Innsbruck (lk) - „Bisher war Tirol das Land mit dem ältesten Wagenmaterial.
Es freut mich, dass es uns nun in Zusammenarbeit mit den ÖBB gelingt, Tirols Pendlern die modernsten Nahverkehrs-Garnituren
am Markt anbieten zu können“, sagt dazu LR Anton Steixner, der den „Talent“ im Rahmen der Probefahrt persönlich
von Innsbruck nach Völs lenkte.
Der europaweite Fahrplanwechsel am 10.12.2006 ist der Startschuss für eine neue Zeitepoche im Tiroler Nahverkehr.
Die im Schnitt 40jährigen Nahverkehrsgarnituren der ÖBB haben ihre Aufgabe erfüllt und werden durch
hochmoderne, bequeme und schnelle Talent-Garnituren abgelöst. Bereits zum Start am 10.12. sind 15 moderne
Zuggarnituren im Einsatz. Bis zum Sommer 2007 werden insgesamt 36 Talentzüge im modernen Design die neue Tiroler
Nahverkehrsflotte bilden. Das Durchschnittsalter des Fuhrparkes sinkt von 40 auf 5 Jahre innerhalb von sechs Monaten
– das ist österreichweiter Rekord.
Tiroler Nahverkehr in neuer Qualität
Für die Tiroler Kunden bietet die neue Flotte eine Qualitätssteigerung in allen Bereichen. Sei
es die vollautomatische Klimaanlage, die luftgefederten Drehgestelle, der niveaugleiche breite Einstiegsbereich,
die übersichtlichen Panoramafenster oder die elektronische Fahrgastinformation: Die Vorzüge des Talent
sind für alle Fahrgäste täglich spürbar. Zum Start der Qualitätsoffensive werden 100 der
270 täglichen Nahverkehrsverbindungen in Tirol mit modernen vierteiligen Talent-Zügen auf Schiene sein.
Von Beginn an kommt der Talent auf allen Nahverkehrsstrecken in Tirol sowie bei durchgehenden Zügen bis nach
Rosenheim zum Einsatz. Bis zum Sommer 2007 sind alle Garnituren ausgeliefert und drei von vier Nahverkehrszügen
bieten dann die umfassende, neue Qualität des Bahnfahrens. Zur Verstärkung in den Früh- und Abendspitzen
stehen weiterhin die bewährten City-Shuttle-Garnituren den Kunden zur Verfügung.
Mit 140 km/h durch Tirol
Mit der Einigung zwischen Land Tirol, VVT und ÖBB wird der größte Kritikpunkt im Schienennahverkehr
der letzten Jahre beseitigt. „Wie das Problem zu lösen wäre, war für beide Partner, Land Tirol und
ÖBB, schon zu Beginn der Verhandlungen klar – mit neuen Zuggarnituren. In der Frage der Finanzierung war das
Ringen natürlich ein wenig zäher! Gerade deshalb sind wir stolz, dass wir in kürzester Zeit diese
optimale Lösung für zehntausende Tirolerinnen und Tiroler realisieren konnten. Mein Dank gilt den „Österreichischen
Bundesbahnen“, die uns bei diesen Anstrengungen unterstützt haben“, so Landesrat Anton Steixner. „Eine breite
Akzeptanz im Nahverkehr kann nur erzielt werden, wenn auch die Qualität des Angebotes stimmt. Wir setzen auf
einen weiteren qualitativen Ausbau des Nahverkehrs, denn eines zeichnet sich ganz deutlich ab: Der Individualverkehr
der Straße wir langsamer, mit dem Zug hingegen können Sie mit 140 km/h durch Tirol sausen“.
Ein ÖBB Zug mit vielen Talenten
Der Talent bedeutet einen Generationswechsel im Nahverkehr und steht für eine gelungene Kombination
aus Fahrgastkomfort, modernstem ÖBB-Design, überzeugender Technik und Wirtschaftlichkeit. Der Innenraum
des für eine Spitzengeschwindigkeit von 140 km/h ausgelegten Fahrzeuges ist offen und großzügig
gestaltet. Klimatisierung, Luftfederung und Geräuschisolation machen die Fahrt zu einem komfortablen Reiseerlebnis.
Für Vorstandsdirektorin Wilhelmine Goldmann von der ÖBB-Personenverkehr AG ist der neue Fuhrpark auch
Ansporn für weitere Vorhaben. „Bereits im heurigen Jahr verzeichnen wir in Tirol Fahrgastzuwächse um
die 2 Prozent. Die neue Nahverkehrsflotte ist für unsere Kunden mit vielen Vorteilen täglich spürbar
und soll auch Initialzündung für weitere Fahrgaststeigerungen sein.“
Talent macht Reisen angenehmer
Der gesamte Zug ist mit einer vollautomatischen Klimaanlage ausgestattet. Thermostate in den Fahrgasträumen
sorgen im Winter wie Sommer für ein angenehmes Raumklima mit einer Temperatur von 21 Grad. Niveaugleiche,
breite Einstiege ermöglichen einen einfachen und bequemen Ein- und Ausstieg. Für Rollstuhlfahrer, ältere
Fahrgäste, Familien mit Kinderwagen, aber auch Radfahrer ist dieser Einstiegsbereich sehr vorteilhaft und
garantiert ein rasches, unkompliziertes Zu- und Aussteigen. Für Fahrräder ist am Zuganfang und -ende
ein entsprechender Abstellbereich vorgesehen. Digitale Anzeigen bei allen sechs Einstiegsbereichen informieren
die Kunden über Zielbahnhof, den nächsten Halt sowie das aktuelle Datum und die Uhrzeit. Für den
Bereich Sicherheit ist der Talent mit Außen- und Innenkameras, mehreren Rufsäulen und einer modernen
Brandmeldeanlage ausgestattet. Nicht vergessen wurde auch auf viele kleine Details, welche den Kunden mit körperlichen
Einschränkungen die Orientierung im Zug erleichtern. So sind die Haltestangen mit gut sichtbaren, orangen
Signalfarbstreifen ausgerüstet. Die Tasten zur Türöffnung und Hinweisschilder wie „WC“ oder „SOS“
sind taktil – also für sehschwache spürbar – ausgeführt. |