Bozen (lpa) - Am Ende eines Jahres, das die Landesregierung zum "Jahr des Exports" gekürt
hat, steht ein Exportzuwachs um 5,6 Prozent. Noch rosiger sind die Aussichten der Unternehmer, die sich für
das kommende Jahr einen Auftragszuwachs aus dem Ausland um 29 Prozent erwarten. Entsprechend positiv fällt
die Bilanz aus, die Landesrat Werner Frick am Ende des "Jahrs des Exports" zieht.
Trotz des positiven Trends hinke Südtirol mit einem durchschnittlichen Exportanteil von 17 Prozent immer noch
hinter jenem der Nachbarländer hinterher. "Gerade deshalb haben wir in diesem Jahr ein Hauptaugenmerk
auf die Förderung des Exports gelegt", so Frick, "und die positive Entwicklung freut mich besonders,
zumal der Export für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes maßgebend ist."
Auch dank des Maßnahmenpakets, das die Landesregierung im "Jahr des Exports" geschnürt hat,
haben Südtiroler Betriebe heuer verstärkt in den Bereich Export investiert. "Wir wollen diese weitsichtigen
Investitionen honorieren, indem wir den Betrieben für ihre Bemühungen um eine Internationalisierung erhöhte
Förderbeiträge zugestehen", so Frick, der in diesem Zusammenhang auch die Gelder nennt, die die
Landesregierung über die "normalen" Exportförderungsmittel bereit gestellt hat. Dazu kommen
Maßnahmen wie der Wettbewerb um den "Südtiroler Exportpreis 2006", mit dem bereits erfolgreiche
Exporteure prämiert und andere Unternehmen zum Export animiert werden sollten. "Der Wettbewerb hat gezeigt,
dass es in Südtirol eine Vielzahl von international erfolgreichen Betrieben gibt, die Vorbildfunktion haben
können", erklärt der Landesrat.
Als "einen der größten Meilensteine dieses Jahres" bezeichnet Frick dagegen die Gründung
der neuen Exportorganisation Südtirol, kurz: EOS. "Die EOS bündelt die Leistungen der Handelskammer
Bozen und der Exportgenossenschaft Indexport und schafft eine einzige gemeinsame Plattform", so Ulrich Stofner,
Ressortdirektor von Landesrat Werner Frick. Und der designierte Präsident der EOS, Benedikt Gramm, ergänzt:
"Wir hoffen, durch die EOS unsere Schlagkraft bei Verhandlungen und Geschäftsanbahnungen im Ausland zu
erhöhen und damit unseren Unternehmen den Weg zu neuen Märkten ebnen zu können."
Auf diesen Weg sollen den Unternehmen auch jene Informationen mitgegeben werden, die sie über die Potenziale
in den Zielmärkten, die Rechtslage und die Einfuhrvorschriften benötigen. "Deshalb wollen wir auch
unsere Beratungsdienstleistungen noch weiter ausbauen", erklärt schließlich Petra Seppi, Leiterin
des Bereichs International der Handelskammer. Mit Anfang des kommenden Jahres wird die EOS ihre Arbeit aufnehmen,
das definitive Jahresprogramm ist noch in Ausarbeitung und wird zu Jahresanfang vorgelegt. |