Krisen- und Qualitätsmanagement sehr positiv beurteilt, wichtige Nord-Süd-Verbindung
rechtzeitig wieder frei
Trebesing (asfinag) - Die A 10 Tauern Autobahn ist wieder durchgehend befahrbar. Die Sperre der Altersbergbrücke
zwischen Gmünd und Spittal wurde an Mittag des 14.12. wieder für den Verkehr freigegeben. Das hat der
am 13.12. bis spät in die Nacht durchgeführte Belastungstest ergeben. Die Verkehrsfreigabe erfolgt mit
jeweils einem Fahrstreifen pro Richtung für Pkw und Lkw bis 40 Tonnen. ASFINAG-Vorstandsdirektor Franz Lückler:
"Ich bin froh, dass wir den ehrgeizigen Zeitplan einhalten konnten und diese wichtige Nord-Süd-Achse
noch rechtzeitig vor dem Winter wieder freigeben können. Ich danke allen Beteiligten für ihre professionelle
Arbeit, den Anrainern und unseren Kunden für ihr Verständnis in diesen schwierigen vergangenen zwei Monaten."
Für die Altersbergbrücke hat zu keinem Zeitpunkt Einsturzgefahr bestanden. Dennoch hat sich die ASFINAG
nach den statischen Abweichungen am 16. Oktober 2006, die zur Sperre der Brücke führten, dazu entschlossen,
das Sicherheitsniveau der Brücke anzuheben. "Sicherheit geht vor. Auch wenn die Entscheidung, eine der
wichtigsten Verkehrswege für zwei Monate zu sperren, keine einfache ist, haben wir sie im Sinne unserer Kunden
getroffen", erklärt ASFINAG-Vorstandsdirektor Franz Lückler.
Nach dem am gestrigen Tag durchgeführten Belastungstest ist erwiesen, dass die Altersbergbrücke sicher
ist und mit jeweils einer Fahrspur pro Richtung für Pkw und Lkw wieder freigegeben werden kann. Rechtzeitig
vor dem Sommer 2007 sollen wieder zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung zur Verfügung stehen. An eine Öffnung
der Altersbergbrücke für Schwertransporte ist derzeit nicht gedacht. Als Ursachen für die Schäden
an der Brücke können die nicht dem Bescheid entsprechende Überfahrt eines Sondertransporters sowie
Mängel in der Produktionskette bei der ursprünglichen Sanierung der Brücke angeführt werden.
Bereits einen Tag nach der Sperre der Brücke hat die ASFINAG den Grazer Universitätsprofessor Richard
Greiner gebeten, bei der Sanierung der Brücke die Federführung in fachlicher Hinsicht zu übernehmen
- auch für ihn eine besondere Herausforderung: "Bei dieser Brücke wird das 840 Meter lange Tragwerk
zu einem neuen System umgebaut. Das ist eine hochtechnologische Angelegenheit."
Nach der zentimetergenauen Sichtkontrolle der Brücke mit ihren rund sieben Kilometer langen Schweißnähten
wurde die Statik der Brücke nachgerechnet - wieder und immer wieder. Professor Greiner: "Für jeden
dieser komplexen Berechnungsvorgänge braucht ein leistungsfähiger Computer mehrere Stunden. Die statischen
Daten der Altersbergbrücke füllen mehrere Kartons."
Nach Berechnung der Statik wurde das Sanierungskonzept erarbeitet:
Es wurden die bei der ursprünglichen Verstärkung der Brücke vergessenen Schweißnähten
gezogen beziehungsweise mangelhaft ausgeführte Nähte korrigiert. Darüber hinaus wurden umfangreiche
Verstärkungen und Versteifungen angeordnet. "Es war Wunsch der ASFINAG, das Sicherheitsniveau der Altersbergbrücke
so anzuheben, dass die normengemäßen Anforderungen voll erfüllt werden. Das haben wir gemacht und
durch eine Belastungsprobe nochmals überprüft. Die Altersbergbrücke entspricht für die neuerliche
Inbetriebnahme voll und ganz den internationalen Sicherheitsstandards", erklärt Univ. Prof. Richard Greiner.
Die Sanierung der wellenförmigen Fahrbahnbereiche wird dann im kommenden Jahr vorgenommen werden".
Alle durch die zweimonatige Sperre der Altersbergbrücke entstandenen Mehrkosten infolge der Sanierungs- und
Verstärkungsmaßnahmen sind im Gesamtprojekt, welches aus haftungstechnischen Gründen durch die
Arbeitsgemeinschaft (ARGE) erstellt wird, abgedeckt. "Die Brücke befindet sich im Bauzustand und ist
zur Hälfte fertig", erklärt Walter Gruber, Geschäftsführer der ASFINAG Autobahn Service
GmbH Süd. Die Festlegung des weiteren Sanierungskonzeptes inklusive eines exakten Kostenrahmens wird in den
nächsten Tagen erfolgen.
"Es war keine leichte Zeit, aber gemeinsam mit dem Land Kärnten, allen Einsatzkräften, dem Einsatz
der Beteiligten vor Ort und dem Verständnis der Betroffenen - wie den Anrainern, der Tourismus- und Transportwirtschaft
- haben wir diese Situation gemeistert, weil alle an einem Strang gezogen haben", hält ASFINAG-Vorstandsdirektor
Franz Lückler abschließend fest. |