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Koalitionsverhandlungen |
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erstellt am
05. 01. 07
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Gusenbauer
fordert von ÖVP "kreative Vorschläge" ein
Krems (sk) - In Sachen Studiengebühren und Eurofighter fordert SPÖ-Vorsitzender Alfred
Gusenbauer von der ÖVP "Offenheit und Kreativität" ein; es könne nicht sein, dass "die
SPÖ jeden Tag kreative Vorschläge macht, während sich die ÖVP auf die Position des Neinsagers
zurückzieht", so Gusenbauer am 04.01. bei einer Pressekonferenz im Rahmen des SPÖ-Präsidiumsklausur
in Krems. Die SPÖ sei in der Frage der Abschaffung der Studiengebühren auf die Einwände der ÖVP
eingegangen, diese habe aber wiederum nur Nein gesagt. Nun müsse sich einmal die ÖVP etwas einfallen
lassen. Außerdem sei nicht einzusehen, dass nur bei der Luftraumüberwachung das Prinzip der Sparsamkeit
nicht zu gelten hat; hier sei die ÖVP für die "exakt teuerste Variante". Die ÖVP sei gut
beraten, sich auch hier zu bewegen. Gusenbauer kann sich als eine Möglichkeit vorstellen, dass die neue Regierung
formuliert, das Ergebnis des Untersuchungsausschusses umzusetzen.
Der SPÖ-Vorsitzende wiederholte, dass die SPÖ für die gänzliche Abschaffung der Studiengebühren
sei. Für diese Abschaffung gebe es allerdings keine parlamentarische Mehrheit, auch eine Minderheitsregierung
könnte daher die Gebühren nicht abschaffen, so Gusenbauer in Richtung SJ und VSStÖ. Der SPÖ
sei aber auf jeden Fall ein möglichst breiter Zugang zu den Unis wichtig. Die ÖVP sieht wiederum in der
Abschaffung der Studiengebühren ein "Lockangebot an 40.000 ehemalige Karteileichen". Er, Gusenbauer,
habe darum den Vorschlag gemacht, das Durchschnittsstudium oder das Mindeststudium plus zwei Semester gebührenfrei
zu machen. Werkstudenten sollen länger studieren dürfen. "Jeder, der studieren will, könnte
das damit tun. Betroffen wären davon 90 bis 95 Prozent aller Studierenden", so der SPÖ-Vorsitzende.
Der ÖVP aber passe das auch wieder nicht, was Gusenbauer zu der Annahme führt, dass es der Volkspartei
doch um ideologische Gründe geht. "Der ÖVP wird in den nächsten Tagen auf jeden Fall mehr einfallen
müssen, als immer nur Nein zu sagen. Ich habe fünf bis sechs Modelle im Kopf, der ÖVP wird wohl
auch etwas einfallen", so der SPÖ-Vorsitzende.
Auch in der Frage Eurofighter sei die ÖVP gut beraten, sich zu bewegen, betonte Gusenbauer. Das Modell der
alten Regierung entspreche dem Prinzip der Sparsamkeit auf jeden Fall nicht. "Während wir in allen anderen
Bereichen ständig über Effizienz und einen Kostenrahmen sprechen, soll dies für die Luftraumüberwachung
nicht gelten", so Gusenbauer, der abschließend betonte, dass dies nicht zu akzeptieren sei. |
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Molterer: Ablegen der parteipolitischen Brille
Wien (övp-pk) - "Die ÖVP steht für eine breite Zusammenarbeit", erklärte
ÖVP-Klubobmann Wilhelm Molterer zu den Aussagen von SPÖ-Vorsitzendem Alfred Gusenbauer bei der SPÖ-Präsidiumsklausur
in Krems. Klar sei aber auch, dass parteipolitische Befindlichkeiten nicht der Maßstab sein können.
"Wir stehen für die beste Lösung für Österreich", so Molterer, parteipolitische Brillen
müssten jedoch abgelegt werden. Und hier sei besonders die Sicherheit des Landes von großer Relevanz.
"Sicherheit und Neutralität gibt es allerdings nicht kostenlos, Sicherheit hat ihren Preis und darf nicht
aufs Spiel gesetzt werden."
