Wien (bmvit) - Die EU-Kommission will die Ausstattung europäischer Kraftfahrzeuge
mit dem automatischen Notrufsystem „eCall“ beschleunigen. Das Notrufsystem eCall soll dazu beitragen, die Zahl
der Verkehrstoten in allen Mitgliedstaaten zu senken. Bei einem Verkehrsunfall kann eCall einen Notruf an eine
Notrufzentrale senden und den genauen Unfallort übermitteln. Der Notruf kann entweder automatisch ausgelöst
oder manuell getätigt werden. Das System basiert auf dem einheitlichen Notruf 112 und seiner standortbezogenen
Erweiterung E112.
In einigen Mitgliedstaaten wurde bereits begonnen, eCall zu erproben. Diese Länder sind Dänemark, die
Tschechische Republik, Deutschland, Italien, Ungarn, die Niederlande, Finnland, Schweden, das Vereinigte Königreich
und Österreich.
eCall in Österreich
Von Juli bis Ende September 2006 führte das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
(BMVIT) gemeinsam mit den Partnern Dolphin Technologies, Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touring
Club (ÖAMTC) und mobilkom austria einen Pilotversuch mit hundert freiwilligen Testfahrerinnen und Testfahrern
durch.
Ergebnisse der Untersuchung
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass 72 Prozent der Alarmmeldungen innerhalb von zwei Minuten
beantwortet werden konnte. 60 Prozent der ausgewählten Testfahrerinnen und Testfahrer waren bereit, zwischen
9 Euro und 14 Euro pro Monat dafür auszugeben, um bei Unfällen oder in Notfällen umgehende Hilfeleistung
zu erhalten. Fast die Hälfte wäre überdies bereit gewesen, mindestens 300 Euro für das Gerät
(Hardware) und Installation auszugeben.
Bei der Umsetzung von eCall müssen sowohl die Telekommunikations- und Automobilindustrie, die Verkehrs- und
Innenministerien der europäischen Mitgliedstaaten sowie die Versicherungswirtschaft mit eingebunden werden.
Zusätzlich muss überlegt werden, ob es derzeit europaweit genügend Notrufstellen gibt, die die Leistungen
auch tatsächlich erbringen können. Außerdem hat die Studie gezeigt, dass sich die Testfahrerinnen
und Testfahrer auch im Ausland eine Ansprechstelle in der eigenen Landessprache wünschen. Dies ist in Not-
und Stresssituationen sicher ein wesentlicher Faktor und sollte in die Überlegungen bei der europaweiten Umsetzung
von eCall mit einbezogen werden.
Österreich hat mit dem Pilotprojekt und auch mit den bereits kommerziell auf der Straße befindlichen
Notrufsystemen bewiesen, dass es für eCall bereit ist und die Aufforderung der Europäischen Union (EU)
ernst nimmt, indem es einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit auf der Straße leistet. |