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Sozialpolitik / Pensionen |
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erstellt am
06. 12. 06
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Blecha:
Seniorenrat soll als fünfter Sozialpartner anerkannt werden
Wien (sk) - "Ich kann nur unterstreichen, dass bei allen die ältere Generation betreffenden
Fragen, diese gehört werden muss und auch mitbestimmen soll", sagte der Präsident des Pensionistenverbands
Österreich, Karl Blecha, am 05.12. in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten des Seniorenrates,
Andreas Khol. Es sei daher eine unabdingbare Forderung des Seniorenrates - der überparteilichen Interessenvertretung
der österreichischen Pensionisten -, dass die Senioren als fünfter Sozialpartner anerkannt und vor Entscheidungen
angehört werden sollen. Durch den Seniorenrat wird immerhin ein Viertel der Bevölkerung vertreten. Zudem
bedauerte Blecha, dass die Pensionsanpassung nicht nach dem Pensionisten-Preisindex erfolgt sei. Im kommenden Jahr
werden die Pensionen um 1,6 Prozent, das entspricht der Teuerungsrate, erhöht. Zudem gibt es sozial gestaffelte
Einmalzahlungen.
Vom Seniorenrat werde auch eine weitere Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge abgelehnt, da es in
den vergangenen Jahren bereits eine nur die Pensionisten betreffende Erhöhung dieser Beiträge um einen
Prozentpunkt gegeben hat, so Blecha. "Eine neuerliche Anhebung kommt nicht in Frage, genauso wenig wie eine
Erhöhung der Selbstbehalte bei Gesundheitsleistungen", sagte der PVÖ-Präsident, der ab 1. Jänner
die Präsidentschaft im Seniorenrat übernehmen wird. Der Seniorenrat trete weiters für die Legalisierung
der Rund-um-die-Uhr-Betreuung von zu pflegenden Menschen ein. Es sei recht und billig, wenn für die Legalisierung
dieses Beschäftigungstyps bis Juli 2007 alle Vorbereitungen getroffen werden, unterstrich Blecha.
Zum Pensionisten-Preisindex (PPI) erklärte der Seniorenvertreter, dass dieser Teil des Verbraucherpreisindexes
(VPI) sei. Der Warenkorb sei derselbe, nur die Gewichtung der Waren sei eine andere. Daher habe sich für 2006
eine Differenz von 0,4 Prozent zum VPI ergeben. Um die Kaufkraft der Pensionisten zu erhalten, sei eine Anhebung
der Pensionen nach dem PPI notwendig, da beispielsweise die Kosten für Heizen oder für die Gesundheit
in Pensionistenhaushalten deutlich stärker ins Gewicht fallen als bei Durchschnittshaushalten. Ausdrücklich
begrüßten Blecha und Khol, dass durch eine Grundsicherung die Ausgleichszulage auf 726 Euro, also über
die Armutsgrenze, angehoben werden soll. |
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Khol: "Pensionsanpassung nach dem Pensionistenindex bleibt Ziel"
Wien (seniorenbund) - Nach der Vorstandsitzung des überparteilichen Seniorenrates am 05.12.
haben die beiden Präsidenten, Dr. Andreas Khol und Karl Blecha, die einstimmig beschlossenen Forderungen an
eine neue Bundesregierung der Öffentlichkeit präsentiert. Neben den Themen Pensionen, Gesundheit, Pflege
und Betreuung sowie Demokratie und Mitbestimmung, war vor allem auch die Missachtung des Österreichischen
Seniorenrates im Zuge der Koalitionsverhandlungen ein Thema: Er sei "befremdet, dass es eine Anhörung
der Sozialpartner gibt, der Seniorenrat als 5. Sozialpartner aber gar nicht eingeladen wird", so der Bundesobmann
des Österreichischen Seniorenbundes, Andreas Khol: "Dabei vertritt der Seniorenrat 2 Millionen Menschen,
also ein Viertel der Bevölkerung!"
