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Neue Regierung: Kritik am Regierungsprogramm |
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erstellt am
15. 01. 07
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Gusenbauer
will "offensiv das Gespräch mit Kritikern suchen"
"Bei aller Kritik an Details nicht den Blick auf Gesamtbild verlieren"
Wien (sk) - Bundeskanzler, SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer will in den nächsten Tagen
und Wochen offensiv das Gespräch mit Kritikern des Regierungsprogramms suchen. Bei aller Kritik im Detail,
die er verstehe, dürfe man aber nicht den Blick für das Gesamtbild verlieren, verwies der Bundeskanzler
am 13.01. im Ö1-"Journal zu Gast"-Interview auf die vielen Verbesserungen im Regierungsprogramm.
Es sei ein "Wermutstropfen", dass die Studiengebühren nicht gänzlich abgeschafft werden konnten;
dies sei aber mit der ÖVP nicht umzusetzen gewesen, wies Gusenbauer auch jüngste Darstellungen von VP-Klubobmann
Schüssel zurück. Die "zweitbeste Lösung" bei den Studiengebühren und ein Programm
der sozialen Fairness seien besser "als der Weg in Instabilität, Neuwahlen oder möglicherweise auch
eine rechte Koalition".
Es sei sein Ziel gewesen, die Studiengebühren restlos zu beseitigen, und er halte dies nach wie vor für
die beste Lösung, so Gusenbauer. Diese Frage war aber mit der ÖVP nicht durchzusetzen, deshalb habe die
SPÖ "nach zweitbesten Lösungen gesucht", damit möglicht viele Studierende die Studiengebühren
nicht zahlen müssen, es aber für jene, die keine Befreiung von den Studiengebühren haben, eine zusätzliche
Alternative gibt, wie man darauf verzichten kann.
In der SPÖ sei heftig diskutiert worden, ob man wegen der Studiengebühren nicht in eine Koalition mit
der ÖVP eintritt: "Verzichten wir deshalb auf die bedarfsorientierte Mindestsicherung, auf das Ziehen
der Giftzähne bei der Pensionsreform, auf die Bildungsreform, auf die Pläne zur Reduktion der Arbeitslosigkeit?"
Nach "hartem Ringen" auch innerhalb des Parteivorstandes habe sich die große Mehrheit entschieden:
"Es ist ein Wermutstropfen, aber es ist immer noch besser, dieses große Projekt der sozialen Fairness
in Angriff zu nehmen, auch wenn die Studiengebühren nur für einen Teil abgeschafft werden und eine Möglichkeit
geschaffen wird, eine Alternative zu Studiengebühren zu haben."
Den angekündigten Austritt von ÖH-Vorsitzender Blaha und VSStÖ-Vorsitzender Kuba aus der SPÖ
nannte Gusenbauer "außerordentlich bedauerlich", weil er beide persönlich sehr schätze.
Er verstehe auch die Enttäuschung, dass es nicht gelungen ist, die Studiengebühren restlos zu beseitigen.
In der SPÖ-Regierungsmannschaft sei aber schon vereinbart, ganz offensiv das Gespräch mit jenen zu suchen,
die dem Regierungsprogramm kritisch gegenüberstehen. "Denn wir sind überzeugt: Bei allen Kompromissen,
die man schließen muss, wenn es zu einer großen und stabilen Zusammenarbeit kommt - das ist ein gutes
Programm für die Zukunft." |
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Brinek: Keine Erhöhung der Studienbeiträge geplant
ÖH-Vorsitzende Blaha verunsichert Studierende
Wien (övp-pk) - "Die Höhe der immer wieder fälschlicherweise als Studiengebühren
bezeichneten Studienbeiträge ist ganz klar im Universitätsgesetz 2002 geregelt", sagte ÖVP-
Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek zu den widersprüchlichen Aussagen der ÖH-Vorsitzenden Barbara
Blaha in der ORF-Sendung "Offen gesagt". "Da mir nichts von einer diesbezüglichen Gesetzesänderung
des UG 2002 bekannt ist, und die neue Bundesregierung in ihrem Regierungsprogramm keine Initiative zur Erhöhung
der Studienbeiträge gesetzt hat, schließe ich eine Erhöhung aus." Mit ihren gestrigen Aussagen
wolle die ÖH- Vorsitzende einmal mehr Österreichs Studierende absichtlich verwirren und verunsichern,
schloss Brinek. |
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Van der Bellen: Grüne bringen SP-Antrag auf Abschaffung der Studiengebühren ein
Wien (grüne) - Die Grünen werden bei der ersten Nationalratssitzung mit einem roten Bundeskanzler
am 16.01. die SPÖ zur Nagelprobe zwingen: Sie werden einen Antrag zur Abschaffung der Studiengebühren
einbringen - und zwar listigerweise wort-ident jenen Antrag, den die SPÖ bei der letzten Sitzung vor den Nationalratswahlen
im September eingebracht hat. Im Antrag wurde nur der Name des Einbringers (Abgeordneter Josef Broukal) handschriftlich
durch "Van der Bellen, Grünewald (Bildungssprecher)" ersetzt. "Wir fordern die SPÖ auf,
ihrem eigenen Antrag zuzustimmen. Ich bin neugierig, was die SPÖ-Abgeordneten machen", sagt Bundessprecher
Alexander Van der Bellen.
