Verleihung des Innsbrucker Kulturpreises  

erstellt am
12. 12. 06

Florian Hackspiel erhält den Arthur Haidl-Preis 2006
Innsbruck (rms) - Im Rahmen einer feierlichen Festveranstaltung am 11.12. im Historischen Bürgersaal wurde zum dritten Mal der Arthur-Haidl-Preis der Stadt Innsbruck verliehen. Haidl-Preisträger 2006 ist Florian Hackspiel. Er setzt sich für junges, zeitgenössisches und innovatives Theater ein und machte sich als Statist, Schauspieler, Chorsänger sowie als Regisseur einen Namen in der Kulturszene.

Bei dieser wichtigen städtischen Kulturpreisverleihung waren neben Bgm. Hilde Zach, die die Ehrung vornahm, StRin Dr. Marie-Luise Pokorny-Reitter, GR Christian Kaufmann, Obmann des Kulturausschusses sowie zahlreiche Schauspielerkollegen und die Familie Hackspiels anwesend. Unter anderem gratulierte auch der erste Haidl-Preisträger, Thomas Schafferer. Musikalisch umrahmte das Ambraser Bläserensemble die Kulturpreisverleihung. Auch die Kommission bestehend aus einem hochrangigen Vertreter der Leopold-Franzens-Universität, Magistratsdirektor Dr. Franz Hetzenauer sowie Kulturamtsleiterin Mag. Birgit Neu, war vertreten.

Haidl-Preisträger steht für vielfältige Theaterkunst
„Florian Hackspiel ist einer jener jungen Menschen, die aktiv an der Gesellschaft und ihrer Entwicklung mitarbeiten und von dem wir sicher auch in Zukunft noch viele Beiträge zur kulturellen Vielfalt in der Tiroler Landeshauptstadt erwarten dürfen“, würdigte Bgm. Hilde Zach den Kulturpreisträger. Florian Hackspiel habe mit seinem Wirken voll und ganz den Bestrebungen der Stifterin und vor allem dem Verständnis von Arthur Haidl entsprochen, dem die Förderung junger Kulturschaffender zeitlebens ein Anliegen war.

„Für mich stellt Theater die konkreteste Kunstform dar. Es ist der Ausgangspunkt meines Schaffens. Vor allem reizt mich die Aufgabe mit jungen unbekannten Schauspielern zu arbeiten und weniger bekannte Bühnenstücke aufzuführen“, erklärte Hackspiel in seiner Dankesrede.

In ihrer Laudatio bedankte sich Innsbrucks Bürgermeisterin vor allem auch bei Frau Dr. Roswitha Stiegner, Tochter des 1979 verstorbenen Arthur Haidl, die diesen Preis in der Höhe von 9000 € für die alljährliche Vergabe durch die Stadt Innsbruck gestiftet hat: „Frau Dr. Stiegner hat es durch die Schenkung eines hohen Geldbetrages der Stadt Innsbruck ermöglicht, außerordentliche Initiativen im kulturellen Bereich zu fördern. Allen eingereichten Projekten muss gemeinsam sein, dass sie – ganz im Sinne ihres Vaters - für das Wohl und Ansehen der Stadt einen außerordentlichen Beitrag geleistet haben.“

Künstler Florian Hackspiel
Florian Hackspiel wurde am 20. Jänner 1983 geboren. Bereits im Alter von 10 Jahren begann seine Karriere als Statist und Kleindarsteller im Tiroler Landestheater.

Cellounterricht am Konservatorium, die Mitwirkung bei Operproduktionen der Festwochen der Alten Musik¸ Mitglied im Schauspielclub und Mitwirkender im Extrachor am Tiroler Landestheater, Schauspiel und Tanz am BZI Innsbruck begleiteten u.a seinen Weg bis zur Ablegung der Matura am Musikgymnasium Innsbruck im Jahr 2002.

Von 2001 bis 2003 Statistenführer am Tiroler Landestheater; 2002 Gründung der Theatergruppe Statisterie, die 2006 in „Theater Melone“ umbenannt wurde; 2002/2003 Studium der Musikwissenschaft an der Uni Innsbruck, 2003 bis 2005 Redakteur beim Literaturmagazin Cognac und Biskotten; 2003/2004 Mitglied der literarischen Boygroup „Cognac und Biskotten Schreibmaschinen“, Auftritte in Österreich, Südtirol und Deutschland; seit 2003 Schauspielstudent an der Kunstuni Graz.

2004 begann er mit der Durchführung von Schauspielworkshops, 2005 hatte er sein Leinwanddebüt als „Pierre“ in „Die Stimme“ im Schubertkino Graz, heuer wirkte er bei einem Festival europäischer Gegenwartsdramatik als Schauspieler bei den „Retzhofer Literaturtagen“ auf Schloss Retzhof mit, er war bei szenischen Lesungen noch unveröffentlichter Stücke im In- und Ausland als Schauspieler tätig und als „Bertram“ in Rebekka Kricheldorfs „Schneckenportrait“ im Westbahntheater zu sehen.

Ab Jänner 2007 ist er in einem Gastengagement am Grazer Schauspielhaus in „Sissi“ zu sehen. Das Theater Melone feierte im Sommer 2006 mit seinem neuen Namen Premiere. Ich glaube, dass wir uns da noch auf viele literarische und dramatische Neuheiten wie Überraschungen freuen dürfen.

Arthur-Haidl-Preis
Reg.-Rat Arthur Haidl war von 1956 bis 1959 Gemeinderat, von 1959 bis 1971 amtsführender Stadtrat und von 1971 bis 1977 Vizebürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck. Haidl bleibt vor allem auch wegen seiner legendären Herzensgüte und Mitmenschlichkeit unvergessen. In seiner Funktion als Landesjugendreferent war ihm die Schaffung von jugendgerechten Einrichtungen ein besonderes Anliegen.
 
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