Neues europäisches Labor für Materialien mit Lebensmittelkontakt
Brüssel (eu-int) - Die europäischen Verbraucher wollen Gewissheit, dass die von ihnen gekauften
Lebensmittel sicher sind und dass Lebensverpackungen die Ware frisch halten und ihre Qualität nicht beeinträchtigen.
Die Europäische Kommission eröffnet am 07.12. das gemeinschaftliche Referenzlabor für Materialien,
die mit Lebensmitteln in Berührung kommen. EU-Rechtsvorschriften stellen sicher, dass alle Materialien mit
Lebenskontakt bestimmten Normen genügen, damit sichere Lebensmittel auch sicher bleiben. Das Labor wird einheitliche
Laborverfahren für die gesamte EU entwickeln. Es wird im Rahmen eines Netzes nationaler Referenzlabore als
Referenzstelle dienen für Fragen im Zusammenhang mit der Durchsetzung von Rechtsvorschriften über Materialien
mit Lebensmittelkontakt und wird Verfahren, Referenzmaterialien sowie Ausbildungsmaßnahmen u.ä. entwickeln,
um so eine bestmögliche Umsetzung des EU-Rechts auf diesem Gebiet zu gewährleisten. Materialien mit Lebensmittelkontakt
sind bei Verarbeitung, Transport und Lagerung von Lebensmitteln von zentraler Bedeutung. Lebensmittelverpackungen
sind ein besonders wichtiges Material, das den Verderb der Lebensmittel verhindern muss und gleichzeitig nicht
mit ihnen reagieren darf. Das Referenzlabor wird seinen Standort in der gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen
Kommission in Ispra (Italien) haben.
„Ich bin erfreut, dass dieses neue gemeinschaftliche Referenzlabor heute offiziell eröffnet werden kann,“
so Janez Potoc(nik, Mitglied der Europäischen Kommission und zuständig für Wissenschaft und Forschung.
„Die Arbeit der Wissenschaftler in diesem Labor wird echte Auswirkungen für unser aller Leben haben und dazu
beitragen, dass Gesundheitsschädigungen durch unsichere Lebensmittel vermieden werden.“
Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, wie z.B. Verpackungen, Küchengeräte,
Bestecke und Geschirr werden aus verschiedensten Materialien hergestellt, wie Papier, Plastik, Metall und Glas.
Auch werden viele Arten von Lebensmitteln in diesen Materialien verpackt, verarbeitet und mitunter auch erhitzt.
Für die Sicherheit der Lebensmittel sind daher angemessene Standards in der gesamten Industriekette erforderlich,
einschließlich der Hersteller chemischer Stoffe und Materialien, Verarbeitungsbetriebe, Verpackungsunternehmen
sowie der Lebensmittel- und Cateringindustrie. Fortgeschrittene Analysetechniken sind nötig, um den möglichen
Übergang von Stoffen aus der Verpackung in die Lebensmittel zu erforschen und zu kontrollieren. Das Referenzlabor
wird bereits laufende Arbeiten auf diesem Gebiet unterstützen und voranbringen und zu diesem Zweck gemeinsame
Verfahren und Referenzdaten bereitstellen und einen regelmäßigen Austausch von Informationen und bewährten
Verfahren ermöglichen.
Die Einrichtung des Referenzlabors und der Aufbau des Netzes nationaler Referenzlabore ist aufgrund der EU-Rechtsvorschriften
für die Kontrolle von Futter- und Lebensmitteln erforderlich. Ein starkes europaweites Netz macht den Regulierungsrahmen
effizienter und trägt dazu bei, bei den Bürgern Vertrauen in die Effektivität der Kontrollen zu
schaffen.
Die Gemeinsame Forschungsstelle hat über zehn Jahre Erfahrung mit der Analyse von Materialien, die mit Lebensmitteln
in Berührung kommen. Sie hat eine Datenbank eingerichtet, in der die chemische und physikalische Charakterisierung
von über 400 Stoffen erfasst ist, die bei der Produktion von Materialien mit Lebensmittelkontakt verwendet
werden, sowie 350 Verfahren für ihre Analyse. Nachstehend einige Beispiele:
- Als erwiesen war, dass bei Materialien zur Beschichtung von Konservendosen zu große Mengen von Stoffen
freigesetzt wurden, führte dies zu einer Änderung der Rechtsvorschriften.
- Die Untersuchung von Sicherheitsaspekten rückgewonnener Materialien mit Lebensmittelkontakt führte
zur Erarbeitung von Leitlinien für das sichere Recycling solcher Materialien.
- Die Sicherheit neuer Materialien, die künftig als Verpackungen eingesetzt werden könnten, wird Prüfungen
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