Der seinerzeitige (und jetzige) Entschließungsantrag beklagt "überfüllte Hörsäle"
und "chaotische Zustände" an den Unis und spricht davon, dass die Studiengebühren zu einem
Rückgang des Anteils von Studierenden aus bildungsfernen und sozial benachteiligten Schichten führe.
Schon jetzt müssten drei Viertel der Studierenden arbeiten und hätten nun einen weiteren finanziellen
Druck. Bei der damaligen Sitzung wurde er von SPÖ und Grünen unterstützt, von der Regierungsmehrheit
abgelehnt.
Die Studiengebühren seien nur die Spitze des Eisberges im Uni-Dilemma, ergänzt Van der Bellen. Im Regierungsprogramm
stünden "Allgemeinplätze", aber nichts, was den finanziellen Ausbau bei den Unis betrifft.
"Die EU-Kommission nennt zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes als Ziel für den Bereich Universitäten
und Fachhochschulen, in Österreich ist es gerade einmal ein Prozent", sagt Van der Bellen. So sei das
Ziel, mehr Studierende und Absolventen zu haben, nicht zu erreichen |
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Strache: Gusenbauer nun Kanzler von Schüssels Gnaden
Trauriges Ergebnis für Österreich - FPÖ ist einzige Alternative zu rot-schwarzer
Belastungskoalition
Wien (fpd) - "Die einzige Vision, die Gusenbauer je hatte, war offensichtlich der Kanzlersessel.
Den hat er jetzt - dafür hat der das Familiensilber der Sozialdemokratie an die ÖVP verschleudert",
erklärte FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache. Gusenbauer werde nun mit seinen gebrochenen Wahlversprechen
wohl ins Guinness-Buch der Rekorde eingehen. "Man kann jetzt nur darauf gespannt sein, wo der Kanzler noch
überall seinem wahren Herr und Meister Schüssel klein beigeben wird", so Strache weiter. Die SPÖ
tue jetzt nichts anderes, als die Fundamente der schwarzen Machtbesessenheit für alle Ewigkeit einzuzementieren.
Bei den roten Top-Wahlkampfthemen Studiengebühren und Eurofighter sei die SPÖ unter ihrem "Sonnenkönig"
Gusenbauer komplett umgefallen, die ÖVP habe sich in allen wichtigen Bereichen des Koalitionspaktes vollinhaltlich
durchgesetzt habe. Man könne nun bereits darauf warten, wann Gusenbauer und sein neuer Verteidigungsminister,
Ex-Zivildiener Norbert Darabos, den ersten Eurofighter des Bundesheeres mit Champagner taufen. Dafür hätten
sie versucht, die Studenten mit einem kuriosen und völlig undurchdachten Sozialarbeiter-Modell gefügig
zu machen, kritisierte Strache scharf. Eine wirkliche Sozialpolitik würde man im Regierungsabkommen dagegen
vergeblich suchen. Dass die Verwaltung der Arbeitslosen in diesem Land außerdem weiterhin bei ÖVP-Minister
Bartenstein liege, lasse zusätzlich Schlimmes befürchten.
Erste Auswirkungen zeige außerdem die geplante Belastungslawine nun bereits für die Autofahrer und vor
allem für die hunderttausenden Pendler Mit der Erhöhung der Mineralölsteuer würden diese nun
erneut zur Kasse gebeten. Mit dieser Maßnahme habe die Große Koalition übrigens bereits vor der
Angelobung ihr wahres Gesicht gezeigt.
Auch in der Zuwanderungsproblematik seien von der rot-schwarzen Neuauflage keine Lösungsansätze zu erwarten,
erklärte Strache weiter. Das Problem werde wieder einmal auf die lange Bank geschoben und die Österreicher
sprichwörtlich mit den Problemen im Regen stehen gelassen.
"Das einzige, das Gusenbauer am Tage seiner Angelobung verkündete, ist, dass zumindest nichts schlechter
geworden ist", kritisierte Strache. Alleine für diese "bemerkenswerte Erkenntnis" habe er all
die SPÖ-Funktionäre und -Wähler an die ÖVP verkauft, die sich von den Sozialdemokraten eine
Umkehr aus der sozialen Eiszeit erwartet hätten. Der einzige Unterschied sei nun, dass diese Regierung noch
teurer als die schwarz-orange ausgefallen sei und Gusenbauer samt Molterer das neue Führungsduo von Schüssels
Gnaden seien.
