– bei gleichzeitigem Rückgang der Euro-Fälschungen
Wien (oenb) - Seit der Euro-Einführung im Jahr 2002 steigt der Bargeld-Umlauf des Eurosystems
stetig. Alleine im Jahr 2006 gab es europaweit einen wertmäßigen Anstieg um 11,3% gegenüber dem
Vorjahr. Dass die Nachfrage nach Euro weiterhin ungebrochen ist, liegt einerseits an der anhaltenden Beliebtheit
des Euro als Zahlungsmittel in den Ländern der Eurozone, andererseits an der zunehmenden Akzeptanz von Eurozahlungen
in Drittstaaten. Bemerkenswert ist dabei, dass seit November 2006 der Euro-Umlauf wertmäßig höher
ist als der US-Dollar-Umlauf. Weltweit befinden sich mit Ende 2006 rund 810 Mrd. USD *) (im Gegenwert von rund
615 Mrd. Euro) im Vergleich zu 648 Mrd. Euro in Umlauf.
Trotz dieser hohen Steigerungsraten des Euro-Umlaufes hat sich die Anzahl der Fälschungen europaweit leicht
und in Österreich sogar stark verringert. Im Jahr 2006 ging die Gesamtzahl der Euro-Fälschungen um 2,6%
auf 564.171 Stück zurück. Im gleichen Zeitraum wurden in Österreich 5.919 Fälschungen aus dem
Umlauf sichergestellt. Der österreichische Anteil liegt somit bei ca. 1%. Damit konnte für Österreich
ein Rückgang von 1.208 Fälschungen gegenüber dem Jahr 2005 verzeichnet werden. Das bedeutet eine
Reduktion um ca. 17%.
Die am häufigsten gefälschte Banknote in Österreich war mit 31,8% nach wie vor die Euro 50-Banknote,
gefolgt von der Euro 100-Banknote mit 29%, der Euro 200-Banknote mit 17,6% und der Euro 20-Banknote mit 15,5%.
Trotz steigender Qualität der Fälschungen können nach wie vor alle Falsifikate mit Hilfe der Prüfschritte
FÜHLEN-SEHEN-KIPPEN ohne technische Hilfsmittel erkannt werden. Zur Sicherung des Bargeldumlaufs in Österreich
werden in der Geldservice Austria GmbH, einer mit der Banknotenbearbeitung und -prüfung befassten Tochtergesellschaft
der OeNB, täglich an die 5 Millionen Stück Banknoten gezählt und auf Echtheit überprüft.
Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Erhöhung der Bearbeitungszahlen um 14,2%. Damit bleibt Bargeld
in Österreich nicht nur das beliebteste sondern auch das sicherste Zahlungsmittel.
Obwohl für Privatpersonen in Österreich kaum die Gefahr besteht, mit Fälschungen in Kontakt zu kommen,
gilt dennoch: Nur wer die Sicherheitsmerkmale kennt, kann sich auch vor Fälschungen schützen!
Der OeNB ist daher besonders wichtig, das Vertrauen der Bevölkerung in den Euro auf einem hohen Niveau zu
halten und den hohen Wissensstand über die Sicherheitsmerkmale mit diversen Informationsaktivitäten noch
weiter auszubauen. Immerhin können einer IFES-Studie zufolge rund neun von zehn Personen zumindest eines der
Merkmale spontan benennen. Mit einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit sowie mit Vorträgen und Schulungsaktivitäten
speziell für Bargeldprofis soll die österreichische Bevölkerung bestmöglich informiert werden.
Auf der Homepage der Oesterreichischen Nationalbank unter „Rund ums Geld", wo man sich auch für kostenlose
Schulungen anmelden kann, gibt es ebenfalls detaillierte Informationen zu den Sicherheitsmerkmalen und zur Echtheitsprüfung.
*) Quelle: Federal Reserve
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