Nach Rückzug der Einsprüche beim Bundesvergabeamt durch AKOR Weg frei für Bau der
A 5, der S 1 West und S 1 Ost
Wien (asfinag) - Im Vergabeverfahren zum PPP-Projekt Ostregion fiel am 12.12. endgültig die
Entscheidung für das Konsortium Bonaventura. Nachdem die Bietergruppe AKOR bereits am Nachmittag des 11.12.
ihre Einsprüche vor dem Bundesvergabeamt zurückgezogen hat, ist der Weg frei für die Realisierung
der ersten österreichischen Autobahnen, die von einem privaten Konsortium finanziert, gebaut und betrieben
werden.
Die Bietergruppe um HOCHTIEF PPP Solutions, Alpine Mayreder Bau GmbH und das französische Infrastrukturunternehmen
Egis Projects S.A. wird damit der erste PPP-Konzessionär für die ASFINAG.
"Die ASFINAG ist sehr froh darüber, dass nach rund drei Jahren harter Arbeit der Zuschlag zu diesem ersten
wirklich großen Autobahn-PPP-Projekt erteilt werden kann", so ASFINAG Vorstandsdirektor Mag. Christian
Trattner. "Wir sind immer davon ausgegangen, dass unser Vergabeverfahren absolut korrekt war und einer Überprüfung
durch das Bundesvergabeamt standhält. Die Einsprüche waren für das Projekt aber dennoch problematisch,
da sich dadurch einige Monate Verzögerung ergeben haben."
Mit der Benachrichtigung durch das Bundesvergabeamt, dass das AKOR-Konsortium seine Einsprüche zurückgezogen
hat, kann die ASFINAG nun das Angebot des Siegerkonsortiums Bonaventura offiziell annehmen. Bereits in den nächsten
Tagen soll der Konzessionsvertrag unterzeichnet werden. Als letzter formaler Akt folgt das so genannte Financial
Closing, also der Abschluss der Finanzierungsverträge durch Bonaventura. Der ursprünglich für Herbst
2006 geplante Baubeginn wird nun im Jänner 2007 erfolgen.
Für die Umsetzung des PPP-Projekts Ostregion gründeten die am Konsortium beteiligten Unternehmen mit
der Bonaventura Straßenerrichtungs-GmbH eine gemeinsame Gesellschaft mit Sitz in Wien, welche die für
Finanzierung, den Bau und den Betrieb des so genannten "verkehrten Y" im Nordosten Wiens für die
ASFINAG erledigen wird. Die Barwertvergütung, also der "Preis", zu dem das Konsortium angeboten
hat, beträgt EUR 945 Mio. Dieser setzt sich aus der pro Fahrzeugkilometer zu berechnenden Schattenmaut (30
%) und dem Verfügbarkeitsentgelt für die Straßen (70 %) zusammen, die beide erst ab Verkehrsfreigabe
schlagend werden.
Mag. Christian Trattner, Finanzvorstand der ASFINAG, zur Vergabe: "Für mich und das Projekt-Team der
ASFINAG sind der abgeschlossene Konzessionärsvertrag und der Zuschlag ein großer Erfolg! Immerhin war
das Projekt mit einem Volumen von fast einer Milliarde Euro eines der größten in Europa und wird nun
"auf einen Schlag" an einen privaten Konzessionär übergeben. Die internationale Bau- und Finanzwelt
hat uns während der vergangenen zwei Jahre genau beobachtet, uns aber auch bereits vor dem Abschluss sehr
viel Anerkennung für die professionelle Abwicklung gezollt."
Die Straßen im PPP-Projekt
Insgesamt wird die Bonaventura als Konzessionär ein Streckennetz von rund 51 Kilometern finanzieren
und bauen und während der nächsten drei Jahrzehnte betreiben und erhalten. Die Verantwortlichkeit der
ASFINAG gegenüber unseren Kunden ist davon nicht berührt.
Die Verkehrsfreigabe der S 1 Ost, der Wiener Außenring Schnellstraße, Abschnitt Süßenbrunn-Eibesbrunn,
und der S 2 Wiener Nordrand Schnellstraße Umfahrung Süßenbrunn, ist für Herbst 2009 geplant.
Anfang 2010 sollen dann die S 1 West, Abschnitt Eibesbrunn-Korneuburg, und der südliche Abschnitt der A 5
Nordautobahn von Eibesbrunn - Schrick eröffnet werden. |