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Koalitionsverhandlungen / Finanzen |
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erstellt am
14. 12. 06
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Fischer: Terminnennung für Angelobung ist ein "Risiko"
Bundespräsident: Ohne Risiko ist manches nicht möglich
Wien (hofburg) - Bundespräsident Heinz Fischer hat am Abend des 13.12.
eingestanden, dass die öffentliche Nennung des 11. Jänner als geplanter Termin für die Angelobung
der großen Koalition ein "Risiko" sei. Man habe damit die "Ernsthaftigkeit" der Bemühungen
unterstreichen wollen. Und ohne Risiko sei "manches nicht möglich", sagt Fischer in der "Zeit
im Bild 1". Die Nennung des Datums sei einer der wichtigen Punkte seines Gesprächs mit Bundeskanzler
Wolfgang Schüssel (V) und SPÖ-Vorsitzendem Alfred Gusenbauer am Dienstag gewesen. Man habe sich darauf
verständigt, dass man das Datum "nicht im Nebel lassen" wolle. Es sei "niemand gezwungen"
worden. In einem guten, offenen Gespräch sei man gemeinsam zu der Überzeugung gekommen, dass man Klarheit
schaffen sollte. Die Tatsache, dass man bisher noch nie während laufender Verhandlungen einen Termin für
das Ende genannt habe, quittierte der Bundespräsident mit der Feststellung, dass Politik auch "innovativ"
sein solle.
Dass die Verhandlungen doch noch scheitern könnten, hofft Fischer nicht. Wenn es doch passieren sollte, dann
würde er "sehr sorgfältig nachdenken". Der Bundespräsident bekräftigte, dass eine
Minderheitsregierung nicht das erste Ziel, nicht die erste Priorität sein könne. "Die große
Koalition hat erste Priorität. Machen wir einen Punkt hinter diesen Satz", sagte Fischer auf die Frage,
ob die Minderheitsregierung dann nach einem Scheitern der großen Koalition die zweite Priorität wäre.
(Quelle: APA) |
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Gusenbauer: Durch Zeitplan werden Fakten geschaffen
Wien (sk) - Er gehe davon aus, dass am 11. Jänner 2007 eine SPÖ-ÖVP-Regierung angelobt
werde, stellte SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer am Abend des 13.12. im ZIB 2 Interview fest. Gusenbauer
bezeichnete es als gut, dass es nun einen Zeitplan gebe, mit dem Fakten geschaffen werden, da sich die österreichische
Bevölkerung zu Recht erwarte und nun auch damit rechnen könne, dass das neue Jahr eine neue Regierung
bringt. Er wolle zügig verhandeln und alles tun damit dieser Zeitplan, der ein "gutes Gemeinschaftswerk
von Bundespräsident Fischer, ÖVP-Obmann Schüssel und ihm sei, auch eingehalten werde.
Die Zusammenarbeit von SPÖ und ÖVP sei eine logische Folge des Wahlergebnisses, das besage, dass die
Menschen in Österreich Änderungen wollen, aber keine allzu radikalen. Er sei, so Gusenbauer, überzeugt,
dass es auch in der SPÖ eine ganz ganz große Mehrheit für die große Koalition gebe um die
großen Aufgaben in Angriff nehmen zu können. Um Österreich sozialer zu gestalten, eine Bildungsoffensive
in Angriff zu nehmen, die Jugendarbeitslosigkeit zu verringern und das Gesundheitssystem zukunftsfest zu machen.
Der SPÖ-Vorsitzende kündigte an, die Legislaturperiode mit "offenem Visier" in Angriff nehmen
zu wollen - es werde kein "Versteckspiel" geben, man werde die großen Brocken mit Elan zuerst in
Angriff nehmen.
