Entwicklungsstart für Kärntner Bildungskonzept  

erstellt am
19. 01. 07

LH Haider, LR Scheuch, LSR-Präsidentin Egger und LSI Maier diskutierten mit Personen aus dem Schul- und Bildungsbereich
Pörtschach (lpd) - Bei einer Bildungskonferenz im Pörtschacher Congress Center hatten am 18.01. rund 400 interessierte Teilnehmer die Gelegenheit, mit Landeshauptmann Jörg Haider, Schulreferent LR Uwe Scheuch, Landesschulratspräsidentin Claudia Egger und Landesschulinspektor Karl Maier zu diskutieren. Dieser Konferenz sollen noch weitere Veranstaltungen für Personen aus dem Schul- und Bildungsbereich folgen. Ziel ist es, dabei Impulse für ein Kärntner Bildungskonzept zu sammeln.

Wie der Landeshauptmann erklärte, will man im Diskussionsprozess eine Bildungserklärung sowie ein Leitbild formulieren. In die Entwicklung des Bildungskonzeptes soll auch der Landtag eingebunden werden. Haider strich – auch im Hinblick auf die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung Kärntens – die Wichtigkeit einer zukunftsorientierten Ausbildung hervor. Wichtig sei vor allem, die Sprachkompetenz der Kinder vor Schuleintritt zu fördern. "Wir würden wieder die Vorschule brauchen", sagte er in diesem Zusammenhang und erntete dafür den Applaus der anwesenden Pädagogen.

Weiters sprach sich Haider für die Gemeinsame Schule der Sechs- bis 15Jährigen aus, in der die Entscheidung über die berufliche Zukunft der Kinder nicht mehr so früh fallen müsse. Im Sinne des Lebenslangen Lernens strich der Landeshauptmann Kärntens Vorreiterrolle bei der Lehre mit Matura hervor. "Während in Österreich über die Studiengebühren diskutiert wird, hat Kärnten quasi die Studiengebühren für Lehrlinge abgeschafft", meinte er.

"An neue Trends anpassen" will der Landeshauptmann die Höheren Schulen, wie es etwa mit den HTLs im Mechatronikbereich erfolgt ist. Auch an den Fachhochschulen und der Universität soll das "Profil Kärntens geschärft werden". Mit dem bevorstehenden Start der Pädagogischen Hochschule erwartet er sich eine weitere Optimierung der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften.

Schulreferent Scheuch betonte, dass er viel Zeit in den persönlichen Kontakt zu Lehrern und Schülern investieren wolle. In diesem Sinne sei auch die Bildungskonferenz zu verstehen, man habe gespürt, dass es Diskussions- und Handlungsbedarf gebe. Auch Scheuch ging auf die Gemeinsame Schule ein, die er als Riesenchance bezeichnete. Ziel sei es, die Jugend optimal auf die Zukunft und ihre berufliche Laufbahn vorzubereiten. Zudem sichere die Gemeinsame Schule Standorte im ländlichen Bereich. Dort seien Schulen wichtige Strukturbringer, die auch der Abwanderung entgegenwirken würden. In weiteren Diskussionsveranstaltungen sollen jetzt Pädagogen und Personen aus dem Bildungsbereich sagen, "wo es unter den Nägeln brennt", kündigte Scheuch an.

Am Rande der Bildungskonferenz informierte der Landeshauptmann auch über den Erfolg seiner Initiative, 43 junge Mütter, die vor dem 31. Dezember 1996 ihren PÄDAK-Abschluss erlangt haben, mit Teilzeitbeschäftigung in den Landesdienst zu stellen. Bisher konnten diese wegen ihrer Babypausen nicht in ein unbefristetes Vertragsverhältnis zum Land Kärnten übernommen werden. Seit diesem Schuljahr werden sie als Stützlehrerinnen eingesetzt und sorgen so für eine Verbesserung der Unterrichtsqualität. Haider erklärte, dass dem Land durch diese Maßnahme Mehrkosten in Höhe von 800.000 Euro pro Schuljahr erwachsen. Diese könne man jedoch durch bereits erzielte Einsparungen bedecken.
 
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