Plassnik: "Kulturelle Vielfalt als Stärke und Bereicherung erfahren"   

erstellt am
20. 12. 06

Österreich ratifiziert UNESCO-Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen
Wien (bmaa) - "Das Herzstück des Übereinkommens ist die völkerrechtliche Absicherung, dass jeder Staat ein Recht auf eigenständige Kulturpolitik hat", erklärte Außenministerin Ursula Plassnik anlässlich der feierlichen Übergabe der österreichischen Ratifikationsurkunde zum UNESCO-Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen an UNESCO-Generaldirektor Koichiro Matsuura am 18.12. "Nationale Kulturpolitik und öffentliche Kulturförderung erhalten damit eine neue Legitimität."

Nach diesem Übereinkommen besitzt jeder Staat das Recht, rechtliche und finanzielle Maßnahmen zu ergreifen, um die Vielfalt der kulturellen Ausdrucksformen auf seinem Staatsgebiet zu schützen. Dadurch wird es möglich, nationale kulturpolitische Ziele mit internationalen Handelsabkommen, wie dem Allgemeinen Abkommen zum Handel mit Dienstleistungen, in Einklang zu bringen.

"Die Förderung und der Schutz der kulturellen Vielfalt ist gerade für Österreich als anerkannte Kulturnation ein großes Anliegen. In der modernen Welt, in der die physischen Grenzen immer unsichtbarer werden, ist es wichtig, die kulturelle Eigenständigkeit zu bewahren und die Vielfalt der Kulturen als Stärke und Bereicherung zu erfahren." Kulturelle Vielfalt gehe dabei Hand in Hand mit der Achtung und dem Respekt für andere Kulturen. Dies sei - so Plassnik weiter - auch eine unabdingbare Voraussetzung für einen erfolgreichen Dialog zwischen den Kulturen und Religionen, ein Schwerpunktthema der österreichischen Außenpolitik.

Das Übereinkommen war am 20. Oktober 2005 mit großer Mehrheit von der UNESCO-Generalkonferenz verabschiedet worden. Österreich gehört zu seinen stärksten Befürwortern und wird aktiv an seiner Umsetzung mitwirken. Bei der feierlichen Hinterlegungszeremonie in Paris am 18. Dezember wurde die Zahl von dreißig nationalen Ratifikationen erreicht, womit das Inkrafttreten des Übereinkommens mit Ende März 2007 gesichert ist.
 
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