Der heutige Verhandlungstag sei ein guter gewesen, betonte Gusenbauer, habe man sich doch auf die Grundzüge
eine großen Staats- und Verwaltungsreform geeinigt. Ein Projekt, dass auch nur von einer großen Koalition
zu verwirklichen sei, da man dafür eine Zweidrittel-Mehrheit benötige. Gusenbauer unterstrich abschließend
die Wichtigkeit einer derartigen Reform, auch wenn von ihr erst spätere Regierungen voll profitieren werden,
um mittelfristig Mittel für die Bildung, für Forschung und Entwicklung und andere Vorhaben frei zu bekommen. |
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Schüssel: Wichtige Schritte nach vorne
Wien (övp-pd) - "Wir sind gut unterwegs, die heutige Verhandlungsrunde war sehr sachorientiert",
so ÖVP- Bundesparteiobmann Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit
SPÖ-Chef Gusenbauer. Die beiden Verhandler haben einen "realistischen Zeitplan" für die Regierungsverhandlungen
präsentiert. Man habe in der heutigen Verhandlungsrunde "gute Arbeit" geleistet, so Schüssel,
der sich auch zuversichtlich zeigte, in den noch offenen Fragen Konsens zu finden. "Wichtig ist - und dazu
haben wir die Finanzgruppe ermutigt - Wunsch und Wirklichkeit zur Deckung zu bringen", so Schüssel. "Am
Ende muss es ein Programm aus einem Guss sein."
Im Bereich Staats- und Verwaltungsreform habe die Verhandlungsrunde heute "gute Arbeit" von den beiden
Landeshauptleuten Erwin Pröll und Michael Häupl sowie dem ÖVP- Vertreter Andreas Khol und der SPÖ-Vertreterin
Barbara Prammer vorgefunden. "Wir wollen die Arbeit des Österreich-Konvents nutzbar machen, d.h. sie
soll nun in einen Verfassungsentwurf einfließen, der bis Mitte des kommenden Jahres vorgelegt werden soll",
so Schüssel weiter. Interessant sei, dass die Bundesländer und der Bund in "einigen, spektakulären
Fragen über den eigenen Schatten gesprungen sind", verwies Schüssel auf die Einsetzung einer einheitlichen
Schulverwaltung, die Frage der Sozialhilfe aus einer Hand und die Modernisierungen im Bereich der Gemeindezusammenarbeit.
"In Summe haben wir gute Arbeit geleistet und das sind wichtige Schritte nach vorne", betonte der Bundeskanzler.
Weiters betonte Schüssel, dass die Umsetzung des Staatsvertrages außer Streit stehe. In der Ortstafelfrage
solle es eine Umsetzung entsprechend dem Verfassungsgerichtshof-Erkenntnis geben. "Das steht zwischen uns
politisch außer Streit", betonte Schüssel.
Es gebe "drei Megaprojekte", an der die künftige Regierung zu messen sei: "Der Wirtschaftsstandort
Österreich, der soziale Zusammenhalt, der in Österreich immer funktioniert hat und auch weiter garantiert
werden muss sowie die Chance Europa, die wir nützen wollen und nicht als Feindbild betrachten dürfen",
so Schüssel. Wenn in diesen Bereichen eine schrittweise Einigung mit guter Qualität gelinge, "könnte
dieses Werk gelingen".
Am heutigen Nachmittag stehen die Themen Arbeitsmarkt und Wirtschaftsstandort auf dem Verhandlungsplan. "Auch
hier erwarte ich mir eine ähnlich qualitätsvolle Diskussion, die auch einige Neuerungen wie beispielsweise
Verbesserungen für Klein- und Mittelbetriebe und in der Mitarbeiterbeteiligung bringt", so Schüssel.
Zum weiteren Fahrplan der Regierungsverhandlungen: Kommende Woche finden am Dienstag und Mittwoch Verhandlungsrunden
statt. Am 8. Jänner treffen sich die Regierungsverhandler zur Endrunde, am 9. Jänner werden die jeweiligen
Parteigremien tagen. Für den 11. Jänner ist die Angelobung der neuen Bundesregierung geplant, am 16.
Jänner soll die Regierungserklärung folgen. |
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Van der Bellen: Rot-Schwarz gönnt sich Fristverlängerung
Wien (grüne) - Eine mögliche Einigung von SPÖ und ÖVP auf eine große Koalition
sieht der Bundessprecher Alexander Van der Bellen nicht. Ganz im Gegenteil nannte er im Gespräch mit der APA
eine ganze Reihe von Dingen, an denen das Projekt noch scheitern könnte. Dass man sich auf einen Terminplan
inklusive Angelobung geeinigt hat, stimmte Van der Bellen auch nicht zuversichtlicher: die Großparteien würden
sich zehn Wochen nach der Wahl nur eine "Fristverlängerung" gönnen.
