Sieben internationale Künstler/innen stellen vom 18. Jänner bis 17. Februar aus
Salzburg (lk) - Bereits zum 10. Mal wurde im Juli 2006 von der Kulturabteilung des Landes in Zusammenarbeit
mit der Gemeinde Strobl das Kunstsymposium ORTung in der Wolfgangseegemeinde durchgeführt. Sieben internationale
Künstler/innen und Künstler waren eingeladen, 14 Tage lang in Strobl zu arbeiten und sich vom Ort, den
Bewohnern sowie den Kolleg/innen inspirieren zu lassen. Die Werke von ORTung06 werden nun vom 18. Jänner bis
zum 17. Februar in der Galerie 5020 in Salzburg (Sigmund-Haffner-Gasse 12/1) präsentiert. Die Vernissage zur
Ausstellung findet am Mittwoch, 17. Jänner, um 19.00 Uhr statt. Am ORTung-Symposium nahmen folgende Künstlerinnen
und Künstler teil:
Maria Bussmann (Wien – New York) hat sich als Philosophin und Künstlerin gleichermaßen dem bekanntesten
Werk Hanna Ahrends "Die Banalität des Bösen" im Medium der Zeichnung genähert und versucht,
aus relativ Banalem (nämlich Spielzeug) durch Weglassen von Farbe oder durch Betonung der Silhouette oder
beigefügte Erklärungen "Schönes" zu erzeugen. Biografische Ansatzpunkte ergaben sich in
diesem Prozess gleichsam zwangsläufig.
Köken Ergun (Istanbul) zeigt eine Videoarbeit, die sich mit dem Thema Museen und ihren Strategien in Bezug
auf Sponsoring beschäftigt. Ergun durchleuchtet diese kritisch und verweist gleichzeitig auf die Differenz
zwischen östlichen und westlichen Institutionen in ihren Handlungsmustern.
Lena Lapschina (Kurgan, Westsibirien) präsentiert eine stark ortsbezogene Installation, die sie "Arbeitsprozesse"
nennt. Neben einer Grafikserie, die während des Aufenthalts am Wolfgangsee entstanden ist, zeigt sie Fundobjekte,
die in einem fast magischen Zusammenhang zu ihren Grafiken stehen, sowie eine ebenfalls in Strobl entstandene Künstler/innendokumentation
unter Wasser.
Frank Lüsing (Hamburg) hat ein Schiffchen aus dem Norden Deutschlands mitgebracht und das Segeln auf dem Wolfgangsee
zur Kunstperformance werden lassen. Bei jeder Fahrt wurde mit Hilfe von Klebeband eine neue Werbebotschaft auf
das Segel aufgebracht.
David Moises (Wien – Salzburg) stellte in den zwei Wochen das Modell-Geisterschiff "MS Pronoia" her.
"Pronoia" bezeichnet die Angst, dass einem jemand hinter dem Rücken etwas Gutes tut. An einem Sommerfrische-Ort
wie Strobl, so der Künstler, mit seiner unheimlich heilen Welt kann einem so ein Gefühl zuweilen schon
beschleichen. "MS Pronoia" wird von einem Solarantrieb bewegt und "beschert unbekannte Adressaten
mit seinen Gaben".
Corinna Schnitt (Köln) hat Strobler und Weissenbacher Bürger gebeten, sich kurz zur Frage "Wie stelle
ich mir ein schönes Leben vor?" zu äußern. Sie zeigt eine kleine Sammlung dieser Beschreibungen
in Verbindung mit einer Fotografie des "schönen Lebens".
Karl Unterfrauner (Bozen) fuhr durch das Salzkammergut und suchte nach ganz speziellen Fotomotiven, nämlich
Parklücken. Diese Motive sollten unspektakulär sein, einen Kontrast bilden zu den Hochglanzprospekten
dieser Gegend und letztendlich eine Metapher des Alltags darstellen. |