5 Jahre Euro-Bargeld – Eine Erfolgsbilanz  

erstellt am
02. 01. 07

Der Euro als Weltwährung: 630 Milliarden im Umlauf
Wien (oenb) - Seit fünf Jahren bezahlen die Österreicher und Österreicherinnen mit dem Euro – und mit ihnen mehr als 310 Millionen Europäer in derzeit 12 Mitgliedsländern der Europäischen Union. Der Euro gehört zum Alltag jedes einzelnen und hat sich als historischer Erfolg für Europa herausgestellt.

Der Abschied vom Schilling war für die Österreicher und Österreicherinnen kein leichter, denn schließlich hat uns unsere Währung lange Zeit begleitet und so zur österreichischen Identität beigetragen. Im Jahr 1995 – mit dem Beitritt zur Europäischen Union – haben sich die Bürger aktiv dafür entschieden, ein Teil der europäischen Wertegemeinschaft zu sein. Zu einem der wichtigsten Symbole dieses neuen Europas wurde ab 2002 der Euro – und dieser wurde auch rasch im täglichen Leben akzeptiert, wenngleich sich das „Eurowertegefühl“ erst schrittweise eingestellt hat.

Der Euro ist ein Stück Europa zum Angreifen. In Österreich sehen insgesamt zwei Drittel der Bevölkerung hauptsächlich Vorteile durch den Euro. Diese positive Einschätzung wird von der stabilen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung getragen:

Wegfallende Transaktionskosten aufgrund entfallender Wechselkursrisiken haben in Österreich in der Euro-Ära zu einer Steigerung der Exportquote von 42% auf 54% beigetragen! Getrieben durch diese erfreuliche Entwicklung erwartet die OeNB für das Jahr 2006 für Österreich eine Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,3%. Auch für den Euroraum wird eine Zunahme des BIP von rund 2,7% erwartet. Bereits 2005 lag Österreich beim BIP pro Kopf an vierter Stelle im Euroraum und befand sich damit im europäischen Spitzenfeld.

Des Weiteren liegt die durchschnittliche Arbeitslosenquote mit 4,2% (1999-2005) um 3 Prozentpunkte niedriger als im Euroraum. Seit 1999 konnten rund 170.000 neue Arbeitsplätze in Österreich geschaffen werden.

Auf individuell erlebbarer Ebene sind die Vorteile der gemeinsamen Währung ebenfalls spürbar:

So sind Preisvergleiche wesentlich einfacher geworden: Die Preistransparenz erhöht den Informationsgehalt der Preise, damit kann jeder Konsument die Angebote aus allen Euroländern auf einen Blick vergleichen.

Auslandsreisen in die Euroländer sind durch die Gemeinschaftswährung einfacher und kostengünstiger geworden: Das lästige und teure Wechseln von Fremdwährungen vor und nach der Reise entfällt.

Auch wenn die Preise für häufig konsumierte Waren bei der Währungsumstellung bedauerlicherweise oft großzügig aufgerundet wurden: Der Binnenwert des Euro und damit die Kaufkraft im Euroraum sind stabil, die Preise stabiler als zu Beginn der 90er-Jahre. Österreich zählt mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 1,7% seit Beginn der Euroeinführung gemeinsam mit Deutschland und Finnland zu den preisstabilsten Ländern des Eurogebietes.

Nach außen gibt sich der Euro „hart“, der Ruf der Währung ist exzellent. Der Euro hat sich als weitere Weltwährung etabliert. So werden in Drittstatten zunehmend Eurozahlungen akzeptiert und der Euro gilt weltweit als sichere Reservewährung für Notenbanken. Nicht nur beim Bargeldumlauf – derzeit sind 630 Milliarden Euro im Umlauf – auch bei den Emissionen internationaler Anleihen hat der Euro bereits einen höheren Anteil als der US-$.

Die neue Währung ist wirtschaftlich und politisch für Europa somit ein Gewinn. Der Euro trägt dazu bei, dass in Europa zusammenwächst was zusammen gehört. Mit 1.Jänner 2007 führt nun Slowenien als erstes der zehn Länder, die am 1. Mai 2004 der EU beigetreten sind, den Euro ein und hält damit den Gedanken der wirtschaftlichen und politischen Integration Europas hoch.
 
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