Ein Paddlertreff mitten in der Stadt
Innsbruck (rms) - Der Bereich der Einmündung der Sill in den Inn wird hochwassersicher und als
Freizeit--und Erholungsraum ausgebaut. Grünes Licht für dieses städteplanerische Großprojekt
(Inn-Hochwasserschutz zwischen Mühlauer ÖBB Brücke bis Grenobler Brücke, Umgestaltung Sillmündung)
gab der Stadtsenat in der Sitzung am 06.12. „Ein wertvolles Projekt für den Hochwasserrschutz, aber auch für
den Sport und als Naherholungsraum“, so Bgm. Hilde Zach im Pressegespräch nach dem Stadtsenat gemeinsam mit
Vizbgm. DI Eugen Sprenger und Vizebgm Dr. Christoph Platzgummer.
Die „schleifende“ Einmündung der Sill in den Inn wird immer mehr zum Problempunkt (zwischen zwischen Mühlauer
ÖBB Brücke und Grenobler Brücke) Die Schotterbank am rechten Inn Ufer wird immer größer,
der Inn gräbt sich tiefer ein und „nagt“ mit mehr Fließgeschwingkeit an seinem linken Ufer . Erusion
am gegenüberliegenden linken Inn-Ufer und die Gefährdung der Standsicherheit der Uferverbauung und des
Deckwerkes entlang der Hallestraße sind die Folge.
„Die Sill soll nun in einem mit 39 Grad steiler gestalteten Winkel in die Sill einmünden“, verweist Vizebgm.
DI Eugen Sprenger auf ein wesentliches Detail der Hochwasserschutzplanung: „Damit wird das linke Innufer nicht
mehr so stark der Erusion ausgesetzt.“
Komplex ist das Projekt im Bereich der Sillmündung. Die Höhendifferenz zwischen Sill und Inn wird mit
einem zweiteiligen Rampenbauwerk überwunden. Das entspricht einerseits der EU-Wasserrahmen-Richtlinie, die
die Fischpassierbarkeit fordert. Vor allem aber wird mit einer „Paddlerrampe“ ein Sport –/ Freizeitaspekt realisiert.
Die Paddlerrampe ermöglicht die Ausbildung einer „stehenden Welle“ und damit ein breites Spektrum für
die Paddelfans (vom Spitz-Stehen, Surfen bis zur Eskimorolle). Zudem ist der Bau eines Vereinshauses für
die Paddelvereine geplant und bereits ausgewiesen.
„Mitten im Stadtgebiet ein Fließgewässer für den Paddelsport zu haben“ sieht Vizebgm Dr. Christoph
Platzgummer als „riesige Chance“: „Das Interesse ist sehr groß, sogar aus Deutschland kommen bereist Anfragen.“
„Dieses geteilte Rampenbauwerk mit dem Paddelangebot ist einzigartig“, ergänzt Vizebgm. DI Sprenger: „Hochwasserschutz,
Ökologie und sportliche Nutzungg werden auf einen Nenner gebracht.“
Im Bereich der (dann) ehemaligen Einbindung der Sill wird zudem ein „Seitenarm“ angelegt (vom Inn durch einen
„Leitdamm“ abgetrennt) und geeignet sogar fürs Schwimmen..
In den Hochwasserschutz ist die Situation des Katastrophenjahres 2005 eingearbeitet und auf ein hundertjähriges
Hochwasserereignis ausgelegt. Der „Freibord“ (Höhe über Hochwasser 100-Linie) von 1 Meter im Mündungsbereich
der Sill und zwischen 0,5 und 1 Meter in den übrigen Bereichen ist eine zusätzliche Sicherheitsreserve.
Begonnen wird mit den Bauarbeiten im nächsten Jahr mit dem Hochwasserschutz am linken Innufer (entlang der
Hallerstraße). Die Mündunsgestaltung der Sill (mit den High-Lights der Rampen) und der Ausbau des Seitenarms
stehen 2010/11 auf dem Bauplan. 2012 wird das Gesamprojekt fertigtgestellt sein.
7, 9 Mio. Euro ist das Investitionsvolumen für das Gesamtprojekt „Inn Hochwasserschutz/ Umgestaltung Sillmündung“.
2,5 Mio.Euro ist der finanzielle Anteil der Stadt. Rund 4,5 Mio Euro zahlt die Republik Österreich. Auf das
Land Tirol entfallen rund 770.000 Euro.
Als zuständig (auch) für die Stadtplanung sieht Vizebgm. Dr. Platzgummer dieses Großprojekt als
„eine stadtplanerisch hervorragende Entwicklung“ – vor allem auch unter dem Aspekt der anstehende Verbauung des
Lodenbauer Areals und der Optionen für das gegenüberligeende Kasernen-Areal. |