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"Eurofighter"-Untersuchungsausschuss |
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erstellt am
21. 12. 06
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Kogler:
Grasser-Schüssel-Einigung entlarvt "Hochwasserschmäh"
Entscheidung für 18 Abfangjäger offensichtlich bereits im Jahr davor und gegen
die Ausschreibung gefallen
Wien (grüne) - "In der heutigen Sitzung des Eurofighter-Untersuchungsausschusses tauchten
zahlreiche Hinweise auf, dass schon bei einem Gipfeltreffen im Jahr 2001 - also ein Jahr vor Typenentscheidung
und Hochwasser - auf höchster Ebene zwischen Bundeskanzler, Finanzminister und weiteren Regierungsmitgliedern
eine Einigung auf 18 Stück Abfangjäger erfolgte", so Werner Kogler, Fraktionsführer der Grünen
am 20.12. im Eurofighter- Untersuchungsausschuss.
Treibende Kraft war hier das Finanzministerium und der Finanzminister selbst. "Der Zeuge MR Hillingrathner
bestätigt die zahlreichen Akten und Korrespondenzen, in denen der Finanzminister ausdrücklich darauf
drängt, dass es ´am Ende 18 Stück sein sollen´. Eine Budgetbegrenzung nach oben war ihm hingegen
kein Anliegen. Die Kostenfrage sollte erst beim Zuschlag behandelt werden", so Kogler. Dieses Drängen
kam vor allem EADS mit dem Eurofighter zugute, der erwartungsgemäß den bei weitem höchsten Stückpreis
aufweisen musste. "Und das deckt sich mit der wahren Grundhaltung Grassers: Geld spielt keine Rolle, Hauptsache
die Eurofighter kommen ins Spiel. Der letzte Lack von Grassers Sparefroh-Image ist ab und ein Eurofighter-Lobbyist
kommt zum Vorschein", so Kogler. |
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Kräuter sieht "Durchbruch in Eurofighter-Ausschuss"
Nichtigkeit des Vertrags "wird immer wahrscheinlicher"
Wien (sk) - Die Einvernahme von Ministerialrat Hillingrathner im Eurofighter- Untersuchungs- ausschuss
am 20.12. nachmittag bezeichnete SPÖ-Fraktionsvorsitzender Günther Kräuter als "Durchbruch
auf dem Weg, Licht ins Eurofighter-Dunkel zu bringen". Stimmen die Aussagen Hillingrathners, sieht Kräuter
"die Nichtigkeit des Vertrags immer wahrscheinlicher", wie er gegenüber dem SPÖ-Pressedienst
erklärte.
Es sind v.a. drei Botschaften, durch die Hillingrathner in seiner zur Stunde noch laufenden Einvernahme aufhorchen
ließ. Erstens: in einem "Gipfeltreffen" im Frühjahr 2001, an dem Bundeskanzler Schüssel,
Finanzminister Grasser und weitere Regierungsmitglieder teilnahmen, habe man sich auf den Kauf von 18 Stück
Abfangjäger festgelegt. "Laut Rechnungshof stimmte das BMF am 14. September 2001 einer Angebotseinholung
'24 + 6' zu, die sich nun mit allergrößter Wahrscheinlichkeit als 'Scheinausschreibung' entpuppt",
so Kräuter.
Zweitens: die Flugzeuge in 18 Halbjahresraten bezahlen zu wollen sei laut Hillingrathner gleichfalls vor Ausschreibungsbeginn
vereinbart worden - bekanntermaßen war diese Variante angeblich ausschlaggebend für den Eurofighter-Zuschlag.
Drittens sagte Hillingrathner im Ausschuss, das Hochwasser 2002 sei "nur ein politischer Vorwand" für
die Reduktion von 24 auf 18 Stück Eurofighter gewesen. "Wenn Hillingrathner die Wahrheit sagt, und dazu
ist er im Untersuchungsausschuss verpflichtet, dann hat die heutige Ausschusssitzung schon jetzt einen enorm wichtigen
Beitrag zur Aufklärung geleistet", so Kräuter abschließend. |
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Fekter: Kräuters Freude ist fehl am Platz
"Durchbruch" ist glatte Themenverfehlung
Wien (övp-pk) - "Ich muss Kollegen Kräuter enttäuschen: seine Freude über
einen ,Durchbruch‘ im Eurofighter-Untersuchungsausschuss basiert auf reinen Mutmaßungen des Zeugen Hillingrathner
über ein ominöses und von keiner anderen Auskunftsperson bestätigtes Gipfelgespräch der Minister
vom Frühjahr 2001. Die Fehlinterpretationen dieser Aussagen durch Kräuter sind typisch für seine
vorgefasste Sicht der Dinge und somit fehl am Platze." Das erklärte die Fraktionsvorsitzende der ÖVP
im Eurofighter-Untersuchungsausschuss, Abg. Dr. Maria Theresia Fekter, auf den "deplazierten Jubel" Kräuters.
