3raum-anatomietheater mit "Seziersaal" komplettiert  

erstellt am
05. 12. 06

Wien (rk) - Mit der Fertigstellung der notwendigen Arbeiten im "Seziersaal" verfügt das 3raum-anatomietheater in der früheren Veterinärmedizin (3., Beatrixgasse 11) nun tatsächlich über drei Aufführungsräume, die, so 3raum-Patron Hubsi Kramar in einem Pressegespräch am 04.12., mit geringen Mitteln spielfähig gemacht wurden und auch als Startups für junge Theatergruppen zur Verfügung stehen sollen. Kramar will das 3raum-theater als "offenen Raum" positionieren, der viele Möglichkeiten für junge Künstler bietet und als Koproduktionsraum zu günstigen Bedingungen zur Verfügung steht. Für die kommenden Monate kündigte er eine Reihe von Projekten an, darunter das "Szenische Album einer Stadt", "Dark City" von Gerhard Fresacher und die Posse mit Gesang im Geiste Nestroys "Schwindlig" von Heli Deinboek.

Unmittelbar bevor stehen die Aufführungen von "Die Walzermembrane" (4. 8. Dezember) von Joachim J. Vötter über den Grazer Architekturpionier Ferdinand Schuster, ein Stück, das über den personellen Bezug hinaus die Position theoretischen Denkens hinterfragt. Andreas Patton spielt die Hauptrolle. Zum Todestag Mozarts hat das Stück "Mozartin oder Die drei Tragödien einer Schwester" von Eva Jankovsky und Heike Schmidt Premiere, das die Situation der Schwester eines Genies thematisiert (5. bis 9. Dezember). "Schöne Bescherung" heißt es am 24. Dezember im 3raum, nicht unbedingt affin zum gängigen Weihnachtsfest.

Eine Collage von Texten zur Stadt, die "die Menschen auch in sich tragen" ist "Dark City", zusammengestellt und in der Regie von Gerhard Fresacher, zu sehen von Mitte Jänner bis Anfang Februar. Die Groteske "Die 20 Hüte des G.W. Bush" von und mit Hubsi Kramar steht nochmals vom 18. bis 20. Jänner auf dem Spielplan, wieder zu hören ist Lucy Mc Evil & Band am 18. und 20. Jänner, Tanztheater steht ebenso auf dem Programm wie "Wonderful 3", eine Fortsetzung der Serie, die diesmal dem Thema "Asylanten machen Ferien" gewidmet ist.

Nestroys Witz und Gesellschaftskritik transferiert Heli Deinboek mit seiner "amüsanten Tragödie" "Schwindlig" ins heute. "Schwindlig" heißt die Hauptfigur, ein pensionierter Kaffeehausbesitzer und Magier aus Wien 15, und "schwindlig" im wienerisch-übertragenen Sinn ist vor allem das Restpersonal des Stücks, das auf der krampfhaften Suche nach dem Glück kein Glück hat. Premiere ist am 19. Februar, Vorstellungen bis 31. März. Mitte April bis Anfang Mai ist "Perpetuum Mobile", ein "Trialog" von Nicole Delle Karth um Hannah Arendt zu sehen. Es geht "wider die Sehnsucht nach der Endlichkeit" des Ankommens, da das Ende des Denkens auch den geistigen Tod bedeutet. Als "Thriller nach Arthur Schnitzler" präsentiert der junge Kilian Klapper sein Stück "Schnitzlers Bernhardi", das im April herauskommen wird, für Mai plant Thomas Desi ein Musiktheaterprojekt , das sich auch mit Cocteaus "menschlicher Stimme" auseinander setzt. Ebenfalls in Vorbereitung von Thomas Desi: ein barocker Abend rund um die "Schlafkammeroper" von Kaiser Leopold I.

Informationen: http://www.3raum.or.at/
 
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