Bukarest (bmwa) - "Die wirtschaftliche Integration Südosteuropas ist und war ein zentrales Anliegen
Österreichs", sagte Wirtschaftsminister Martin Bartenstein am 19.12. am CEFTA-Gipfel in Bukarest, bei
dem das neue zentraleuropäische Freihandelsabkommen unterzeichnet wurde. Die Unterzeichnung des Abkommens,
das auf eine Initiative von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und dem kroatischen Ministerpräsidenten Ivo
Sanader während der österreichischen EU-Präsidentschaft zurückgehe, sei "von besonderer
Bedeutung, da es einen wichtigen Beitrag zur politischen Stabilität in Südosteuropa leistet", so
Bartenstein.
Das CEFTA-Abkommen ist nach dem Ausscheiden von Rumänien und Bulgarien, die mit 1. Jänner der EU beitreten,
neu strukturiert worden. Neben den verbleibenden CEFTA-Mitgliedern Kroatien und Mazedonien sind nun auch Albanien,
Bosnien und Herzegowina, Moldawien, Montenegro und Serbien dem neuen Freihandelsabkommen beigetreten.
Das neue, erweiterte CEFTA-Abkommen wurde heute in Bukarest beim CEFTA-Gipfel unter rumänischem Vorsitz von
den Wirtschafts- und Außenministern der beteiligten Staaten unterschrieben. Die Unterzeichnungszeremonie
fand in Anwesenheit der Regierungschefs der beteiligten Länder, EU-Kommissar Olli Rehn, dem Koordinator des
Stabilitätspaktes Erhard Busek, einem Vertreter der finnischen Präsidentschaft sowie Wirtschaftsminister
Martin Bartenstein (in Vertretung von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel) als Vertreter für die vorangegangene
österreichische Präsidentschaft statt.
Das neue CEFTA-Abkommen wird den Rahmen für die regionale Handelspolitik in Südosteuropa in den nächsten
Jahren bilden und an Stelle eines unübersichtlichen Geflechts von 32 bilateralen Handelsabkommen in der Region
treten.
"Durch das Abkommen wird der überregionale Handel in Südosteuropa weiter zunehmen und zu vermehrtem
Wachstum und damit zu mehr Wohlstand in der Region führen. Gleichzeitig ergeben sich daraus auch bessere Marktchancen
für österreichische Unternehmen", so Bartenstein. Österreichs Außenhandel mit den Ländern
der Region habe schon in den letzten Jahren zweistellige Zuwachsraten verzeichnet. Im Jahr 2005 sind die österreichischen
Exporte nach Südosteuropa um rund 10 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro angestiegen. In den ersten neun Monaten
des heurigen Jahres verzeichneten die Exporte in die CEFTA-Länder ein Plus von 16,3 Prozent.
Bei den ausländischen Direktinvestitionen ist Österreich führend, österreichische Unternehmen
haben bereits 13 Milliarden Euro in Südosteuropa investiert. Damit ist Österreich der größte
Investor in der Region Südosteuropa, vor Ländern wie etwa Deutschland, Frankreich, Italien oder den USA. |