Der langjährige Direktor des Militärrealgymnasiums, ObstdhmtD Hofrat Mag. Stefan Jezik
ist völlig überraschend am 23. November 2006 verstorben.
Wr. Neustadt (MilRg) - HR Mag. Stefan Jezik wurde am 11. Mai 1937 in Wien geboren, wo er auch nach
dem Besuch von Volksschule und Hauptschule an der Lehrerbildungsanstalt Hegelgasse die Reifeprüfung ablegte.
An der Universität Wien studierte er Mathematik und Physik für das Lehramt.
Seine Lehrtätigkeit begann Mag. Jezik 1962 am BG und BRG Klosterneuburg und ab dem Schuljahr 1963/64 unterrichtete
er an den beiden Schulen des Schulbataillons an der Theresianischen Militärakademie. Zusätzlich engagierte
er sich als Bildungsberater, als Personalvertreter und als Vorsitzender des Dienststellenausschusses und er arbeitete
auch konstruktiv in der Verwaltung der Schule mit.
Am 1. April 1979 übernahm Mag. Stefan Jezik die Leitung der beiden Gymnasien an der Theresianischen Militärakademie
und er prägte in den darauf folgenden 23 Jahren seine Schule wie kein anderer. Er lebte für seine Schule,
für seine Mitarbeiter und vor allem für seine Schüler. In ihrer Erinnerung wird er als fürsorglicher
Schulleiter und Wegbegleiter weiterleben.
Über seine Unterrichts- und Leitertätigkeit hinaus engagierte sich HR. Jezik auch im Bereich der Lehrerfortbildung,
seit 1974 als Referent für Geistige Landesverteidigung im Landesschulrat für Niederösterreich, von
1977 bis 1995 als Leiter der Arbeitsgemeinschaft der Physiklehrer an AHS in Niederösterreich, als Leiter internationaler
Schülerolympiaden (1976 Mathematik, 1980 Chemie, 1988 Physik). Der Schulaufsicht und den AHS-Direktoren wird
er wohl durch seine juristische Fachkompetenz und seine Handreichung für Reifeprüfungsvorsitzende in
Erinnerung bleiben. Seine Autorentätigkeit beschränkte sich nicht nur auf Lehrbücher und Experimentalbücher
für Physik sowie auf verschiedene rechtskundige Beiträge zum Schulrecht, sondern er war Chefredakteur
vom Alma Mater Theresiana 2001 und Mitarbeiter bei den Veröffentlichungen der Österreichischen Gesellschaft
für Landesverteidigung und Sicherheitspolitik.
Als Milizoffizier beim Militärkommando Niederösterreich zuletzt im Rang eines Oberst arbeitete er bei
der Ausbildung von Informationsoffizieren mit und nahm an zahlreichen militärischen Übungen teil, insbesondere
im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Zusätzlich war er noch Administrator für die Durchführung
der Zusatzprüfung für Aufnahmewerber in den Fachhochschulstudiengang/Diplomstudiengang „Militärische
Führung“ an der TherMilAk.
Auszeichnungen zeigen, dass das Wirken von Dir. Jezik weit über den Bereich der eigenen Schule hinaus Anerkennung
gefunden hat. Er wurde für seine außergewöhnlichen Leistungen 1986 mit dem Akademiering in Gold
der Theresianischen Militärakademie, 1987 mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland
Niederösterreich, 1993 mit dem Berufstitel Hofrat, 2002 mit dem Silbernen Ehrenkreuz vom Orden des Heiligen
Georg (Militärdiözese), 2002 mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich,
2005 mit dem goldenen Ehrenring des Militärrealgymnasiums und 2006 mit dem Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg
ausgezeichnet. Er erhielt verschiedene militärische Auszeichnungen und mehrere „Dank und Anerkennung“ der
Schulbehörde des Bundes und des Landes Niederösterreich.
Auch noch im Ruhestand blieb HR Jezik unermüdlich tätig, vor allem als Geschäftsführer der
Österreichischen Gesellschaft für Landesverteidigung und Sicherheitspolitik, aber auch 2005 als Organisator
der Ausstellung „Hilfe kennt keine Grenzen – Hochwasser 2002“ in Weitra. Er blieb aber seiner Schule intensiv verbunden,
war immer am Schulgeschehen interessiert und pflegte den Kontakt zu seinen ehemaligen Mitarbeitern.
Nicht weniger intensiv war sein kirchliches Engagement, HR Jezik war im Pfarrgemeinderat der Neustädter Domgemeinde
und hatte die Finanzgebarung der Vorstadtkirche St. Leopold über, schrieb den Leopoldsboten, den Beitrag für
St. Leopold für die Dommitteilungen „Wir“ und schließlich einen Folder über die Vorstadtkirche.
Im Gemeindeleben war er sehr aktiv.
Das BORG und BRGfB/MilAk trauert um seinen ehemaligen Direktor, vielen haben einen treuen und fürsorglichen
Wegbegleiter, einen Kameraden und Freund verloren. |