Projektierungsphase und Architekturwettbewerbe. 220 Mio. Euro Investment: Realisierung bis 2010
bei laufendem Betrieb
Wien (rk) - "Im April 2006 haben wir erstmals die Pläne für das Projekt 'Oberlaa Neu'
vorgestellt. Jetzt ist die Projektierungsphase bereits so gut wie abgeschlossen. Die Umsetzung des Millionen-Projektes
beginnt mit Anfang 2007. Die Errichtungs- und Betriebsgesellschaft nimmt dann ihre Arbeit auf, die Architektenwettbewerbe
sind bereits jetzt beendet. Im Sommer beginnen die Abrissarbeiten, der Spatenstich für den Neu- und Umbau
erfolgt im Herbst, wobei während der gesamten Bauzeit der Thermenbetrieb wie bisher weiterläuft",
erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder beim Bürgermeister-Mediengespräch
am 05.12. bei dem Rieder gemeinsam mit Planungsstadtrat Dipl.-Ing. Rudi Schicker, Wien-Holding Direktorin Dipl.
Ing. Brigitte Jilka, und VAMED Generaldirektor Dr. Ernst Wastler den Stand der Dinge und die nächsten Schritte
des Projekts "Oberlaa Neu" präsentierte.
Wellnessoase mit internationalem Format auf einem Areal von 200.000 m2, Thermenprojekt macht Oberlaa zu Wohlfühl-Stadtteil
Bis 2010 entsteht auf einem Areal von 200.000 m2 eine einzigartige Wellnessoase mit internationalem Format.
Unter anderem werden die Wasserflächen der Therme auf 3.800 Quadratmeter verdoppelt und ein eigener Kinderbereich
eingerichtet. In einem integrierten Gesundheitszentrum werden vor allem Leistungen mit dem Schwerpunkt Bewegungs-
und Stützapparat angeboten. Im Day Spa können Tagesgäste dem stressigen Alltag entfliehen. Die Zahl
der jährlichen Besucher soll mittelfristig von derzeit rund einer Million auf 1,5 Millionen und langfristig
auf 1,9 Millionen Besucher gesteigert werden. Der Kurpark mit einer Grünfläche von 90 Hektar, der pro
Jahr von zwei Millionen Menschen besucht wird, steht auch weiterhin für die Bevölkerung offen.
Insgesamt werden 220 Millionen Euro in das Gesamtprojekt investiert, wobei 130 Millionen Euro in das Teilprojekt
"Therme Wien Oberlaa" fließen. Mit weiteren rund 55 Millionen Euro plant die Kovats-Gruppe das
Teilprojekt "Thermen-Hotel Wien Oberlaa" zu realisieren. Um weitere 35 Millionen Euro wird auch ein neuer
Erlebnis- und Ausstellungsbereich zum Thema Bewegung und Sport errichtet, für den die Projektierungsphase
im Jahr 2007 beginnt. Gebaut wird die Therme nach den Plänen des Teams der "4a Architekten". Das
Thermenhotel haben die Architekten Rüdiger Lainer + Partner entworfen. "Durch die interessanten Siegerprojekte
wird die für Wien so wichtige Kuroase gänzlich neu gestaltet und auf zeitgemäßes internationales
Niveau gebracht. Das Projekt bedeutet auch für Favoriten, dem 10. Wiener Gemeindebezirk, einen weiteren dynamischen
Entwicklungsschub. Das neue Wellnessareal bietet im Nahbereich des beliebten Heurigenviertels, des Böhmischen
Praters als Ausflugsziel und in unmittelbarer Nähe des modernen "Monte Laa" mit Wohnungen und Geschäften
eine Vielzahl an zusätzlichen Freizeitmöglichkeiten und mehr Lebensqualität", so Wiens Planungsstadtrat
Dipl. Ing. Rudi Schicker.
Positive wirtschaftliche Impulse: Wiener Wertschöpfung steigt um 170 Mio Euro
"Die Investitionen in das Projekt "Oberlaa Neu" sind Teil unserer Strategie, durch massive
öffentliche Investitionen gemeinsam mit privaten Partnern das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und neue Arbeitsplätze
zu schaffen. Allein die Errichtung bringt für über 1.000 Arbeitskräfte entsprechende Beschäftigung.
Mit der Eröffnung der Therme sind 400 neue Arbeitsplätze verbunden. Die Wiener Wertschöpfung wird
durch das Projekt um 170 Millionen Euro gesteigert, in der gesamten Ostregion sogar um 242 Millionen. Die Einnahmen
für die Stadt Wien durch Steuern und Abgaben betragen ohne die Effekte bei den gemeinschaftlichen Bundesabgaben
rund 16 Millionen Euro. Vom Projekt profitieren die Stadt, die Wirtschaft und die Bevölkerung. Wir verbessern
damit die Qualität Wiens als Wirtschaftsstandort und als Tourismusstadt. Wir schaffen neue attraktive Freizeitmöglichkeiten
und setzen neue Maßstäbe im Gesundheits- und Wellnessbereich", so Rieder weiter.
