Kapfenberg (FH Joanneum) - Bei der heurigen Vierschanzentournee gewährte eines von Elektronikern der
FH Joanneum Kapfenberg zusammen mit dem Grazer Unternehmen HeartBalance entwickeltes Gerät Einblick in die
mentale Stärke von Profisportlern.
Während der Kamerasprünge von Andi Goldberger in Innsbruck und Bischofshofen blendete der ORF psycho-physiologische
Messwerte im Fernsehbild ein. Die Zuschauer konnten miterleben, wie sich die mentale Anspannung des ehemaligen
Skisprung-Profis während seines Sprungs veränderte. Im Anschluss konnte Andi Goldberger im TV Studio
anhand der Messwerte die körperlichen und mentalen Zustände bei einem Weltklasse-Sprung genau erklären.
Möglich machte das der sogenannte „HeartMan“, ein tragbares EKG-Gerät, das feinste Schwingungen des Herzschlages
misst und daraus Schlüsse auf die mentale Stärke von SportlerInnen schließt. Zusammen mit dem Grazer
Unternehmen HeartBalance hat der Studiengang „Elektrotechnik & Technologiemanagement“ der FH Joanneum Kapfenberg
dieses tragbare Gerät entwickelt.
Das Gerät, in etwa so groß wie ein iPod, arbeitet ähnlich wie eine Pulsuhr, nur viel genauer. Dadurch
entlockt der so genannte „Heartman“ dem Herz wesentlich mehr Informationen, als dies übliche Pulsuhren können.
„Die besondere Herausforderung war es“, so Studiengangsleiter Hubert Berger, „die feinsten Schwingungen des Herzschlages
messbar zu machen.“
Präziseste Messqualität
Jeder Herzschlag wird auf Bruchteile von Millisekunden genau erfasst. Diese Messqualität ist zehn
Mal präziser als mit bisher eingesetzten Technologien. Per Funk gelangen die Informationen unmittelbar an
einen Rechner, der die Ergebnisse grafisch in Schwingungskurven aufbereitet. Diese Auswertungen bilden die Herzfrequenzvariabilität
ab, welche die unterschiedlichen Aktivitäten des Körpers und des Gehirns widerspiegeln. Steigen oder
fallen Anspannung und Konzentration, hinterlässt dies nachweisbare Spuren im Herzschlag. Mit dieser Hilfe
können TrainerInnen vor oder während des Wettkampfes mögliche körperliche und mentale Schwächen
erkennen und den SportlerInnen direkte Anweisungen und Unterstützung geben.
Für Studiengangsleiter Hubert Berger ist diese Entwicklung „ein Beispiel für das breite Betätigungsfeld
von Elektronik-ExpertInnen, wie sie am Kapfenberger Studiengang Elektronik & Technologiemanagement ausgebildet
werden“. Neben der Automobilindustrie bestehe auch in der Luftfahrt, der Kommunikationstechnik oder in der Automatisierung
enorm große Nachfrage nach Elektronik-SpezialistInnen. |