Land Oberösterreich gibt Mitmenschen mit Handicap eine Chance  

erstellt am
22. 12. 06

LH.-Stv. Hiesl: 1.269 Menschen mit Minderung der Erwerbsfähigkeit werden aktuell beschäftigt
Linz (lk) - Das Land OÖ nimmt bundesweit die Spitzenposition bei der Suche nach Beschäftigungsmöglichkeiten für Personen mit Handicap ein, freut sich Landeshauptmann- Stellvertreter Franz Hiesl. 1.269 Menschen mit Minderung der Erwerbsfähigkeit werden beim Land OÖ beschäftigt, damit wird die Einstellungspflicht mehr als erfüllt (+ 340). "Im Interesse der Behinderten fordere ich die Verdoppelung der Ausgleichstaxe und die Lockerung des besonderen Kündigungsschutzes. Das Freikaufen von dieser sozialen Verpflichtung muss empfindlich teurer werden", so Hiesl.

Beim Land OÖ sind 1.269 Personen mit Handicap beschäftigt, davon sind 401 Personen doppelt anrechenbar. Daraus ergeben sich 1.670 besetzte Pflichtstellen. Während andere Bundesländer (Wien minus 429, Niederösterreich minus 294, Salzburg minus 107, Tirol minus 391) und insbesondere der Bund (minus 930) sich "freikaufen" und hundertausende Euro an Ausgleichstaxe zahlen geben wir in Oberösterreich den Mitmenschen mit Behinderung eine Chance, zeigt Hiesl auf.

Wir müssen aber auch die Betriebe animieren, Behinderte einzustellen und sich nicht länger "freizukaufen". Dafür wird es aber notwendig sein, den besonderen Kündigungsschutz zu lockern, ist Hiesl überzeugt. Denn dieses Gesetz behindert die Einstellung von Behinderten, es hilft ihnen nicht, es schadet ihnen, so Hiesl. Die Kündigungsfristen sollten für Behinderte gleich wie für Angestellte sein, einen besonderen Kündigungsschutz soll es aber bei langer Betriebszugehörigkeit geben, präzisiert Hiesl seine Forderung.

Das Land Oberösterreich ist ein sozialer Dienstgeber. Wir werden uns auch in Zukunft bemühen, versichert Hiesl, möglichst vielen behinderten Mitmenschen einen Arbeitsplatz zu geben. Seit 1997 haben auch 57 Jugendliche mit Handicap ihre Lehrausbildung begonnen. Ich fordere aber die Bundesländer und den Bund sowie auch die Privatwirtschaft auf, endlich dem Beispiel des Landes Oberösterreich zu folgen und den Mitmenschen mit Behinderung eine Chance zu geben, so Hiesl abschließend.
 
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