Stefan Jezik ist völlig überraschend verstorben  

erstellt am
28. 11. 06

Der langjährige Direktor des Militärrealgymnasiums, ObstdhmtD Hofrat Mag. Stefan Jezik ist völlig überraschend am 23. November 2006 verstorben.
Wr. Neustadt (MilRg) - HR Mag. Stefan Jezik wurde am 11. Mai 1937 in Wien geboren, wo er auch nach dem Besuch von Volksschule und Hauptschule an der Lehrerbildungsanstalt Hegelgasse die Reifeprüfung ablegte. An der Universität Wien studierte er Mathematik und Physik für das Lehramt.

Seine Lehrtätigkeit begann Mag. Jezik 1962 am BG und BRG Klosterneuburg und ab dem Schuljahr 1963/64 unterrichtete er an den beiden Schulen des Schulbataillons an der Theresianischen Militärakademie. Zusätzlich engagierte er sich als Bildungsberater, als Personalvertreter und als Vorsitzender des Dienststellenausschusses und er arbeitete auch konstruktiv in der Verwaltung der Schule mit.

Am 1. April 1979 übernahm Mag. Stefan Jezik die Leitung der beiden Gymnasien an der Theresianischen Militärakademie und er prägte in den darauf folgenden 23 Jahren seine Schule wie kein anderer. Er lebte für seine Schule, für seine Mitarbeiter und vor allem für seine Schüler. In ihrer Erinnerung wird er als fürsorglicher Schulleiter und Wegbegleiter weiterleben.

Über seine Unterrichts- und Leitertätigkeit hinaus engagierte sich HR. Jezik auch im Bereich der Lehrerfortbildung, seit 1974 als Referent für Geistige Landesverteidigung im Landesschulrat für Niederösterreich, von 1977 bis 1995 als Leiter der Arbeitsgemeinschaft der Physiklehrer an AHS in Niederösterreich, als Leiter internationaler Schülerolympiaden (1976 Mathematik, 1980 Chemie, 1988 Physik). Der Schulaufsicht und den AHS-Direktoren wird er wohl durch seine juristische Fachkompetenz und seine Handreichung für Reifeprüfungsvorsitzende in Erinnerung bleiben. Seine Autorentätigkeit beschränkte sich nicht nur auf Lehrbücher und Experimentalbücher für Physik sowie auf verschiedene rechtskundige Beiträge zum Schulrecht, sondern er war Chefredakteur vom Alma Mater Theresiana 2001 und Mitarbeiter bei den Veröffentlichungen der Österreichischen Gesellschaft für Landesverteidigung und Sicherheitspolitik.

Als Milizoffizier beim Militärkommando Niederösterreich zuletzt im Rang eines Oberst arbeitete er bei der Ausbildung von Informationsoffizieren mit und nahm an zahlreichen militärischen Übungen teil, insbesondere im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Zusätzlich war er noch Administrator für die Durchführung der Zusatzprüfung für Aufnahmewerber in den Fachhochschulstudiengang/Diplomstudiengang „Militärische Führung“ an der TherMilAk.

Auszeichnungen zeigen, dass das Wirken von Dir. Jezik weit über den Bereich der eigenen Schule hinaus Anerkennung gefunden hat. Er wurde für seine außergewöhnlichen Leistungen 1986 mit dem Akademiering in Gold der Theresianischen Militärakademie, 1987 mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich, 1993 mit dem Berufstitel Hofrat, 2002 mit dem Silbernen Ehrenkreuz vom Orden des Heiligen Georg (Militärdiözese), 2002 mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2005 mit dem goldenen Ehrenring des Militärrealgymnasiums und 2006 mit dem Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg ausgezeichnet. Er erhielt verschiedene militärische Auszeichnungen und mehrere „Dank und Anerkennung“ der Schulbehörde des Bundes und des Landes Niederösterreich.

Auch noch im Ruhestand blieb HR Jezik unermüdlich tätig, vor allem als Geschäftsführer der Österreichischen Gesellschaft für Landesverteidigung und Sicherheitspolitik, aber auch 2005 als Organisator der Ausstellung „Hilfe kennt keine Grenzen – Hochwasser 2002“ in Weitra. Er blieb aber seiner Schule intensiv verbunden, war immer am Schulgeschehen interessiert und pflegte den Kontakt zu seinen ehemaligen Mitarbeitern.

Nicht weniger intensiv war sein kirchliches Engagement, HR Jezik war im Pfarrgemeinderat der Neustädter Domgemeinde und hatte die Finanzgebarung der Vorstadtkirche St. Leopold über, schrieb den Leopoldsboten, den Beitrag für St. Leopold für die Dommitteilungen „Wir“ und schließlich einen Folder über die Vorstadtkirche. Im Gemeindeleben war er sehr aktiv.

Das BORG und BRGfB/MilAk trauert um seinen ehemaligen Direktor, vielen haben einen treuen und fürsorglichen Wegbegleiter, einen Kameraden und Freund verloren.
 
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