Ursprünglich hätten Rot und Schwarz Weihnachten als Wunschtermin für eine gelungene Einigung genannt,
so der Grünen-Chef. Und das sei bereits großzügig gewesen, denn seine Partei habe stets auf einen
Verhandlungsabschluss Anfang Dezember gedrängt. Allerdings habe man dann "Zeit versäumt und versäumt".
Inhaltlich könnte die große Koalition immer noch an einer Menge Dinge scheitern, meinte Van der Bellen
und verwies auf die großen Brocken wie Eurofighter, Bildung und Personalfragen. In den laufenden Verhandlungen
würde er vor allem die Klimaschutzpolitik vermissen und ihre Bedeutung für den Arbeitsmarkt.
Die angekündigte Verfassungsnovelle fand er zwar begrüßenswert, vor allem wenn die Doppelgleisigkeiten
zwischen Bund und Ländern endlich ausgeräumt würden. Alles in allem sei seine Erwartung in diesem
Belang aber "nach 40 Jahren Politikbeobachtung" auch nur eine "gemäßigte". Die Ortstafelcausa
in ein Verfassungsgesetz festzuschreiben, sei auch nicht per sei eine gute Idee. Das hänge vom Inhalt des
Gesetzes ab. |
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Strache: Nicht über Termine, sondern über Inhalte reden
Wien (fpd) - Amüsiert zeigte sich FPÖ-Klubobmann HC Strache über den Koalitionsfahrplan,
der eine Angelobung für den 11. Jänner 2007 vorsieht. "Die Partner wissen noch nicht einmal, ob
sie es überhaupt miteinander aushalten, aber den Hochzeitstermin fixieren sie."
Statt über Termine sollten Gusenbauer und Schüssel besser über Inhalte reden, schlug Strache vor.
Denn davon sei noch relativ wenig auf dem Tisch, und das wenige gebe eher zur Besorgnis als zur Hoffnung Anlass.
"Ein gigantisches Zukunftsprojekt wird hier nicht geboren", prophezeite der freiheitliche Klubobmann. |
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Westenthaler: Rot-schwarze Koalition ist teuerstes Weihnachtsgeschenk für
Österreich!
Wien (bzö) - "Die heute bekannt gewordene Einigung auf eine rot-schwarze Koalition ist
das teuerste Weihnachtsgeschenk für die Österreicherinnen und Österreicher. Belastungen, wie Solidarbeiträge
für Pensionisten und Besserverdienende, kilometerabhängige PKW-Maut oder Verdoppelung der Vignettengebühr,
Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage im Gesundheitsbereich, Erhöhung der Vermögens-, Erbschafts-
und Schenkungssteuer sowie unfinanzierbare und verantwortungslose Maßnahmen wie Grundsicherung kommen auf
die Bevölkerung zu. Weiters drohen eine ungebremste Einwanderungs- und Fremdenpolitik, die Neuauflage von
Parteibuchwirtschaft, Postenschacher und Proporz sowie die Rückkehr zu einer verantwortungslosen Schuldenpolitik.
Alles Dinge, für die die letzte rot-schwarze Koalition 1999 abgewählt wurde", stellte BZÖ-Chef
KO Ing. Peter Westenthaler fest.
Das Gelöbnis von Schüssel und Gusenbauer nach Besserung sei anhand dieser vorhandenen Fakten absolut
unglaubwürdig. "Auf uns kommt daher eine enorm wichtige Rolle zu. Das BZÖ ist die einzige nicht-sozialistische
Bürgerrechtsbewegung für Leistungsbereitschaft und soziale Gerechtigkeit. Wir werden einziger glaubwürdiger
Herausforderer als konstruktive, konsequente und kontrollierende Oppositionspartei sein", so Westenthaler
abschließend. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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