Einstimmig forderten Khol und Blecha, den Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) zur Grundlage sämtlicher
zukünftiger Pensionsanpassungen zu machen. Ebenfalls durchgesetzt werden soll ein Anhörungsrecht des
Seniorenrates bei den jährlichen Pensionserhöhungen. Ausdrücklich begrüßt wurde die außertourliche
Anhebung der Ausgleichszulagenrichtsätze: "Die Anhebung der Ausgleichszulagen über die Armutsgefährdungsschwelle
ist bereits seit Oktober 2005 eine Forderung des Seniorenrates. Wir sind hocherfreut, dass diese Forderung nunmehr
umgesetzt wird", so Khol.
Bei den Beiträgen zur Sozialversicherung sei im Übrigen "das Maß voll", wie Khol betonte.
Die letzte Erhöhung der Beiträge sei von den Seniorinnen und Senioren zwar akzeptiert worden, eine weitere
Erhöhung sei aber indiskutabel.
Das nächste wichtige Ziel müsse es sein, eine umfassende Neugestaltung des Pflege- und Betreuungssystems
zu erreichen. Khol: "Die von uns geforderte Legalisierung ausländischer Pflegekräfte sowie die Amnestie
für Betroffene waren nur zwei erste Schritte. Diesen müssen nun bis zum Juli 2007 zügig die nächsten
folgen!" Der Seniorenrat wird voraussichtlich im Februar die Ergebnisse der Arbeitsgruppen zum Thema Pflege
und Betreuung der Regierung übergeben.
Eingemahnt wurde von Andreas Khol eine stärkere Einbindung der Seniorenvertreter in die Koalitionsverhandlungen:
"Am 20. Dezember wird die Gruppe ‚Soziales' verhandeln. Eine Einladung zu diesem Termin wäre die Gelegenheit
für die Verhandler, die Sympathie der Seniorenvertreter zu erlangen", so Khol abschließend. |
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Forderungen des Österreichischen Seniorenrates an die nächste Bundesregierung
Wien (seniorenrat) - Anlässlich der am 05.12. stattgefundenen Vorstandssitzung des Österreichischen
Seniorenrates präsentierten die Präsidenten Khol und Blecha in einer gemeinsamen Pressekonferenz die
Forderungen der überparteilichen Seniorenvertretung an die nächste Bundesregierung. Neben den Themen
Pensionen und Gesundheit wurde insbesondere auf Fragen zu Betreuung und Pflege sowie Demokratie und Mitbestimmung
eingegangen
Im Einzelnen wurden folgende Forderungen erhoben:
Pensionen
- Jährliche Anpassung der Pensionen auf der Grundlage des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH)
- Anhörungsrecht des Österreichischen Seniorenrates vor der jährlichen Pensionsanpassung
- Pensionskassen: Novellierung des Pensionskassengesetzes, insbesondere "aufgeschobene Besteuerung"
- Keine Anhebung der Beiträge in der Sozialversicherung.
Demokratie und Mitbestimmung
- Verfassungsrechtliches Grundrecht auf Alterssicherung
- Verfassungsrechtliches Diskriminierungsverbot
- Briefwahl auf allen Ebenen
Gesundheit:
- Neuregelung der Rezeptgebühren als Entlastung für chronisch Kranke: 10 Euro pro Jahr für (Dauerrezept
mit Gültigkeit von 12 Monaten)
- E-Card: Speicherung der vom Patienten gewünschten Informationen, z.B. Patientenverfügung sowie Umsetzung
des "elektronischen Rezeptes".
Betreuung und Pflege
- Sicherung einer leistbaren Betreuung und Pflege für Alle, insbesondere im Bereich der 24-Stunden Pflege
und Betreuung.
- Jährliche Wertsicherung des Pflegegeldes nach dem Preisindex für Pensionistenhaushalte
- Neues Ausbildungskonzept im Sinne einer Bildungspyramide für Pflege- und Betreuungsberufe
Steuern
- Prüfung der Abschaffung der Erbschafts- und Schenkungssteuer
Seniorenrat
- Uneingeschränkte Akzeptanz des Österreichischen Seniorenrates als 5. Sozialpartner durch alle Verantwortungsträger
der österreichischen Politik, insbesondere durch gleichberechtigte Beteiligung an sämtlichen Sozialpartnergesprächen
in seniorenrelevanten Bereichen
In Erinnerung gebracht wurde abschließend der Leitantrag der 8. Vollversammlung des Österreichischen
Seniorenrates vom 17.Oktober 2005, der zahlreiche weitere seniorenrelevante Anliegen enthält.