Zur Diskussion um die Studiengebühren erklärte der Klubobmann, dass es hier sehr wohl auch um die Frage
der sozialen Gerechtigkeit gehe. Man könne nicht die Kinder von Arbeitern und die Kinder von Generaldirektoren
in einen Topf werfen. Wer finanzielle Unterstützung während des Studiums brauche, solle diese auch in
Zukunft bekommen. Auch in dieser Diskussion bleibe die Volkspartei dabei, "es geht um die beste Lösung
für Österreich", schloss Molterer. |
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Van der Bellen: Wahlkampfstil der SPÖ rächt sich jetzt
Wien (grüne) - "Die Wahlkampfkampagne der SPÖ rächt sich jetzt. Die SPÖ
hat vor der Wahl Versprechen und Garantiererklärungen abgegeben, die sie nicht ernst gemeint hat und die sie
schon zu Beginn der Verhandlungen mit der ÖVP entsorgt hat. Die SPÖ muss sich den Vorwurf gefallen lassen,
die WählerInnen vor der Wahl verschaukelt zu haben", kommentiert der Bundessprecher der Grünen,
Alexander Van der Bellen, den Stand der laufenden Koalitionsgespräche. "Das beste Beispiel dafür
ist - neben Studiengebühren und der Eurofighter-Frage - die Budget- und Steuerpolitik. Die Grünen haben
im Wahlkampf gesagt, dass zwei Dinge nicht zusammengehen: massive Investitionen in Zukunftsbereiche wie Bildung
und Klimaschutz und gleichzeitig milliardenschwere Steuersenkungen. Die SPÖ hingegen hat wider besseres Wissen
beides versprochen und den Weihnachtsmann gespielt. Dafür bekommt dafür sie jetzt die Rechnung präsentiert:
den Verlust der Glaubwürdigkeit", so Van der Bellen.
Ganz generell ist für den Grünen Bundessprecher unverständlich, warum die SPÖ in wesentlichen
inhaltlichen Bereichen die Vorstellungen der ÖVP akzeptiert. "Wolfgang Schüssel ist für seine
Regierungspolitik abgewählt worden. Die Bevölkerung hat dem Kaputtsparkurs der alten ÖVP-BZÖ-Koalition
in der Bildungspolitik und in anderen Bereichen eine klare Abfuhr erteilt. Die Verluste der ÖVP am Wahlabend
waren mit einem Minus von rund acht Prozent entsprechend dramatisch. Dennoch scheint die SPÖ die Vorstellung
der ÖVP zu akzeptieren, die ihre alte Politik auch in Zukunft fortsetzen will", kritisiert Van der Bellen. |
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Strache: SPÖ verkauft Haus und Hof
Wien (fpd) - FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache forderte die SPÖ auf, ihre Klausur zum Anlass
zur inneren Einkehr zu nehmen. Es sei nämlich geradezu tragisch mitanzusehen, wie die SPÖ vor der ÖVP
auf den Knien rutsche und alle ihre im Wahlkampf mit großem Pomp verkündeten Positionen widerstandslos
aufgebe.
Wenn man sich den bisherigen Verlauf der Koalitionsverhandlungen anschaue, könne man nur sagen, dass die SPÖ
ein würdiger Nachfolger des BZÖ in der Rolle des schwarzen Erfüllungsgehilfen sei, meinte Strache.
Schüssel setze sich auf allen Ebenen gegen Gusenbauer durch. Sollte der SPÖ-Vorsitzende tatsächlich
Kanzler werden, sei er nur einer von Schüssels Gnaden.
Die SPÖ solle sich daher bei ihrer Klausur genau überlegen, ob sie den Verhandlungskurs Gusenbauers weiter
mittragen wolle. Sozialdemokratische Positionen fänden sich nämlich weit und breit nicht, ganz im Gegenteil
plane man offenbar, den fanatischen Neoliberalismus der Herren Schüssel, Grasser und Bartenstein vollinhaltlich
zu unterstützen, warnte Strache. |
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Westenthaler: Flächendeckender Wählerverrat der SPÖ
Wien (bzö) - "Offensichtlich wird heute der flächendeckende Wählerverrat den
Gusenbauer und Co. begehen, im Rahmen der SPÖ Klausur abgesegnet. Es zeichnet sich ganz deutlich ab, dass
die SPÖ bereit ist, sämtliche Wahlversprechen zu brechen. So wird es weiterhin Studiengebühren geben,
die Eurofighter werden bestellt und die Steuerreform wird auf den Sankt Nimmerleins-Tag verschoben" betont
BZÖ-Bündnisobmann Peter Westenthaler. "Gusenbauer hat vor dem Wahltag die Krafthose angehabt und
den Wählern alles versprochen - jetzt am Ende der Verhandlungen steht er ohne Hosen und mit leeren Händen
da".
Wie schnell die Sozialdemokraten ihre Versprechen über Bord werfen und auf die Wähler pfeifen sei einzigartig.
Man könne getrost bereits jetzt die SPÖ Wahlkampagne vom "Lügenkanzler" Schüssel
als bewusstes Pendant mit einem Lügenkanzler Gusenbauer umformulieren. "Jedenfalls legt Gusenbauer mit
seiner SPÖ schon am Beginn einen kapitalen Fehlstart hin, der den Menschen nicht verborgen bleibt", so
Westenthaler abschließend. |
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