Errichtungs- und Betriebsgesellschaft nimmt Anfang 2007 die Arbeit auf
"Die Errichtung und den Betrieb der neuen Therme wird Anfang 2007 die Therme Wien-Oberlaa Errichtungs- und
Betriebsgesellschaft m.b.H. übernehmen, deren Gesellschafter die Wien Holding und die VAMED sowie Investoren
aus dem Bereich Banken und Versicherungen sein werden. Die Wien Holding und die VAMED beteiligen sich mit jeweils
20 Prozent am Stammkapital der Gesellschaft", so Brigitte Jilka, Direktorin der Wien Holding. In das 130 Millionen
Euro-Projekt investiert die Stadt Wien rund 43,5 Millionen Euro. Die Gesellschafter bringen weitere 30 Millionen
Euro als Eigenmittel bei, wobei jeweils 6 Millionen Euro von der Wien Holding und der VAMED stammen und weitere
18 Millionen Euro von den Investoren. Der Rest wird über Fremdmittel finanziert.
Baubeginn 2007 - Eröffnung 2010: Thermenbetrieb läuft ohne Unterbrechung weiter
Die VAMED mit ihrer Thermen-Marke VAMED VITALITY WORLD wird die neue Thermenanlage, das integrierte Gesundheitszentrum
und ein Day Spa errichten und betreiben. Darüber hinaus soll der bestehende Wellnesspark zeitgemäß
adaptiert, erweitert und an die neue Therme angeschlossen werden. Während der gesamten Phase des Neu- und
Umbaus wird der laufende Thermenbetrieb weitestgehend aufrecht erhalten. "Wir dürfen nicht vergessen,
dass alleine das Thermalbad in Oberlaa, also ohne Kurmittelhaus und Gastronomie, jährlich rund 700.000 Besucher
anzieht, denen wir auch in den kommenden vier Jahren während der Neugestaltung der Therme ein attraktives
Angebot bieten wollen. Vor allem für das Gesundheitsangebot im Kur- und Rehabilitationsbereich müssen
wir einen durchgehenden Betrieb sicherstellen. Das heißt, der letzte Tag des Kurzentrums in Oberlaa wird
der erste Tag im neuen integrierten Gesundheitszentrum sein", so Dr. Ernst Wastler, Generaldirektor der VAMED.
Architektenwettbewerbe abgeschlossen: Siegerprojekte stehen fest
Das Projekt Oberlaa Neu besteht aus insgesamt drei Teilprojekten. Dazu gehören das Teilprojekt "Therme
Wien Oberlaa" und das Teilprojekt "Thermen-Hotel Wien Oberlaa" der Kovats- Gruppe. Für diese
beiden Teilprojekte wurden im März 2006 jeweils anonyme, EU-weite, nicht offene, zweistufige architektonische
Realisierungswettbewerbe gestartet und mittlerweile abgeschlossen. Beim dritten Teilprojekt handelt es sich um
einen neuen Erlebnis- und Ausstellungsbereich zum Thema Bewegung und Sport, für den unter dem Titel "Life"
die Projektierungsarbeiten dann im nächsten Jahr starten.
Für das Teilprojekt "Therme Wien Oberlaa" waren Planungsvorschläge zum Neubau der Thermenanlage
samt Shop- und Gastronomiebereichen, Fitness- und Kinderarealen und den notwendigen Verwaltungseinrichtungen einzureichen.
Gefragt waren weiters Vorschläge für den Neubau eines integrierten Gesundheitszentrums, für die
Adaptierung des bestehenden Wellnessparks sowie für die Neuorganisation der bestehenden Verkehrswege. Insgesamt
wurden für das Teilprojekt "Therme Wien Oberlaa" 54 Projekte eingereicht, aus denen vier Projekte
von der Jury zur Weiterbearbeitung in die zweite Stufe eingeladen wurden. Als Sieger ging das Projekt der 4a Architekten
mit Dipl.-Ing. Werner Wiedermann hervor.
Für das Teilprojekt "Thermen-Hotel Wien Oberlaa" waren von den Architektenteams Planungsvorschläge
für den Neubau eines Thermen- Hotels mit zugehörigem Veranstaltungsbereich und Tiefgarage zu liefern.
Von insgesamt 45 eingereichten Projekten wurden ebenfalls vier zur Weiterbearbeitung in der zweiten Runde ausgewählt.
Die Jury hat sich letztendlich für das Hotelprojekt der Architekten Rüdiger Lainer & Partner entschieden.
"Wiens neues Badehaus" - Therme der Superlative von den "4a Architekten"
Die Kraft des Wassers und die Kraft der Natur stehen im Mittelpunkt der Pläne für die neue Therme
Oberlaa und prägen sowohl das städtebauliche und landschaftliche Leitbild wie auch das Gebäudekonzept.
