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"Banken"-Untersuchungsausschuss |
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erstellt am
19. 12. 06
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Matznetter
erwartet sich Beitrag zur Aufklärung des Aufsichts-Versagens
Wien (sk) - "Im Fall Bawag hat sich die SPÖ immer für eine lückenlose Aufklärung
ausgesprochen. Das galt vor der Wahl und das gilt auch heute", sagte der SPÖ-Fraktionsführer im
Untersuchungsausschuss zur Bankenaufsicht, SPÖ-Abgeordneter Christoph Matznetter 19.12. gegenüber dem
SPÖ-Pressedienst. In der Bawag habe es eine Fülle von Gesetzesverstößen gegeben, die die OeNB
in ihrem Prüfbericht bereits im Jahr 2001 aufgelistet hat. Das damals für die Bankenaufsicht zuständige
Finanzministerium habe nichts unternommen, so Matznetter.
Aufgabe des Untersuchungsausschusses sei es nun, Licht ins Dunkel zu bringen und aufzuklären, wie es passieren
konnte, "dass ein derart scharfer Bericht fünf Jahre im Finanzministerium wie Gurken eingelegt wurde",
sagte Matznetter. "Wieso hat die Aufsicht bei einer der fünf größten Banken des Landes so
lange nichts getan. Möglicherweise hätte der größte Schaden, der rund um die Refco-Pleite
entstanden ist, verhindert werden können. Wir erwarten uns von den heutigen Auskunftspersonen einen Beitrag
zur lückenlosen Aufklärung des Versagens der Bankenaufsicht", schloss Matznetter. |
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Stummvoll: Rotes Netzwerk bestätigt sich
Wien (övp-pk) - Der größte wirtschaftliche und politische Skandal der Zweiten Republik,
der Fall BAWAG, strotzt vor geheimen Absprachen und roten Verstrickungen. Es gab ein rotes Netz an Vertuschungen
und des Zudeckens. Das hat sich bereits nach der ersten Zeugeneinvernahme bestätigt. Das sagte der ÖVP-Fraktionsführer
im Banken-Untersuchungsausschuss Dkfm. Dr. Günter Stummvoll am 19.12.
Untermauert wird das Netzwerk durch die Aussagen von MMag. Dr. Christian Büttner, ehemaliger BAWAG-Vorstand,
zur Thematik der "Karibik-Geschäfte". Dieser gab selbst zu, aufgrund seiner Einwände 1998 zu
den Geschäften praktisch "kalt gestellt" worden zu sein und dass er sogar eine "Bonuskürzung"
in Kauf nehmen musste. Der damalige BAWAG-Aufsichtsratspräsident Günter Weninger behielt sich laut Büttner
sogar die alleinige Information an den Aufsichtsrat vor. 2000 habe Büttner im Vorstand sogar damit gedroht
- im Falle fehlender Garantien - "alles in die Luft zu sprengen".
Büttner bestätigt zudem geplante Absprachen zwischen dem ehemaligen BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner
und der ehemaligen Vizegouverneurin der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) Gertrude Tumpel-Gugerell. So soll
Elsner im Vorstand darüber berichtet haben, mit Tumpel sprechen zu wollen. Büttner wies dabei im Untersuchungsausschuss
darauf hin, Ende Oktober 2000 ein entsprechendes Gedächtnisprotokoll beim Notar deponiert zu haben. Dieses
ist in den "Oberösterreichischen Nachrichten" vom 30. November 2006 auszugsweise abgedruckt: "….E.
(Elsner, Anm. d. Red.) will Vz.-Gov. Gertrude Tumpel über das informieren, damit sie mit diesem Wissen die
OeNB-Überprüfung steuern kann. Im Sommer hat er mit ihr schon besprochen, dass im Prüfungsbericht
stehen sollte, die Flöttl-Geschäfte sind beendet…".
Brisant bei diesem Fall sei zudem, dass sich der Prüfauftrag auf einen Zeitraum bezog, in dem Herbert Tumpel
- der Ehemann von Tumpel-Gugerell -Aufsichtsratsvorsitzender der BAWAG (1987 bis 1997) und OeNB-Generalrat (1984
bis März 1997) war.
