Kärnten: Regierungskollegium verabschiedete einstimmig Resolution
LH Haider: Resolution ist klares und deutliches Signal für den Bau an Wien
Klagenfurt (lpd) - Das Kollegium der Kärntner Landesregierung verabschiedete am 05.12. in der
Regierungssitzung eine Resolution an die bestehende und zukünftige Bundesregierung sowie an die ÖBB zur
Umsetzung des Koralmtunnels und die Einhaltung der dazu abgeschlossenen Verträge. Das gab Landeshauptmann
Jörg Haider bekannt. Ebenso wie die steirische Landesregierung gestern, Montag, Einigkeit in Sachen Koralmbahn
gezeigt hat, wurde die Resolution aus Kärnten einstimmig verabschiedet, betonte Haider.
Im folgendem die Resolution im Wortlaut:
RESOLUTION des Kollegiums der Kärntner Landesregierung zur vereinbarten Umsetzung des Koralmbahn-Projektes
Mit der zivilrechtlichen Vereinbarung vom 15. Dezember 2004 wurde die Realisierung und Finanzierung der Koralmbahn
(einschließlich des Koralmtunnels) fixiert und der Baubeginn des Hauptstollens des Koralmtunnels im Laufe
des Jahres 2008 vereinbart sowie die verkehrswirksame Durchbindung der Koralmbahn bis zum Jahre 2016 seitens der
Österreichischen Bundesbahnen zugesichert.Diese Vereinbarung zwischen dem Bund, der ÖBB, der ÖBB
Infrastruktur Bau AG, dem Land Steiermark und dem Land Kärnten ist rechtsverbindlich und einklagbar.
Am 12. Oktober 2006 haben die Verkehrs- bzw. Infrastrukturminister der EU-Staaten Polen, Tschechien, Slowakei,
Österreich und Italien einen "Letter of Intent" mit dem Inhalt beschlossen, sich im Zuge der Revision
der TEN-Leitlinien im Jahre 2009 dafür einzusetzen, dass die Adriatic-Baltic-Achse mit ihrem Verlauf von Danzig/Warschau/
Wien/Semmering/ Graz/Koralm/ Klagenfurt/Villach/Bologna in das höchstrangige Schienennetz der EU aufgenommen
werden soll. Damit wären auch Finanzierungsbeiträge der EU für die Planung und Errichtung dieses
Projektes möglich.
International ist die Bedeutung der Koralmbahn auch daraus erkennbar, dass die ehemalige EU-Verkehrskommissärin,
Mme. Loyola de Palacio, als EU-Koordinatorin des prioritären Projektes VI (Korridor V) in einem Zwischenbericht
an die EU-Kommission im Juli 2006 aufgrund der zögernden Umsetzung der Baumaßnahmen im Korridor V angeregt
hat, eine verkehrliche Anbindung des Korridors V über Villach/Klagenfurt/Koralmbahn/Graz zu erwägen.
Überdies hat die österreichische Bundesregierung die gemeinwirtschaftliche Bedeutung des Koralmprojektes
mit einem Beschluss des Ministerrates vor der Erlassung der seinerzeitigen Planungs- und Bauübertragungsverordnungen
festgestellt.
In einem Forschungsauftrag an die Karl Franzens-Universität Graz hat Herr Univ.Prof. Dr. Harald Eicher
festgestellt, dass die Koralmbahn und der Semmeringbasistunnel im Lichte verkehrs- und wirtschaftsgeographischer
Bedeutungen einen wesentlichen Bestandteil der Adriatic-Baltic-Achse darstellen und im Rahmen der wirtschaftlichen
Entwicklungen der damit erschlossenen Wirtschaftsräume unverzichtbare Bestandteile dieser Achse sind.
Angesichts dieser Rahmenbedingungen und der gegenwärtig laufenden Entwicklungen zur Fixierung einer "Adriatic-Baltic-Achse"
richtet das Land Kärnten an die bestehende Bundesregierung sowie an die zukünftige Bundesregierung, sowie
die ÖBB mit ihren Konzerngesellschaften die Aufforderung,
- die Sicherstellung der ausreichenden Finanzierung des Koralmbahnprojektes sowie die Umsetzung im vereinbarten
Zeitrahmen durch die ÖBB weiterhin zu garantieren. Der Vertrag vom 15. Dezember 2004 ist seitens der ÖBB
unddes Bundes einzuhalten.
- Die Adriatic-Baltic-Achse mit der Koralmbahn gegenüber der Europäischen Kommission als vorrangiges
innerösterreichischens Projekt unverzüglich zu melden und im Zuge der Revision der TEN-Leitlinien die
Verankerung der Adriatic-Baltic-Achse als prioritäres europäisches Infrastrukturprojekt zu vertreten.
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