Die neue Therme fügt sich harmonisch in den Landschaftspark Oberlaa ein und inszeniert die Natur als starkes
Erlebnis. Die stärkere Nord-Süd-Ausrichtung öffnet den Blick von begrünten Dachlandschaften
bis zu den Wiener Hausbergen im Süden. Der Kurpark Oberlaa wird noch stärker als heute in das Gesamtareal
integriert.
Im neuen Wellness-Zeitalter bewegt sich der Gast nach Belieben zwischen Fitness-, Gesundheits- und Wasserwelten.
Einzelne Badehäuser liegen wie große Steine und Felsen in der Parklandschaft an einem Wasserlauf, der
von der Quelle im Park bis zum Eingangsplatz das verbindende Element des Konzepts darstellt. Die Kraft des Wassers
und die Dramaturgie des Baches rhythmisieren den Weg und gliedern die Bereiche. Naturgleich lehnen sich alle Funktionen
längs des Baches an: Die großen Badehallen, der Kinderbereich und die Erlebnishalle, die Aktivhalle
und die Saunen. Dazwischen befinden sich immer wieder Zonen zum Relaxen, Ruhen, Sonnen, Lesen und für die
Gastronomie. Neben der Unterschiedlichkeit der Nutzung - Kinder, Spaß, Wellness usw. - sind den einzelnen
Badehäusern Themen zugeordnet, die architektonisch, bildhaft und abstrakt die Natur abbilden.
Business & Wellness im neuen Thermenhotel von Rüdiger Lainer + Partner
Der schräg gestellte Baukörper des neuen Thermenhotels wirkt, als schwebe er in der Landschaft.
Ein Tor zum Park, ein Zugang zur Therme, eine attraktive Strukturierung der Umgebung und schließlich - als
besonderer Vorteil für die Gäste: Der direkte Zugang vom Hotel zur Therme. Das neue Thermenhotel der
Kovats- Gruppe wirkt nach den Entwürfen von Rüdiger Lainer + Partner als zusammenfassendes Portal. Es
verbindet den derzeit schon bestehenden Airo-Tower mit der Therme und bildet zwei große Tore zum Kurpark.
Eingefügt in das Gesamtkonzept "Oberlaa Neu" wird dieses Drei- bzw. Vierstern-Hotel ein wichtiger
Bestandteil des neuen Wohlfühlstadtteils. Im bestehenden Airo-Tower werden für "Wohnen auf Zeit"
sogenannte "Serviced Apartments" eingerichtet. "Die Investition in ein Hotelprojekt dieser Art ist
durch die Lage und das "Asset" der Therme in der Nachbarschaft hoch attraktiv. Die sinnvolle Kombination
von Business und Wellness ist der Zukunftstrend, auf den wir dabei setzen", so Dr. Mirko Kovats im Vorfeld
des Mediengesprächs.
Jilka: Kommunikationskonzept für Gesamtstandort ausgeschrieben - Neue Zielgruppen und Märkte erschließen
Zur nachhaltigen Positionierung des Gesamtortes "Oberlaa Neu" wurde im September 2006 bereits auch ein
strategisches Kommunikationskonzept ausgeschrieben, berichtet Brigitte Jilka, Direktorin der Wien Holding. Gegenstand
der Ausschreibung waren die Planung, Konzeption und Umsetzungsvorschläge von Kommunikationsmaßnahmen
auf Basis eines langfristigen strategischen Kommunikationskonzeptes für den Zeitraum 2007 bis 2010. Im Vordergrund
steht die strategische Positionierung des Gesamtstandortes Oberlaa Neu unter Einbeziehung aller Teilprojekte. In
erster Stufe wurde der Bewerberkreis ermittelt, aus dem 6 Agenturen zur Präsentation eingeladen wurden. Mittlerweile
steht auch der Sieger aus dem Wettbewerb "Strategisches Kommunikationskonzept" fest. Das Kommunikationskonzept
für die Dachmarke Oberlaa Neu wird von einer Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus den Agenturen Trimedia, Plansinn
und Unique, ausgearbeitet.
"Das Kurzentrum Oberlaa nimmt angesichts seiner Besucherzahlen, seiner Kompetenz im Gesundheitsbereich und
der urbanen Lage heute eine Sonderstellung ein. Als multifunktionales Freizeit- und Erholungszentrum zählt
es zu den erfolgreichsten Thermen in Österreich. Bereits in den 30er Jahren wurde eine 54 Grad Celsius heiße
Heilquelle entdeckt. Der Kurbetrieb begann 1969 mit einer kleinen Quellstation. Seither haben bereits rund 23 Millionen
Besucher die Therme besucht. Unser Ziel ist es, mit einer klaren Neupositionierung von Oberlaa nicht nur an die
Erfolge der letzten Jahrzehnte anzuschließen, sondern auch neue Zielgruppen und neue Märkte zu erschließen,
um die bestmögliche Wertschöpfung für den gesamten Standort zu erzielen", so Jilka. |