Wien: Erstmals orthodoxe Wasserweihe zum Epiphanie-Fest		erstellt am 09. 01. 07
Metropolit Staikos appelliert an die mehr als 400.000 orthodoxen Christen in Österreich, ihren Glauben zu bezeugen und betont den positiven kulturellen Beitrag Rumäniens und Bulgariens zur Europäischen Union Wien (stephanscom.at) - Erstmals hat in Wien am 6. Jänner, dem Fest der "Erscheinung des Herrn" (Epiphanie), eine Große Wasserweihe der orthodoxen Kirche stattgefunden. Die feierliche Zeremonie wurde vom Wiener griechisch-orthodoxen Metropoliten (und Exarchen des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel) Michael Staikos geleitet; mit ihm beteten der Wiener rumänisch-orthodoxe Bischofsvikar Nicolae Dura und der bulgarisch-orthodoxe Bischofsvikar Iwan Petkin, die ebenfalls mit vielen ihrer Gläubigen zum Donaukanal bei der Schwedenbrücke gekommen waren. Die mehr als 400.000 orthodoxen Christen in Österreich hätten die Aufgabe, in der "Freiheit, die uns hier gesichert ist", Zeugnis für ihren Glauben zu geben, sagte der Metropolit. Die Orthodoxie betrachte die Große Wasserweihe als Zeichen, dass durch die Erscheinung Gottes auf Erden nicht nur der Mensch, sondern die gesamte Schöpfung "neu geworden ist". Wenn dieser Glaube von den Orthodoxen Wiens erstmals in ihrer fast 300-jährigen Geschichte liturgisch außerhalb der Kirchenmauern zum Ausdruck gebracht wird, dann nicht nur, um die Kultusfreiheit öffentlich zu demonstrieren. Die orthodoxen Christen wollten vielmehr zeigen, dass sie Wien und Österreich lieben und Gottes Gnade für alle Menschen erbitten, die hier leben, "unabhängig von Nationalität, Sprache und Religion". Es gehe um Versöhnung, Toleranz, Dialog und Frieden unter allen Menschen guten Willens. In besonderer Weise begrüßte Metropolit Staikos die rumänisch-orthodoxen und bulgarisch-orthodoxen Gläubigen (die wie das Ökumenische Patriarchat Weihnachten nach dem Gregorianischen Kalender feiern, während russisch-orthodoxe und serbisch-orthodoxe Kirche sich an den Julianischen Kalender halten). Der Metropolit erinnerte an die Bedeutung des Beitritts von Rumänien und Bulgarien zur Europäischen Union und sagte in diesem Zusammenhang wörtlich: "Es mag stimmen, dass diese beiden Länder wirtschaftlich viel nachzuholen haben, kulturell aber sind sie - nicht zuletzt wegen ihrer Zugehörigkeit zur Orthodoxie - eine echte Bereicherung für das neue Europa". Bei der Großen Wasserweihe tauchte der Wiener Metropolit von der Anlegestelle des "Twin City Liners" aus drei Mal ein kostbares Kreuz in die Fluten und rief den Segen Gottes auf Stadt und Land herab. Mit den orthodoxen Gläubigen hatten sich viele Freunde der Orthodoxie am Donaukanal eingefunden, um an der eindrucksvollen kirchlichen Zeremonie teilzunehmen. Metropolit Staikos kündigte an, dass die feierliche Zeremonie auch im kommenden Jahr wieder stattfinden wird.
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