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Entdecken Sie die Erde in Quasi-Echtzeit |
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Paris (esa) - Haben Sie schon einmal davon geträumt, Naturereignisse
wie Brände, Überschwemmungen und Vulkanausbrüche live zu beobachten oder auch einfach nur die Erde
mit den Augen eines Satelliten zu erforschen? Die neuesten Bilder des weltweit größten Erdbeobachtungssatelliten
Envisat können nun auf der eigens von der ESA erstellten Webseite MIRAVI abgerufen werden. MIRAVI steht für MERIS Images RApid VIsualisation (in etwa „Schnellansicht der MERIS-Bilder“). MIRAVI folgt der Bahn von Envisat um die Erde, erzeugt aus den von Envisats optischem Instrument MERIS gesammelten Rohdaten Bilder und stellt diese innerhalb von zwei Stunden ins Internet. Die Nutzung von MIRAVI ist kostenlos und erfordert keine Registrierung. „Die ESA hat MIRAVI entwickelt, um der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu bieten, die Erde täglich aufs Neue aus dem All zu entdecken. Den Wissenschaftlern sind diese Bilder natürlich längst bekannt, aber wir dachten, dass sie auch für die Allgemeinheit interessant sein könnten. Über den Zugriff auf die aktuellsten Bilder unseres Planeten werden die Menschen in der Lage sein, die atemberaubende Schönheit der Erde zu erleben und ihr Wissen über die Umwelt zu erweitern“, so Dr. Volker Liebig, ESA-Direktor für Erdbeobachtungsprogramme. Besuchen Sie die MIRAVI-Webseite - http://www.esa.int/miravi - und klicken Sie auf die Schnappschüsse auf der linken Bildschirmseite, um die neuesten Bilder zu entdecken. Indem Sie ein Gebiet auf der Weltkarte auswählen oder die entsprechenden geographischen Koordinaten angeben, können Sie sich einen bestimmten Ort auf der Erde näher ansehen. Zudem stellt MIRAVI ein Archiv aus ab Mai 2006 aufgenommenen Bildern zur Verfügung, auf die Sie über die Eingabe des gewünschten Datums zugreifen können. Obwohl diese Bilder faszinierend sind und dem Nutzer das wunderbare Gefühl geben, die Erde von einem Satelliten aus zu betrachten, sind sie nicht für wissenschaftliche Zwecke einsetzbar. Die Wissenschaftler nutzen Daten, die mit Hilfe der 15 Spektralbänder von MERIS und komplizierten Algorithmen erzeugt werden. Die Bilder von MIRAVI werden nur über ein paar Spektralbänder erstellt und bieten eine Ansicht, die einer Wahrnehmung mit bloßem Auge entspricht. Henri Laur, Envisat-Missionsleiter der ESA: „Die Envisat-Mission ist ein großer Erfolg für Europa. Sie bietet wichtige Einblicke in das Erdsystem und liefert Informationen über zum Klimawandel beitragende Faktoren. Seit seinem Start im Jahr 2002 beobachtet Envisat mithilfe seiner zehn hochmodernen Instrumente die Erde sowie die Erdatmosphäre, die Ozeane und die Polkappen.“ Envisat umkreist die Erde in 800 km Höhe in der polaren Umlaufbahn, wodurch MERIS im Dreitagesrhythmus die gesamte Erdoberfläche beobachten kann. MERIS misst die von der Erde reflektierte Sonnenstrahlung, was bedeutet, dass das Sonnenlicht für die Erstellung der Bilder notwendig ist. Da der Sonnenstand über den nördlichen Regionen der Erde im Winter recht tief ist, stehen derzeit z. B. keine aktuellen Bilder von Skandinavien, sondern nur Archivbilder zur Verfügung. Dies wird sich jedoch ab März ändern; dann werden wieder täglich Bilder dieser Region erstellt. Dafür ist in den kommenden zwei Monaten die Antarktis zu sehen. |
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