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Blecha: Schüssel-Sager über Pensionisten zeigt sein wahres Menschenbild
Will Schüssel die große Koalition verhindern?
Wien (sk) - Man dürfe der heutigen Seniorengeneration keine Geschenke machen!, postulierte Noch-Bundeskanzler
Schüssel gestern am GÖD-Kongress. "Damit zeigt Schüssel sein wahres Menschenbild", ist
Pensionistenverbands-Präsident Karl Blecha über diese "Frechheit" erregt. "Jetzt ist auch
klar, warum der ÖVP-Chef jahrelang die Pensionen gekürzt und zuletzt die Anpassung nach dem Pensionistenpreis-Index
verhindert hat", führte Blecha aus. "Aber vielleicht ist Schüssel nur gekränkt vom Wahlverhalten
der Pensionisten?", so Blecha am 06.12. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Der PVÖ-Präsident schreibt jedenfalls dem ÖVP-Obmann "hinter die Ohren", dass die Wertsicherung
der Pensionen kein "Geschenk" des Staates ist, sondern die Gegenleistung für die Lebensleistung
von Menschen, die ein Leben lang gearbeitet und Beiträge bezahlt haben. Schüssel hat sich mit diesen
Aussagen selbst "disqualifiziert!" "Offensichtlich will er eine große Koalition mit allen
Mitteln verhindern", schloss Blecha. |
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Khol an Blecha: "Maßhalten und Fakten anerkennen!"
Schüssel hat in den letzten sechs Jahren beste Arbeit für Pensionisten geleistet
Wien (seniorenbund) - Die jüngsten Aussagen des SP-Pensionistenchefs Karl Blecha stoßen
beim Bundesobmann des Österreichischen Seniorenbundes, Dr. Andreas Khol, auf Unverständnis: "Gerade
erst gestern haben wir einvernehmlich die Pensionserhöhung für 2007 vereidigt und in Dankbarkeit zur
Kenntnis genommen." Wünsche gebe es immer, das liege in der Natur von Interessensvertretungen, so Khol
weiter, einige Fakten aber müsse auch Blecha anerkennen:
Die von Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel geleitete Bundesregierung und das Parlament haben in den letzten
sechs Jahren beste Arbeit für die Pensionisten geleistet
· Die Absicherung der österreichischen Pensionen, und zwar mindestens bis 2050, ist durch die Pensionssicherungsreform
gelungen.
· Die Pensionsharmonisierung, und damit die Abschaffung alter Pensionsprivilegien, hat Gerechtigkeit innerhalb
der Pensionssysteme geschaffen.
· Die überdurchschnittliche Steigerung der Ausgleichszulagenrichtsätze ("Mindestpensionen":
In den letzten 5 Jahren wurden die Mindestpension für Alleinstehende um 100 Euro angehoben, in den fünf
Jahren davor unter einer SPÖ-geführten Regierung nur um 30 Euro). Die Mindestpensionen werden auch 2007
wieder außertourlich angehoben: Für Alleinstehende um 5,2% auf 726 Euro, für Ehepaare um 3,3% auf
1.091 Euro.
"Wenn Blecha kritisiert, dass Kanzler Schüssel eine nachhaltige Sozialpolitik fordert, würde mich
interessieren, ob er es lieber wie in Deutschland machen würde", fragt sich Khol. Die deutschen Rentner
müssen in Folge rot-grüner Misswirtschaft mindestens sieben Jahre ohne eine Erhöhung ihrer Pension
auskommen. Khol: "Will Blecha, genauso wie SPD-Chef Müntefering vor die Pensionistinnen und Pensionisten
treten und ihnen raten Lotto oder Balalaika zu spielen, um ihren Lebensabend zu finanzieren?"
"Lieber Karl Blecha - gentlemen agree about facts; erst gestern haben wir dieses Einvernehmen auch öffentlich
dargestellt!", erinnert Andreas Khol seinen Co-Präsidenten im Seniorenrat. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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