Wien (bundesforste) - Zu Jahresbeginn 2007 blicken die Österreichischen
Bundesforste (ÖBf) auf 10 Jahre Tätigkeit als ausgegliederte Aktiengesellschaft zurück. Dank erfolgreicher
Arbeit am Forst- und Immobilienmarkt in Österreich und in Europa haben die ÖBf in dieser Zeit mit 168
Mio. Euro Ausschüttungen erheblich zum Bundesbudget beigetragen. Zusätzlich zum Kerngeschäft Forstwirtschaft
baut das Unternehmen seit der Neugründung die neuen Geschäftsbereiche Immobilien und Dienstleistung für
Privatwaldbesitzer kontinuierlich aus. Doch nicht nur die wirtschaftliche Performance des Unternehmens, auch sein
Image hat sich seit der Neugründung deutlich verbessert: Für die ÖsterreicherInnen sind die Bundesforste
heute das „Unternehmen Nachhaltigkeit“, wo die Natur zu Hause ist.
Durch das Bundesforstegesetz 1996 wurden die ÖBf per 1. Jänner 1997 aus dem Staatshaushalt ausgegliedert
und als Aktiengesellschaft neu gegründet. Das Ergebnis dieser Neugründung kann sich europaweit sehen
lassen: ein innovativer, wirtschaftlich starker Leitbetrieb, der als best practice Beispiel für erfolgreiche
Reorganisation in der Forstbranche gilt. Kerngeschäft der ÖBf ist nach wie vor die Waldbewirtschaftung.
Dabei folgen die Bundesforste dem Leitziel der Nachhaltigkeit und richten ihre Arbeit nach den Anforderungen der
Natur aus.
Gewinn mit Nachhaltigkeit
Zehn Jahre nach der Neugründung erwirtschaften die ÖBf stattliche Gewinne - allein im Jahr 2005
ein EGT vor Fruchtgenuss von 23 Millionen Euro. In die Ausgliederung gestartet war das Unternehmen hingegen mit
einem negativen EGT von 2,3 Millionen Euro im Jahr 1996. Dementsprechend zeigen sich die Vorstände Georg Erlacher
und Thomas Uher besonders stolz „dass dieser Erfolg bei voller Orientierung am Leitprinzip Nachhaltigkeit möglich
war.“ So wurde beispielsweise die Holzerntemenge in den letzten 10 Jahren um fast ein Viertel reduziert und damit
zu Gunsten einer nachhaltigen Waldentwicklung auf beträchtliche Holzmengen verzichtet. Auch der Aufwand für
Naturschutzprojekte wurde deutlich ausgeweitet.
Außerordentlich positiv hat sich das Geschäftsfeld Immobilien entwickelt. Hier konnte der Erlös
seit der Neugründung um 115 Prozent auf 28,5 Millionen Euro im Jahr 2005 gesteigert werden. Großes Potenzial
orten die Vorstände auch „im Ausbau der forstlichen Dienstleistungen, beispielsweise in der Waldpflege, in
der Holzernte bis hin zum Holzverkauf im Auftrag privater Eigentümer.“ Als weiteres Wachstumsfeld gilt die
Beteiligung an Unternehmen, die mit dem Kerngeschäft der ÖBf verbunden sind. Mittlerweile sind die Bundesforste
am Biomassekraftwerk Wien Simmering, für das sie auch die Waldbiomasse zuliefern, ebenso beteiligt wie an
der Mayr-Melnhof Holz Holding AG, an der Betriebsgesellschaft der Dachstein-Eishöhlen, an der für die
Errichtung und den Betrieb von mittlerweile mehr als 20 Biomasse-Kraftwerken verantwortlichen SWH oder am Regionalen
Zukunftsmanagement Ausseerland. Dadurch würden die Bundesforste, so Erlacher, einerseits ihre Kernkompetenzen
optimal weiterentwickeln. „Andererseits übernehmen wir damit im Sinne der Nachhaltigkeit auch Verantwortung
für gesellschaftlich wichtige Bereiche wie Regionalentwicklung und erneuerbare Energie.“
Innovationsmotor Bundesforste
Mut zu Veränderung und Innovation zeigten die Bundesforste auch bei ihrer Organisationsentwicklung.
Um das Prinzip Nachhaltigkeit laufend und aktiv zu managen, haben sie das derzeit gängigste Instrument zur
Unternehmenssteuerung, die Balanced Scorecard (BSC), nachhaltig ausgebaut und zur Sustainability Balanced Scorecard
weiterentwickelt, die nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische und gesellschaftliche Kennzahlen
enthält. Damit ist es, so Thomas Uher, „erstmals gelungen, die Dimensionen Umwelt und Gesellschaft als Parameter
für Zieldefinitionen und Leistungsbewertung in ein Managementsystem zu integrieren.“
Vom Forstverwalter zum „Unternehmen Nachhaltigkeit“
Grundlegend gewandelt hat sich in den letzten 10 Jahren nicht nur die Leistung, sondern auch das Image
der Bundesforste. Das Unternehmen konnte seinen Ruf als schwerfälliger, staatlicher Forstverwalter abschütteln
und wird laut einer Studie des Instituts Integral heute von den Österreichern als verantwortungsvolles Unternehmen
mit großer ökologischer Kompetenz wahrgenommen. Die Ansprüche an die Bundesforste-Mitarbeiter sind
dabei vielfältig: Sie müssen einerseits für die ökologische Erhaltung und naturverträgliche
Nutzung von Wäldern, Bergen und Seen sorgen. Andererseits gewährleisten sie auch den freien Zugang der
Bevölkerung zur Natur für Sport und Erholung. Diese Stoßrichtungen müssen zugleich mit einem
unternehmerischen Geist verknüpft sein. Die größte Herausforderung liegt laut Vorstand Georg Erlacher
deshalb „im Interessenausgleich zwischen den unterschiedlichen Schutz- und Nutzungsansprüchen.“ |