Buchinger: Arbeitslosenrate sank 2006 um 10,3 Prozent
Salzburg (lk) - Nach Vorliegen der Ergebnisse des 4. Quartals kann Sozialreferent Landesrat Dr. Erwin
Buchinger "sehr zufrieden" auf den Salzburger Arbeitsmarkt im Jahr 2006 zurückblicken. Denn der
sensationelle Rückgang der Arbeitslosenquote um 10,3 Prozent oder 1.227 Personen ist der stärkste in
ganz Österreich, bundesweit wurde die Arbeitslosenquote um 5,3 Prozent reduziert. Hinter Salzburg schnitten
Oberösterreich (- 8,3 Prozent) und Vorarlberg (-6,8 Prozent) am besten ab, für Buchinger steht jedoch
fest: "2006 war Salzburg auf dem Arbeitsmarkt eine Klasse für sich". Die Arbeitslosenrate sank damit
5,1 auf 4,5 Prozent. Grund dafür war die starke Dynamik am Arbeitsmarkt selbst. Die Zahl der unselbstständig
Beschäftigten stieg in Salzburg im Jahr 2006 um + 2,0 Prozent (Österreich: + 1,6 Prozent) stärker
als im Österreich-Schnitt.
Nur ein Drittel des Rückgangs der Arbeitslosenzahlen (rund 400 Personen) geht auf das Konto der ausgebauten
Schulungsmaßnahmen. "In Salzburg sinkt die Arbeitslosigkeit kräftig, ob man Schulungen einrechnet
oder nicht. Wer behauptet, der Rückgang sei nur auf Schulungen zurückzuführen, ist nicht in der
Lage, die Zahlen zu lesen", bekräftigte Buchinger, der jedoch ausdrücklich für eine Beibehaltung
des verstärkten Schulungsniveaus des AMS ist: "Wir hatten in Salzburg ohnehin eine relativ niedrige Schulungsquote
im Vergleich zu anderen Bundesländern. Und Schulungen machen Sinn – vom Bewerbungstraining bis hin zur Ausbildung
von Facharbeitern im Betrieb, wie etwa in den Arbeitsstiftungen. Die Kurse des AMS schaffen die Voraussetzungen
dafür, dass die Salzburgerinnen und Salzburger die Jobs, die frei werden, auch wirklich bekommen." Die
verfügbaren Arbeitsplätze müssten von Salzburger Arbeitslosen besetzt werden. Gerade das sei in
einer Phase guter Konjunktur besonders wichtig, betonte Buchinger. Mit den Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen
werden Ausbildungslücken geschlossen, nur so könne garantiert werden, dass auch wirklich die Salzburger
Arbeitnehmer/innen den gewünschten Job bekommen.
Gute Ergebnisse in Sachgütererzeugung, Bauwesen, Handel
"Jobmotor" war 2006 der Handel mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit von 14,0 Prozent, aber auch
am Bau sank die Zahl der Arbeitslosen um satte 12,2 Prozent. Was Buchinger jedoch besonders freut ist der Rückgang
der Arbeitslosigkeit in der Sachgüterproduktion um 14,7 Prozent oder 215 Personen: "Dass es auch in der
produzierenden Wirtschaft wieder bergauf geht, ist besonders erfreulich. Dieser Bereich war in Salzburg lange unser
Sorgenkind." Buchinger lobte auch explizit das Standortabkommen mit der Industriellenvereinigung; Die Industrie
war 2006 auch ganz vorn dabei, wenn es um die Schaffung neuer Lehrstellen ging.
Gutes Dezemberergebnis stimmt optimistisch
Auch das Dezemberergebnis war erfreulich: Die Zahl der Arbeitslosen war dort sogar um 18,7 Prozent oder 2.343 Personen
geringer als im ohnehin schon guten Vergleichsmonat des Vorjahres. Damit konnte Salzburg im Dezember wieder den
stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit (vor Oberösterreich) vorweisen. "2006 hat sich die
Arbeit der vergangenen Jahre in Salzburg bezahlt gemacht. Die breite Partnerschaft aus Politik, Wirtschaft, AMS
und die Ausweitung der aktiven Arbeitsmarktpolitik seit 2004 haben dafür gesorgt, dass die Zahl der Arbeitslosen
früher zurückging als in Restösterreich und dass dieser Rückgang deutlicher ausfiel",
kommentierte Buchinger. In Salzburg sank die Arbeitslosenquote seit Herbst 2005, bundesweit wurde die Trendwende
erst im Sommer 2006 erreicht.
Für den Sozialreferenten ist das Dezemberergebnis ein gutes Omen für das neue Jahr, in dem die Ziele
allerdings etwas vorsichtiger gesteckt werden. Zwar sind die Arbeitsmarktdaten im Dezember sehr gut, aber man dürfe
nicht einzelne Monatsergebnisse in der Hochsaison überbewerten. "Auf so ein gutes Jahr noch einmal draufzulegen
wird schwierig sein, aber es wird möglich sein, wenn wir uns weiter anstrengen. Mit einer Arbeitslosenquote
von 4,5 Prozent liegen wir noch etwas über dem angestrebten Ziel 'Vollbeschäftigung', das heißt
eine Arbeitslosenquote von 4 Prozent bis 2009", so Buchinger, "jede weitere Reduktion 2007 bringt uns
aber dem Ziel einen Schritt näher." |