine Rexeis
- "mindmapping about gene technology" von Katrin Schwemle
- "< >" von Swamp / Pironkov
- "VIP Virus Infected Personality" von Klaus Taschler
- "Universum" von Yvonne Widhalm
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