Staatssekretär Hans Winkler bei der 8. Euro-Mediterranen Konferenz der Außenminister
in Tampere
Tampere (bmaa) - Seit nun elf Jahren ist der Barcelona-Prozess der zentrale Rahmen für die Beziehungen
und die Zusammenarbeit zwischen der EU und den Mittelmeer-Ländern. "Österreich hat dieser Partnerschaft
stets große Bedeutung beigemessen und wird sie auch weiterhin aktiv unterstützen", sagte Staatssekretär
Hans Winkler in Vertretung von Außenministerin Ursula Plassnik am 28.11. anlässlich der 8. Euro-Mediterranen
Konferenz in Tampere, die gleichzeitig auch das erste Außenministertreffen in diesem Format nach Beendigung
des Libanon-Konfliktes ist.
"Die vor uns stehenden Herausforderungen sind umfangreich. Für die Verwirklichung unserer Ziele, wie
die Schaffung von Frieden, Stabilität und Wohlstand, den nachhaltigen Dialog der Kulturen, die Einhaltung
und Achtung der Menschenrechte, den Kampf gegen illegale Einwanderung spielen die stete Förderung des Dialogs
und die Zusammenarbeit auf partnerschaftlicher Grundlage eine unverzichtbare und wertvolle Rolle", so der
Staatssekretär.
"Der Barcelona-Prozess hat sich hierbei in den letzten Jahren als Forum eines vertrauensvollen, offenen und
konstruktiven Dialogs bewährt. Die Verständigung zwischen den Zivilisationen ist der Kern dieser Partnerschaft.
Der interkulturelle Dialog alleine reicht jedoch nicht aus, sondern muss in konkreten politischen Strategien münden",
so Winkler. "Der fortlaufende Dialog zwischen Politikern und Wissenschaftlern ist die Basis für eine
richtungsweisende Entwicklung. Unabdingbar für den künftigen Erfolg sind aber die Einbindung und das
weitere Handeln der Zivilgesellschaft", so Winkler, der in diesem Zusammenhang auch die wichtige Rolle der
Medien im Sinne einer verantwortungsvollen und professionellen Berichterstattung hervorhob.
Winkler betonte, dass die Euro-Mediterrane Partnerschaft das einzige Forum außerhalb der Vereinten Nationen
ist, an dem arabische Länder und Israel gemeinsam teilnehmen. "Der vor wenigen Tagen vereinbarte Waffenstillstand
zwischen Israel und den Palästinensern ist ein wichtiger Schritt in den zahlreichen Bemühungen, Frieden
in der Region Realität werden zu lassen. Gewalt und militärische Auseinandersetzungen müssen ein
Ende haben. Im Vordergrund haben nun mutige Entscheidungen und umsetzbare Kompromisse am Weg zu dauerhaftem Frieden
zu stehen. Die Diskussion der Außenminister zum Nahostfriedensprozess beim gestrigen Abendessen zeigte, dass
es eine neue Bereitschaft zur Friedenssuche sowie den Willen, nun auch konkrete Schritte dahingehend zu setzten,
gibt", betonte der Staatssekretär. "Die EU hat in den letzten Jahren zunehmend Verantwortung in
der Region übernommen - von der Grenzsicherung in Rafah, finanzieller Unterstützung des palästinensischen
Volkes bis hin zur Entsendung von Soldaten in den Libanon. Die EU ist auch weiterhin bereit, einen wichtigen Beitrag
zu leisten, wenn die notwendigen Schritte in Richtung eines nachhaltigen Friedens gesetzt werden", so der
Staatssekretär.
Der Barcelona-Prozess bietet ein umfassendes Konzept für die Zusammenarbeit der EU mit den südlichen
Mittelmeeranrainern. Neben den EU-Mitgliedsstaaten sind Algerien, Ägypten, Israel, Jordanien, Libanon, Marokko,
die Palästinensischen Gebiete, Syrien, Tunesien und die Türkei Vollmitglieder des Euro-Mediterranen Prozesses.
Kroatien, Libyen, Mauretanien und Mazedonien sowie die künftigen EU-Mitglieder Bulgarien und Rumänien
nahmen ebenfalls am Treffen teil. |