Wachstumsdynamik hält auch zu Beginn des Jahres 2007 an  

erstellt am
09. 01. 07

Ergebnisse des OeNB-Konjunkturindikators vom Jänner 2007
Wien (oenb) - Die OeNB geht in der vorliegenden Veröffentlichung ihres Konjunkturindikators von einer anhaltend starken wirtschaftlichen Dynamik in Österreich aus. Das reale Bruttoinlandsprodukt wird im vierten Quartal 2006 und ersten Quartal 2007 jeweils um 0,8% (saisonbereinigt, im Vergleich zum Vorquartal) wachsen. "Die österreichische Wirtschaft befindet sich derzeit in einer blendenden Verfassung. Uns liegen keine Anzeichen vor, die auf eine unmittelbar bevorstehende Abkühlung des Wachstums hindeuten", so OeNB-Direktor Josef Christl. Gegenüber der letzten Veröffentlichung des Konjunkturindikators vom September 2006 bleibt die Wachstumsprognose für das vierte Quartal 2006 unverändert.

Die Exporte stellen weiterhin die treibende Kraft der österreichischen Konjunktur dar. Wenngleich sich die Zuwachsraten seit dem Rekordjahr 2004 etwas abgeschwächt haben, so entwickelten sich die Ausfuhren in den ersten drei Quartalen des Jahres 2006 doch sehr günstig. Der steigende Außenwert des Euro gegenüber dem US-Dollar verteuert zwar die Ausfuhren in den Dollarraum, hinterlässt aber gegenwärtig noch keine sichtbaren Spuren in der österreichischen Außenhandelsstatistik. Aufgrund der deutschen Mehrwertsteuererhöhung könnten die Exporte nach Deutschland im ersten Quartal 2007 weniger stark wachsen als zuletzt. Es wird jedoch mit keinem nennenswerten Effekt auf die österreichische Konjunktur gerechnet, da sich die deutsche Wirtschaft derzeit in einer robusten Verfassung befindet. Die Unternehmen der österreichischen Sachgütererzeugung melden durchwegs stark steigende Auslandsaufträge. Vor diesem Hintergrund wird mit einem Anhalten der guten Exportdynamik gerechnet.

Das Investitionswachstum hat sich von Beginn des Jahres 2005 bis zum dritten Quartal 2006 kontinuierlich beschleunigt. Das starke Exportwachstum der letzten Jahre hat viele Unternehmen im exportierenden Sektor an ihre Kapazitätsgrenze gebracht. Deshalb spielt Kapazitätserweiterung eine wichtige Rolle als Investitionsmotiv. Die Umfragen zeigen eine ungebrochene Investitionslaune der Unternehmen. Gemeinsam mit den nach wie vor günstigen Finanzierungsbedingungen deutet dies auf ein Anhalten der Investitionsdynamik hin.

Die gute konjunkturelle Lage zeigt deutlich positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Das kräftige Beschäftigungswachstum führt gemeinsam mit einer Zunahme der Schulungsteilnehmer zu einem Rückgang der gemeldeten Arbeitslosen. Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen hat im November 2006 im Jahresabstand um ein Drittel zugenommen. Dies deutet auf eine weitere positive Entwicklung am Arbeitsmarkt hin. Mit den stärkeren Einkommenszuwächsen kann erwartet werden, dass sich die Konsumdynamik zu Beginn des Jahres 2007 etwas beschleunigt. Darauf deuten auch steigendes Konsumenten- und Einzelhandelsvertrauen sowie die derzeit niedrige Inflation hin.

Die Prognose basiert auf einer gefestigten konjunkturellen Lage im Euroraum und derzeit stabilen Erdölpreisen. Das wichtigste Konjunkturrisiko wird derzeit in einer weiteren Aufwertung des Euro gesehen.

Die nächste Veröffentlichung des OeNB-Konjunkturindikators ist für März 2007 vorgesehen.
 
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