Graz (universität) - Ein Verein aus Graz unterstützt seit einigen Jahren das abgelegene nordindische
Bergdorf Lingshed. Nun bedanken sich 3 tibetische Mönche aus dem Kloster Lingshed mit einer sehenswerten Zeremonie
in Graz: Sie streuen noch bis 17. Jänner im buddhistischen Zentrum She Drup Ling ein kunstvolles Sandmandala.
Der Grazer Altbürgermeister Alfred Stingl plädiert anlässlich des besuchs der Mönche: "Tibetisches
Volk muss vor dem Vergessenwerden bewahrt werden."
Lingshed ist eines der abgelegendsten Dörfer in Ladhak in Nordindien. 4 Tagesmärsche und 5000m hohe Pässe
trennen das 1.200-Einwohnerdorf von der nächsten Straße. Dennoch wurde dieses Dorf für den Architekten
und Reiseveranstalter Christian Hlade („Weltweitwandern“) zur zweiten Heimat. Er sammelte in den 90er-Jahren in
Graz Mittel, um in Lingshed einen geregelten Schulbetrieb zu ermöglichen und 1999 ein Schulgebäude zu
bauen, in dem auch während der kalten Wintermonate unterrichtet werden kann. Mittlerweile haben die ladhakischen
Behörden die Schule in Lingshed zur Kreisschule ernannt, 280 Kinder aus mehreren Dörfern werden dort
unterrichtet. Der von Hlade gegründete, inzwischen von Grete Kostka geführte Verein „Friends of Lingshed“
(www.solarschool.org) unterstützt neben der Schule unter anderem auch Erwachsenenbildungsprojekte .
Lama Tsewang Jorges, Lama Sonam Wangdus und Lama Tenzin Padma sind die drei tibetischen Mönche, die Christian
Hlade und seinen Bruder anno 1991 als Gäste in Lingshed aufnahmen. Nun sind diese Mönche erstmals in
Graz und können nicht oft genug betonen, wie dankbar sie für die Unterstützung aus Österreich
sind. In Graz streuen die Mönche im buddhistischen Zentrum She Drup Ling in der Griesgasse ein farbenprächtiges
Sandmandala zu Ehren des Buddha Chenrezig, als dessen Verkörperung unter Tibetern der XIV. Dalai Lama gilt.
Interessierte haben noch bis 16. Jänner Gelegenheit, die Mönche bei dieser Arbeit zu besuchen. Am 17.
Jänner am Nachmittag wird das Mandala aufgelöst und der Sand wird feierlich in die Mur geschüttet,
um so die Vergänglichkeit aller Dinge zu symbolisieren. |