Burgstaller: Wizany-Karikaturen sind "Meisterwerke der intellektuellen Durchdringung"
Salzburg (lk) - Der Preisträger des René-Marcic-Preises 2007 heißt Mag. arch. Thomas
Wizany. Dies teilte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 18.12. nach Beschluss der Landesregierung mit. Die
Landesregierung folgte damit dem Vorschlag einer Jury unter dem Vorsitz von em. Univ.-Prof. Dr. Michael Schmolke
und den Mitgliedern ORF-Landesdirektor Prof. Siegbert Stronegger, Redakteurin Doris Esser und Redakteurin Ilse
Spadlinek. Der Preis wird am Dienstag, 13. März 2007, um 11.00 Uhr verliehen. Die Preisverleihung wird Landeshauptfrau
Mag. Gabi Burgstaller vornehmen.
"Thomas Wizany ist einer der geistreichsten, lustigsten und – im positiven Sinn – respektlosesten Karikaturisten.
Einerseits entstellt er uns bis zur Kenntlichkeit, andererseits stellt er niemanden bloß. Er ringt Situationen
Komik ab, in denen andere längst schon verzweifeln", stellte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller fest.
"Mit dem Salzburger Mag. arch. Thomas Wizany schlägt die Jury einen Karikaturisten für den René-Marcic-Preis
vor, der sich in der österreichischen Zeitungslandschaft mit den Möglichkeiten der Zeichenkunst den Rang
eines herausragenden Beobachters und Kritikers des Zeitgeschehens geschaffen hat", heißt es im Vorschlag
der Jury. "Wizanys Karikaturen in den 'Salzburger Nachrichten' sind in ihrer Auseinandersetzung mit den Themen
der aktuellen Berichterstattung Meisterwerke der intellektuellen Durchdringung, zum anderen aber immer auch geprägt
durch nachsichtiges Einfühlungsvermögen in menschliche Schwächen und Wider-prüche."
Seit Jänner 1987 ist Thomas Wizany mit zeichnerisch-malerischen Strichen SN-Karikaturist und "immer wieder
beweist er, dass seine Karikaturen mehr sagen können als tausend Worte. Insofern ist seine Illustration, die
jeden Samstag zusammen mit den beiden Leitartikeln auf Seite eins erscheint, ein dritter Leitartikel", heißt
es in der Begründung der Jury, die ferner lautet: "Wizany kann nahezu alle aktuellen Themen spontan zu
einer dynamischen Karikatur gestalten. Mittlerweile ist er mit seinen Arbeiten ein Großmeister der Karikatur
in Österreich geworden. Neben seiner Tätigkeit als Karikaturist für die "Salzburger Nachrichten"
gestaltet er auch zahlreiche Cartoons für Werbungen und Illustrationen.
Thomas Wizany ist von Haus aus Architekt. Nach dem Studienabschluss 1992 an der Akademie der bildenden Künste
in Wien besuchte er die Meisterklasse von Gustav Peichl. Dort traf er auf einen Lehrer, der schon damals und heute
immer noch als prominenter Architekt und leidenschaftlicher Karikaturist auf den Plan tritt. Auf Wizanys Zeit in
Wien folgten längere Studienaufenthalte in Dijon und Siena, 1993 begann er in Salzburg mit seiner Arbeit als
Architekt. In der Planung und Realisierung von Wohnhäusern und bei der Neugestaltung von Firmengebäuden
hat er sich einen erstklassigen und unumstrittenen Ruf in der sonst so kritischen und kritisch beäugten Architektenzunft
erarbeitet.
Seine Karikaturen sind, wie es sich gehört, stets satirische Zuspitzung, nie harmlose Ausschmückungen.
Sein schöpferischer Geist übersetzt komplexe Themen in die Anschaulichkeit und leistet damit aufklärerische
Vermittlungsarbeit.
Das gilt für alle Spielarten der Karikatur: Den tagesaktuellen Konflikt aus dem Alltagsleben bewältigt
er ebenso wie er die Königsdisziplin der Karikatur zur hohen Politik beherrscht: Er steckt seinem Publikum
Lichter auf und trägt damit – im wörtlichen Sinne – zur Erhellung unserer Zeit bei. Dafür verdient
er – so der Beschluss der Jury – den René-Marcic-Preis.
Wizany ist damit der 22. Preisträger des Marcic-Preises. Der Preis wird seit 1979 vergeben. Die Auswahl erfolgt
durch eine von der Landesregierung bestellte Jury.
Die bisherigen Preisträger waren:
- Dr. Oskar Schatz, ehemaliger Leiter der Abteilung Kultur und Wissenschaft des ORF-Landesstudios Salzburg (1979);
- Prof. Gerhard Neureiter, Chefredakteur-Stellvertreter der Salzburger Nachrichten (1980);
- Dr. Clemens M. Hutter, Leiter des Ressorts Außenpolitik in den Salzburger Nachrichten. (1982);
- Prof. Max Kaindl-Hönig, ehemaliger Leiter des Ressorts Kultur der Salzburger Nachrichten (1983);
- Prof. Dr. Karl Heinz Ritschel, Chefredakteur der Salzburger Nachrichten (1985);
- Chefredakteur Kurt Wessely, von 1969 bis 1976 Chefredakteur des Salzburger Tagblattes (früher Demokratisches
Volksblatt) und Leiter der Abteilung Bildung und Medien der Arbeiterkammer Salzburg bis 1986 (1986);
- Dr. Heide Gottas, Wissenschaftsjournalistin (1987);
- Die Journalisten Alfons Dalma, Ilse Leitenberger und Viktor Reimann (1988/1989);
- Chefredakteur i.R. Prof. Eberhard Zwink, langjähriger Leiter des Landespressebüros (1990);
- Chefredakteur-Stellvertreter Prof. Kurt Vorhofer, Kleine Zeitung, Wiener Redaktion (1991);
- ORF-Intendant Ing. Friedrich Urban (1992);
- Dr. Franz Mayrhofer, Ressortleiter für Wissenschaft und Forschung der Salzburger Nachrichten (1994).
- Gerd Bacher, ORF-Generalintendant a.D. (1995);
- KR Helmut Lenhardt (1997);
- Waltraud Langer, ORF-Wien, Wirtschaftsredaktion (1998);
- Sepp Forcher (1999)
- Prof. Heinz Nußbaumer (2000);
- Gerhard Steininger, SN-Redakteur (2001);
- Dr. Hubert Feichtlbauer, Journalist und Publizist (2002);
- Univ.-Prof. Dr. Michael Schmolke, Publizistik-Professor (2003);
- Mag. Karl-Markus Gauß, Schriftsteller (2004);
- Chefredakteur Prof. Werner Mück, ORF (2005).
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