Nach diesem rot-schwarzen Debakel unter Schüssels und Gusenbauers Federführung sei es umso wichtiger,
dass mit der FPÖ nun wieder eine starke Oppositions- und Kontrollpartei im Parlament vertreten sei. "Die
Freiheitlichen werden die rot-schwarze Proporz- und Belastungskoalition keinen Tag aus den Augen lassen. Gleichzeitig
sind wir als soziale Heimatpartei die einzige wirkliche Alternative für all jene, die von der SPÖ nach
dem BAWAG-ÖGB-Skandal einmal mehr verraten und verkauft worden sind", bekräftigte Strache. |
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Westenthaler: BZÖ fordert Einklagbarkeit von Wahlversprechen
Zahlung einer spürbaren Pönale an karitative Organisationen oder Ableistung von
Sozialdienst bei gebrochenen Wahlversprechen
Wien (bzö) - BZÖ-Bündnisobmann KO Ing. Peter Westenthaler forderte eine Einklagbarkeit
von konkreten Wahlversprechen. "Die Angelobung der SPÖVP-Koalition der gebrochenen Wahlversprechen hat
gezeigt, dass wir in Österreich eine solche Maßnahme zum Schutz der Wählerinnen und Wähler
brauchen. Um Bundeskanzler zu werden, hat SPÖ-Chef Gusenbauer u.a. die Abschaffung der Studiengebühren,
die Abbestellung der Eurofighter, 500 Euro Entlastung pro Jahr für die Menschen sowie eine Pflegeoffensive
versprochen. Jetzt ist Gusenbauer Bundeskanzler und die Studiengebühren bleiben, die Eurofighter kommen, die
Menschen werden belastet statt entlastet und das Pflegegeld wird ebenfalls nicht erhöht. Der SPÖ-Vorsitzende
hat damit einen demokratiepolitischen Flurschaden angerichtet, der gar nicht wieder gut zu machen ist, geschweige
denn rückgängig gemacht werden kann."
Für Westenthaler ist die Einklagbarkeit von Wahlversprechen ein "Akt der demokratiepolitischen Hygiene"
und ein notwendiger Schutz der Wählerinnen und Wähler vor dem Missbrauch der demokratischen Spielregeln.
"Den Wählerinnen und Wähler wird von gewissen Leuten vor der Wahl der Himmel auf Erden versprochen,
doch nach der Wahl fallen sie aus allen Wolken. Wir wollen mit der Einklagbarkeit konkreter Wahlversprechen einen
demokratiepolitischen Konsumentenschutz für die Wählerinnen und Wähler schaffen", sagte der
BZÖ-Chef.
Als Konsequenz der Verurteilung eines Politikers fordert Westenthaler je nach Schwere des Delikts die Zahlung einer
spürbaren Pönale an karitative Organisationen bzw. die Ableistung von sozialen Diensten. "Wenn ein
Politiker die Bevölkerung anlügt, dann soll er auch mit Konsequenzen rechnen müssen. Es kann nicht
sein, dass ein Politiker wie Gusenbauer ungestraft davon kommt und sich noch vier Jahre - künftig fünf
Jahre - als Bundeskanzler sonnen kann."
Der BZÖ-Chef kündigte in diesem Zusammenhang eine Gesetzesinitiative des BZÖ an, derzufolge es in
Zukunft in Österreich möglich sein soll, gebrochene Wahlversprechen einzuklagen. "Politiker müssen
sich auch vor Gericht verantworten, wenn sie konkrete Wahlversprechen so offenkundig nicht einhalten, wie dies
Gusenbauer derzeit tut", so Westenthaler. |
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ÖH: Klarstellung von Gusenbauer und Hahn gefordert
Sozialminister Buchinger konnte Gebührenerhöhung nicht ausschließen
Wien (öh) - In der ORF Sendung "offen gesagt" am 14.01. konnte Sozialminister Buchinger
nicht ausschließen, dass es zu einer Erhöhung der Studiengebühren kommt. Im Regierungsprogramm
ist eine Erhöhung aller Gebühren am 1.1.2008 festgeschrieben. Damit könnte es auch zu einer Erhöhung
der Studiengebühren kommen. VP-Wissenschaftssprecherin Brinek bestreitet diese Tatsache. "Es freut uns,
dass wenigstens die ÖVP klare Worte zur Studiengebühren Erhöhung findet. Nur: Auch das Universitätsgesetz
2002 ist nicht in Stein gemeißelt. SPÖVP haben eine 2/3 Mehrheit und könnten problemlos Studiengebühren
erhöhen", befürchten Barbara Blaha und Lina Anna Spielbauer aus dem ÖH-Vorsitzteam, "Leider
ist auch den Worten der ÖVP nicht zu trauen." In dem Zusammenhang erinnert die ÖH Brinek an die
Lüge der ÖVP im Jahr 2001, keine Studiengebühren einführen zu wollen.
"Wir fordern vehement eine deutliche Klarstellung sowohl von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, als auch von
VP-Wissenschaftsminister Hahn, dass es in ihrer Regierungsperiode zu keiner Erhöhung der Studiengebühren
kommt", so Blaha und Spielbauer abschließend. |
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