"Aus den Ausführungen Hillingrathners einen Durchbruch herauszulesen, ist jedenfalls glatte Themenverfehlung."
Freihändige Vergabe hätte zu jedem Zeitpunkt gestoppt werden können
Die Entscheidung für den Eurofighter sei aufgrund des Verfahrens der freihändigen Vergabe und
nicht nach der Vergabe nach dem Bundesvergabegesetz gefallen, führte Fekter weiter aus. "Die freihändige
Vergabe funktioniert in zwei Schritten: Erster Schritt: Angebotslegung und Bewertung, um vergleichbare Anbote zu
haben. Auswahl des für Österreich bestgeeigneten Produkts. Zweiter Schritt: Verhandlungsaufnahme mit
jenem Bieter, der am besten abgeschnitten hat. In jeder Phase des Verfahrens hätte es die Möglichkeit
gegeben, das Verfahren zu stoppen, das Landesverteidigungsministerium hätte aber auch ohne ersten Schritt
sofort mit einem Bieter Vertragsverhandlungen aufnehmen können", widersprach Fekter der Kräuter'schen
Theorie einer Scheinausschreibung. "Kollege Kräuter vermengt diese beiden Verfahrensschritte immer wieder
und verbreitet juristischen Unsinn. Würde er sich auskennen, hätte er sich und uns seine euphorische,
aber falsche Bewertung erspart". |
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Darmann: "Pilz soll Namen seiner Informanten nennen"
"Seltsame Allianz von SPÖ, Grünen und FPÖ"
Wien (bzö) - "Offensichtlich haben die inhaltlichen Ergebnisse der gestrigen Befragungen
im Untersuchungsausschuss nicht den Vorstellungen der "seltsamen" Allianz von SPÖ, Grünen und
der FPÖ entsprochen. Anders ist die vehemente Ablehnung einer Ladung des Vorsitzenden Pilz als Auskunftsperson
vor dem Ausschuss nicht zu erklären", sagte der Vertreter des BZÖ im Eurofighter-Untersuchungsausschuss
Abg. Mag. Gernot Darmann am 20.12.
"Wir wollen Auskunft darüber, wer die Informanten des Vorsitzenden sind und welche Unterlagen sie ihm
zukommen haben lassen", so Darmann weiter. Es sei zum Beispiel äußerst verwunderlich, warum sich
in einem von Pilz veröffentlichten Buch ein vom damaligen Verteidigungsminister Herbert Scheibner unterfertigter
Entwurf eines Ministerratsvortrages findet, obwohl ein solches Dokument nicht einmal dem Ausschuss übermittelt
worden sei. "Diese Vorgehensweise ist unerträglich, der Ausschuss hat das Recht die Namen der Kontaktleute
zu erfahren, um diese dann auch im Ausschuss Befragen zu können", forderte der BZÖ-Mandatar.
"Die Koalition von Rot-Grün-Blau hat auch gehalten, als es darum ging, den Klubdirektor des Parlamentsklubs
des BZÖ Günther Barnet weiterhin von den Verhandlungen des Ausschusses auszuschließen", so
Darmann. Als ehemalige und erneut geladene Auskunftsperson sei es angeblich unvereinbar, auch an den laufenden
Sitzungen teilzunehmen. In diesem Zusammenhang sei es mehr als seltsam, dass sich SPÖ-Fraktionsführer
Kräuter der Rechtsmeinung der Parlamentsdirektion angeschlossen habe, als es darum ging, die Protokolle der
Ausschusssitzungen sofort zu veröffentlichen. "Einerseits will man Günther Barnet nicht am Ausschuss
teilnehmen lassen, um einen Informationsvorteil einer Auskunftsperson zu verhindern und andererseits will Kräuter
die Ausschussprotokolle veröffentlichen. Somit ist der Ausschluss von Klubdirektor Barnet von den Ausschussverhandlungen
bis zum Ende von "Beweisthema 1" nicht mehr haltbar und sofort rückgängig zu machen",
forderte Darmann abschließend. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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