Kogler geht mit seiner Kritik auf Ablenkungsstrategie der SPÖ ein
Stummvoll wies zudem die Kritik des Grünen Abgeordneten Günter Kogler an den Finanzminister als
"absolut haltlos" zurück: "Die Attacken auf den Finanzminister erfolgen wohl nach dem Grundsatz
‚Die Polizei ist schuld und nicht der Dieb'. Rote Netzwerke haben offenbar dafür gesorgt, dass die Prüfberichte
entschärft beziehungsweise vieles dem Finanzminister gar nicht vorgelegt wurde. Kogler geht mit seiner absurden
Kritik ganz auf die Ablenkungsstrategie der SPÖ ein, so Stummvoll.
Der Untersuchungsausschuss einigte sich zudem einstimmig auf eine Ordnungsstrafe in angemessener Höhe an Helmut
Elsner, da dieser der Ladung ohne genügende Entschuldigung nicht Folge leistete. Beantragt werde diese beim
Bezirksgericht Innere Stadt Wien. |
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Kogler: Kogler ortet "Schweigekartell" bei FMA
Wien (grüne) - Eine Debatte um die Öffentlichkeit der Befragung ist am 18.12. im Banken-Untersuchungsausschuss
des Parlaments ausgebrochen. Die Finanzmarktaufsicht (FMA), deren Vorstand Kurt Pribil am späteren Nachmittag
als eine der Auskunftspersonen geladen ist, pocht auf besondere Vertraulichkeit der Aussagen ihrer Vertreter vor
dem Ausschuss im Zusammenhang mit einer anhängigen Amtshaftungsklage gegen die Republik Österreich von
Anwälten der geschädigten Anleger des in Konkurs gegangenen Wertpapierdienstleisters AMIS.
Für Rechnungshof- und Wirtschaftssprecher Werner Kogler ist dies letztlich eine "Selbstanklage"
der Finanzmarktaufsicht, er ortet ein "Schweigekartell" bei der FMA. "Zu behaupten, dass die Republik
vor sich selbst geschützt werden muss, ist an Absurdität nicht zu überbieten". Die FMA solle
offenbar nicht ertappt werden können, dass sie Fehler gemacht habe. Die FMA habe dem Ausschuss auch viele
Akten nicht übermittelt bzw. in übermittelten Akten viele Passagen ausgelackt - auch, wenn wie aus dem
Zusammenhang erkennbar, keine Interessen Dritter geschützt werden müsste, kritisierte er.
FMA-Sprecher Klaus Grubelnik wies die Vorwürfe gegen seine Behörde zurück. Auf Grund der Amtshaftungsklage
und der gesetzlichen Bestimmung, dass ein Beamter keine Äußerungen tätigen dürfe, die die
Position der Republik in einem Verfahren gefährden könnten, ergebe sich das Pochen auf Vertraulichkeit,
so Grubelnik vor Journalisten. In der Causa AMIS habe die FMA immer korrekt gehandelt.
Vom Schadensfall AMIS sind rund 10.000 österreichische und etwa 6.000 deutsche Anleger betroffen. Von ihren
Anlegergeldern sind rund 70 Mio. Euro verschwunden. Gegen die Verantwortlichen wird wegen des Verdachts auf schweren
gewerbsmäßigen Betrug ermittelt. Es gilt die Unschuldsvermutung. Die geschädigten Anleger bzw.
ihre Anwälte werfen der FMA "eklatantes Versagen" bei der Kontrolle vor. Die FMA weist die Vorwürfe
zurück. (apa) |
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Graf: Untersuchungsausschuss beschließt neuerliche Ladung Elsners
Wien (fpd) - Der Banken-Untersuchungsausschuss wird am 19.12. in einem Antrag aller Fraktionen beschließen,
dass das Bezirksgericht Innere Stadt Wien eine Ordnungsstrafe für Helmut Elsner in angemessener Höhe
verhängen soll. Weiter beschließt er eine neuerliche Ladung Elsners unter der Androhung , dass der Untersuchungsausschuss
bei neuerlichem Nichtbefolgen der Ladung die Vorführung beschließen wird. Dies gab Ausschussobmann FPÖ-NAbg.
Dr. Martin Graf bekannt.
Wie Graf weiter erklärte, blicke er der heutigen Sitzung mit Spannung entgegen. Es werde weiter gelingen,
das Netzwerk des Verschweigens und Vergessens weiter aufzudecken. Heute sei der erste Tag, wo der größte
Finanzskandal der Zweiten Republik, der BAWAG-Skandal, beleuchtet werde. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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